E-Müll

Tipps zur Spam-Vermeidung

Damit der E-Müll das Postfach nicht verstopft
Von dpa / Anja Zimmermann

Für viele Computernutzer ist es ein tägliches Leid: Das Entsorgen von E-Müll. Unerwünschte Werbepost versperrt oft den Blick auf die wirklich lesenswerten elektronischen Briefe. Wer intelligente Filter einsetzt und ein paar Verhaltenstipps beherzigt, kann jedoch sein Spam-Aufkommen minimieren.

Ein vorsichtiger Umgang mit den eigenen Kontaktdaten zum Beispiel kann den Spam-Versendern das Handwerk erheblich erschweren. "Man sollte aufpassen, wo und wem man seine Adresse bekannt macht", rät Frank Richter, Anti-Spam-Experte am Universitätsrechenzentrum der TU Chemnitz. Eine der Hauptfundstellen seien Internetseiten, die Spammer automatisch nach veröffentlichten E-Mail-Adressen durchsuchen lassen. Adressen in Forenbeiträgen und Gästebüchern zu nennen, sei eine sichere Methode, um bald darauf Werbemüll zu erhalten.

Keine E-Mail-Adressen veröffentlichen

Wollen Betreiber von privaten Homepages Besuchern die Möglichkeit geben, Nachrichten zu hinterlassen, sollte eine E-Mail-Adresse nicht im Klartext zu lesen sein. "Besser ist es in diesem Fall, auf einen Link zu verzichten und stattdessen ein Kontaktformular anzubieten", empfiehlt Computerexperte Frank Richter. Das @-Zeichen etwa durch die Buchstaben at zu ersetzen, überliste viele Spam-Roboter dagegen nicht.

Alternativ kann der Link als Grafik eingebunden werden. Das ist eine der sichersten Methoden, die Adresse zu verschlüsseln und dennoch sichtbar bleiben zu lassen ist. "So können die Spam-Roboter sie nicht lesen", sagt Stephan Goldmann von der in München erscheinenden Zeitschrift Chip. Dazu wird die Adresse mit einem Bildprogramm in eine Datei geschrieben, in zwei Teile geschnitten, getrennt gespeichert und erst auf der Webseite wieder zusammengesetzt.

Marco Nassenstein von der Verbraucherschutzinitiative Antispam empfiehlt, mit E-Mail-Grußkarten zurückhaltend zu sein. Zudem sollte etwa bei Gewinnspielen, Umfragen und Online-Shopping auf die Angabe der E-Mail-Adresse, so oft es geht, verzichtet werden. "Dafür, dass die Adresse nicht verkauft wird oder durch Sicherheitslecks an Dritte gelangt, gibt es keine Gewähr."

Wegwerf-Adressen als Spam-Fänger

In Fällen, in denen es sich nicht vermeiden lässt, seine Kontaktdaten auch an Unbekannte weiterzugeben, erfüllt eine "Wegwerf-Adresse" ihren Dienst. Landet dann unerträglich viel Spam im Postfach, wird einfach eine neue Adresse eingerichtet. So dürfte eine parallel vorhandene persönliche E-Mail-Adresse, die nur vertraute Menschen kennen, von unerwünschten Zuschriften weitestgehend verschont bleiben. Befristete Verfallsadressen sind auf www.antispam.de erhältlich.

Originelle E-Mail-Adressen ohne häufig verwendete Bestandteile sind laut Marco Nassenstein von Antispam von Vorteil. Sie werden nicht so leicht von Spam-Versendern, die versuchen, per Zufallsprinzip an Adressen zu gelangen, erraten. Filter, die automatisch Lesenswertes von Unerwünschtem trennen, gehören selbst bei Anbietern von kostenlosen Mail-Adressen meist zur Grundausstattung. Allerdings sind sie in seltenen Fällen nicht standardmäßig aktiviert, sagt Stephan Goldmann von Chip. Ein Klick und der Spam dürfte E-Mail-Konten mit durchschnittlichem Postaufkommen kaum Kummer mehr bereiten.

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