Geschäftszahlen

United Internet gewinnt weniger DSL-Neukunden als erwartet

Internetanbieter verbucht für 2007 einen Rekordumsatz
Von dpa / Björn Brodersen

Der Internet-Dienstleister United Internet (1&1, GMX, web.de) ist trotz eines Rekordgewinns im abgelaufenen Jahr zum Teil hinter seinen eigenen Zielen zurückgeblieben. Statt der angepeilten 500 000 DSL-Neukunden nahm United Internet nur 400 000 neue Nutzer unter Vertrag, wie das im TecDAX notierte Unternehmen heute in Montabaur mitteilte. Mit einem Zuwachs beim Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 66,6 Prozent auf 73,3 Millionen Euro erfüllte United Internet die eigene Prognose und die Erwartung der Experten.

Der Umsatz wuchs um ein Viertel auf 414,3 Millionen Euro und der Überschuss von 27,4 Millionen auf 38,8 Millionen Euro. Vorstandschef Ralph Dommermuth äußerte sich zufrieden über den Geschäftsverlauf: "Wir konnten Umsatz und Ergebnis zu neuen Rekordmarken führen und die besten Werte unserer Firmengeschichte erzielen." Wichtigster Ergebnistreiber ist das Webhosting-Geschäft, also die Verwaltung von Internetseiten. Einen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr nannte Dommermuth nicht. Dazu wird er sich voraussichtlich auf der Bilanzpressekonferenz am 4. April äußern.

Die schwache Entwicklung im Breitbandgeschäft führte der Unternehmensgründer auf Verzögerungen bei der Telekom zurück. Mit 2,67 Millionen DSL-Kunden gehört United Internet zu den führenden Anbietern in Deutschland.

United Internet rüstet sich für Konsolidierung der Branche

Das Unternehmen rüstet sich für eine Konsolidierung der Branche. So ist United Internet maßgeblich an den Konkurrenten freenet und Versatel beteiligt. Während sich Dommermuth über seine Pläne ausschweigt, brachte Versatel-Chef Peer Knauer eine Kombination der drei Unternehmen ins Spiel. Langfristig könne er sich "einen größeren Verbund mit Versatel, freenet, United Internet und Telefónica vorstellen", sagte Knauer. Dieser würde ein Gegengewicht zur Telekom und Vodafone / Arcor setzen.