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Test: Unterwegs mit Qype Mobile

Eigentlich kann man nichts verkehrt machen
Von Verena Wolff

Qype ist ein kurioser Name für eine lokale Suchmaschine. Eine, die so genannte Location Based Services anbietet. Nicht mehr nur auf dem Rechner, sondern seit ein paar Wochen auch mobil, auf dem Handy. "Damit kann mich vor ein Restaurant stellen und sehen, ob das gut ist", beschreibt Gründer und Geschäftsführer Stephan Uhrenbacher. Kein Gourmetkritiker und kein Restauranteigentümer wird da einen Laden empfehlen - sondern die Community, die Qype ausmacht.

"Wir leben davon, dass unsere User mitmachen", sagt er. Und: "Die Objektivität kommt von der gesammelten Subjektivität, von der Masse der Eindrücke." Denn niemand erhebt Anspruch auf die richtige Meinung - wer will, schreibt seinen Eindruck auf. Daraus kann sich dann sowohl der stationäre als auch der mobile Nutzer ein Bild machen. Beispiel München: Ein Ausflug zum Schloß Nymphenburg, danach akuter Kaffeedurst. Die Eingabe in den Handybrowser ist sehr einfach - und dadurch sehr übersichtlich und vor allem schnell. "Cafe" und "München, Romanplatz", mehr braucht es nicht - schon spuckt das Mobiltelefon eine ganze Reihe von Daten aus. Cafés gibt es zur Genüge, eines "lebt davon, dass sie in der Nähe des Schlosses sind und genug Laufkundschaft hat", findet ein Nutzer, eine andere Nutzerin findet die gleiche Lokalität gemütlich, die Lage toll und die Preise "fair". Karte angeschaut, Kaffee bestellt - und eine eigene Meinung gebildet, die irgendwo zwischen den beiden liegt. Besser allerdings war dieses Café etwa als das, in dem es beste Sahnetorten oder Kaffee nur im Kännchen gibt - oder eines, dass nach der Tour durch den weitläufigen Schlosspark in 1,8 Kilometern Entfernung gelegen hätte.

Eingrenzen des Suchradius

Denn auch das ist eine Stärke von Qype: der Radius der Suche kann individuell eingegeben und angepasst werden. So findet man etwa möglichst viele Angebote einer Art in einem größeren Umkreis oder nur die, die in einem kleinen Radius liegen und in wenigen Schritten zu erreichen sind. Die Suchmaske erwartet eine Angabe, wonach in welchem Umkreis gesucht werden soll. Wird nur eine Adresse eingegeben, listet Qype alle in der Datenbank befindlichen Standorte, die in der Nähe dieser Adresse sind.

Seit rund eineinhalb Jahren gibt es Qype als Web-2.0-Anwendung für den Rechner. "Wir sehen uns als größtes Stadtmagazin Deutschlands mit Informationen über mehr als 3 000 Städte", sagt Uhrenbacher. Etwa 1,5 Millionen Nutzer surfen im Monat vorbei, viele von ihnen sind registriert, haben ein Profil und helfen kräftig dabei, die Seite um Informationen zu bereichern. "Diese Zahl ist relativ klein für eine Community, aber sehr groß für eine Platform, auf der es nutzergenerierte Inhalte gibt."

Qype zeigt zu allen Suchtreffern die Wertungen und erlaubt den Zugriff auf die Kommentare. Über die gelisteten Kartendaten können die Anwender sehen, wo sich eine Kneipe, ein Geschäft, ein Restaurant oder ein Hotel befindet. Praktisch hierbei: Das Suchergebnis zeigt neben der Adresse auch die Telefonnummer, die mit einem Klick über das Mobiltelefon angerufen werden kann.