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Test: Unterwegs mit Qype Mobile

Eigentlich kann man nichts verkehrt machen
Von Verena Wolff

Neben dem Service, Kneipen, Diskos, Hotels, Reinigungen und Autowerkstätten zu finden, hat Qype noch einen weiteren Nutzen - denn über die Bewertungen kann sich der User ein gutes Bild darüber machen, wer wo hingeht. "Und man kann auf die Profile der Menschen gucken und sehen, wer das ist", sagt Uhrenmacher. Wenn also ein Vater von vier Kindern ein bestimmtes Hotel in einem Skigebiet empfiehlt, ist das vielleicht für die Hochzeitsreise nicht die beste Unterkunft.

Und nicht nur kann man die Profile anschauen - man kann auch mit den anderen Qypern in Kontakt treten und sich mit ihnen im richtigen Leben verabreden - gerade für Menschen, die in einer Stadt neu oder nur zu Besuch sind ist das ein einfacher und schneller Weg, Leute kennenzulernen. Von dem Übertrag des verschlankten Dienstes aufs Handy verspricht sich Uhrenbacher den großen Durchbruch auf dem Massenmarkt. "Wir sind auf dem Weg aus dem relativ engen Segment der Blogs auf den breiten Markt."

Eine spezielle Webseite sei online, die sich mit jedem internetfähigen Mobiltelefon nutzen lässt, sagt Uhrenbacher. Der Dienst zeigt auch Kartenausschnitte im mobilen Browser - orten lassen sich Menschen allerdings nicht. "Auf lange Sicht wollen wir auch, dass GPS-Handys den Standort des Nutzers selbst finden können - aber dafür ist es noch zu früh", sagt er. Stattdessen bleibt es zunächst bei der Eingabe des Standortes in das Suchfenster des mobilen Browsers.

Datenbank enthält rund 100 000 Adressen

"m.qype.com" - mehr Informationen braucht der Handnutzer nicht in sein mobiles Browserfenster einzugeben. Damit kann die Suche losgehen - rund 100 000 Adressen sind gespeichert. Und die Variante Qype ist auch noch wesentlich günstiger als etwa die gute, alte Auskunft. Denn die kann vom Mobiltelefon aus angerufen richtig teuer werden: bis zu 2,99 Euro pro Minute in manchem Prepaid-Tarif. Qype hingegen verlangt keine Gebühr von seinen Nutzern, allerdings ist eine Daten-Flatrate empfehlenswert. Bei einem durchschnittlichen Telefontarif etwa kostet die Suche nach einer Nummer über den Dienst etwa 10 Cent.

In Zukunft will Uhrenbacher auch ermöglichen, von unterwegs Beurteilungen in das Handy einzuspeisen - das geht derzeit nur über den Computer. Qype mobile funktioniert nach seinen Angaben auf allen internetfähigen Handys. "Das ist die schlanke Variante ohne Downloads und ohne viel Grafik - wir haben das auf eine HTML-Anwendung so stark reduziert, dass sie auf dem Handy Spaß macht", sagt er. User brauchen weder UMTS noch eine spezielle Software.

Dass Qype so ähnlich klingt wie Skype, ist reiner Zufall - sagt zumindest der Gründer. "Ich habe verschiedene Begriffe übereinander gelegt - und bei der Verbindung aus "Quality" und "Hype" bin ich dann hängen geblieben." Praktischerweise waren die Domains in vielen Ländern noch zu haben. So hatte das Produkt einen Namen - noch dazu einen mit Seltenheitswert, der in der Desktop-Variante schon in 30 Ländern live ist.