Woogle oder Gigipedia

Wikipedia-Gründer will offene Suchmaschine

Google will ein eigenes Online-Lexikon, Jimmy Wales beim Suchen helfen
Von Marie-Anne Winter

Der Gründer der Online-Enzyklopädie Wikipedia will laut einer Meldung der Zeit mit einer eigenen Suchmaschine auf den Angriff des Mitbewerbers Google antworten. Google hatte die Einführung eines kostenlosen Internetlexikons angekündigt, das die Benutzer wie bei Wikipedia selbst zusammenstellen. "Im Moment sind aber alle Suchmaschinen geschlossene Systeme, die jeweils einer Firma gehören. Und diese Firmen entscheiden, wie sie Webseiten bewerten. Sie entscheiden, wie wir die Welt sehen sollen. Und wir haben keine Ahnung, wie sie das machen. Ich will eine Suchmaschine entwickeln, deren Algorithmus jedem zugänglich ist", sagt Wikipedia-Gründer Jimmy Wales der Zeit.

Wie bei Wikipedia sollen die Internetbenutzer an der neuen Suchmaschine mitarbeiten: "Ganz einfach, wenn Sie die Suchmaschine benutzen und mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, weil die zuoberst angegebene Seite inhaltlich schlecht ist, können Sie die Seite als Spam markieren. Wenn die Seite von drei oder vier weiteren Leuten ebenfalls so markiert wird, dann wird sie entfernt. So kann man nach und nach die Suchmaschinen verbessern", sagt Wales. Allerdings sind auf diese Weise natürlich auch unerwünschte Manipulationen möglich.

Jimmy Wales, 41, gründete 2003 das Online-Lexikon Wikipedia. Finanziert aus Spenden und für jeden kostenlos zugänglich, ist es mittlerweile eine der meistbesuchten Internetseiten. Ganz neu ist die Idee der eigenen Suchmaschine aber nicht, seit dem vergangenen Jahr ist das "Anti-Google-Projekt" unter dem Projektnamen Wikiasari in Arbeit.