Kurztest

Pocketsurfer 2 kommt im Netz von Vodafone

Datawind verrät weitere Details zum Verkaufsstart des mobilen Surfgeräts
Von Björn Brodersen

Telefonieren kann man mit ihm nicht, Funktionen wie eine integrierte Digitalkamera oder ein Musikplayer fehlen, und über einen nennenswerten Speicherplatz für die Ablage von Dokumenten und Dateien verfügt das Gerät auch nicht. Der Pocketsurfer 2 des kanadischen Herstellers Datawind ist ganz für das mobile Internetsurfen über das Mobilfunknetz ausgelegt. Anfang Februar wird Datawind den Pocketsurfer 2 in Kooperation mit dem Mobilfunkbetreiber Vodafone in Deutschland für 249 Euro anbieten. Mit dem Kaufpreis sind auch bereits 30 Surfstunden pro Monat im Inland im ersten Nutzungsjahr abgedeckt, für weitere zwölf Monate à 30 Onlinestunden fällt ein neuer Pauschalpreis von 44,99 Euro an. Wer die 30 Surfstunden in einem Monat überschreiten will, zahlt dafür einen Flatrate-Tarif von 9,99 Euro für 30 Tage.

Geschwindigkeitsvorteil durch Server-Technologie und Datenkomprimierung

Der Pocketsurfer 2
Datawind
Datawind hat den Pocketsurfer 2, der die Daten per GPRS empfängt und versendet, bereits auf der diesjährigen IFA der Öffentlichkeit gezeigt. Wie bereits berichtet soll die Datenübertragung beim Pocketsurfer 2 durch das Zwischenschalten der Datawind-Server als Proxyserver und einer patentierten Komprimierungsmethode bis zu 30 Mal schneller sein als bei vergleichbaren Handhelds. Zurzeit stehen die Datawind-Server noch in Kanada, zum Angebotsstart sollen solche aber auch in Deutschland vorhanden sein. Das hatte allerdings damals auch Danger vor der Einführung des Hiptops versprochen, der Plan wurde jedoch nie in die Tat umgesetzt.

Ob die Angaben zum Geschwindigkeitsvorteil stimmen, konnten wir während eines kurzen Probelaufs nicht überprüfen. Es gilt aber auch hier: Ohne ausreichende Netzabdeckung lahmt die Datenübertragung des Triband-Geräts (GSM-Netze um 900, 1 800 und 1 900 MHz) und das Surfen im Internet macht keinen Spaß. Eine Zugangsalternative gibt es mit dem Pocketsurfer 2 nicht, da beispielsweise eine WLAN-Schnittstelle fehlt. Bei guter GSM-Netzabdeckung dauerte während unseres kurzen Tests das Laden einer Webseite weniger als zehn Sekunden. Den schnelleren EDGE-Standard für die mobile Datenübertragung beherrscht das Gerät ebenfalls nicht.

Da sowohl die Anwendungen auf dem Server von Datawind liegen und nicht auf dem Pocketsurfer 2 installiert sind und auch der Nutzer seine Dateien und Dokumente auf dem Server des Herstellers ablegt, benötigt das mobile Surfgerät keinen großen Speicherplatz. Auf dem Server werden dem Kunden 25 GB Speicherplatz zur Verfügung stehen, auf die dort liegenden Daten kann er auch mit dem heimischen PC zugreifen. Die direkte Daten-Synchronisation zwischen Pocketsurfer 2 und PC ist nicht möglich, da der Handheld weder Bluetooth- noch USB-Schnittstelle besitzt. Serverbasiert wird auch der Virenschutz sein, Software-Updates für den Pocketsurfer 2 werden automatisch über das Mobilfunknetz auf das Gerät gespielt.

Bildschirm mit VGA-Breite

Datawind Nach dem Verbindungsaufbau zum Internet über GPRS zeigt der Pocketsurfer 2 auf seinem 640 mal 240 Pixel auflösenden Farbbildschirm HTML-Webseiten im selben Layout wie auf dem PC-Bildschirm an. Das Gerät unterstützt Grafiken, Java-Applets, den optimierten Download von Daten wie zum Beispiel PDF-Dokumenten sowie den Zugang zu webbasierten PDA-Anwendungen wie Kalender, Adressbuch und Aufgaben sowie Instant Messaging (MSN oder ICQ), E-Mail mit Anhängen, Tabellenkalkulation und eine Word-Dokument-Arbeitsplattform. Als Betriebssystem setzt Datawind eine auf Windows CE basierende Eigenentwicklung ein, als Arbeitsgrundlage dient der ebenfalls an das Microsoft-Produkt angelehnte Webbrowser, so dass auch verschlüsselte Webseiten, wie man sie beispielsweise fürs Online-Banking verwendet, unterstützt werden.

Auf der Startseite werden dem Nutzer schon verschiedene Dienste für den Schnellzugriff angeboten, darunter finden sich Channels für Nachrichten, Börsendaten, Sport, Wetter und Bahnfahrpläne. Andere Websites muss der Nutzer entweder unter seinen Favoriten im Webbrowser anlegen oder durch Eintippen der URL in die Adressleiste ansurfen. Sobald der Nutzer mit dem Tippen auf der Tastatur anfängt, öffnet sich am oberen Bildschirmrand eine Eingabeleiste, einen dort eingegebenen Begriff kann er dann beispielsweise auch per Tastenklick in die Google-Suchmaske einfügen. Angezeigte Inhalte kann der Anwender über die Zoomfunktion vergrößern oder verkleinern.