Richtungswechsel

1&1 wagt den Neuanfang bei DSL

Wieder einzelne Surf-Flatrates mit niedrigen Bandbreiten
Von Björn Brodersen

Der Internetprovider 1&1 hat wieder einmal sein DSL-Tarifprogramm umgekrempelt. Ab sofort können die Kunden nicht nur Anschlusspakete mit Doppel-Flatrate fürs Internetsurfen und Telefonieren über den VoIP-Anschluss ins deutsche Festnetz wählen, sondern wieder auch nur Anschlussbündel mit reiner Surf-Flatrate. Der Provider kommt damit denjenigen Nutzern entgegen, die ein möglichst günstiges DSL-Angebot suchen. Eine Surf-Flatrate mit entbündeltem DSL-1000-Anschluss kostet zum Beispiel 20 Euro im Monat. Zusammen mit einer VoIP-Flatrate für Gespräche ins deutsche Festnetz fallen im Monat 25 Euro an.

Mit höheren Bandbreiten kosten die in den meisten Anschlussgebieten verfügbaren entbündelten DSL-Flatrate-Anschlusspakete 25 Euro (DSL 6000) bzw. 30 Euro (DSL 16000). Die Doppel-Flatrate-Pakete kosten auch hier jeweils 5 Euro mehr im Monat. Außerhalb des eigentlichen Verbreitungsgebiets - 1&1 spricht hier von einer "Telekom-Fernschaltung" - kosten die DSL-Pakete noch einmal 5 Euro im Monat mehr.

Einstiegsaktion: Sechs Monate lang 5 Euro Rabatt

Als Einstiegsaktion erhalten Neukunden hier aber zurzeit sechs Monate lang 5 Euro Rabatt auf den monatlichen Grundpreis der Doppel-Flatrate-Pakete. Die Mindestvertragslaufzeit für die DSL-Pakete beträgt weiterhin 24 Monate. 1&1 berechnet zurzeit keine Anschluss-Bereitstellungsentgelte und liefert den Neukunden ein DSL-Modem zum Versandkostenpreis von 9,60 Euro - teilweise auch in der WLAN-Variante.

Telefonate über den VoIP-Anschluss ins deutsche Festnetz kosten ohne Sprach-Flatrate 2,9 Cent pro Minute, Verbindungen in die deutschen Mobilfunknetze schlagen mit 19,9 Cent pro Minute zu Buche. 1&1 bietet seine Doppel-Flatrate-Anschlusspakete auch für Kunden mit einem herkömmlichen Telefonanschluss der Deutschen Telekom an. Die monatlichen Grundpreise rangieren dafür zwischen 19,99 Euro (DSL 1000) und 29,99 Euro (DSL 16000).

Abkehr von Triple-Play-Strategie

Zur IFA 2006 hatte 1&1 zunächst ganz auf Triple-Play-Pakete gesetzt, bei denen die Kunden zu einem vergleichsweise günstigen monatlichen Paketpreis viele Inklusivleistungen erhielten. Für Kunden, die allerdings nur eine DSL-Flatrate suchten, waren diese Paketangebote im Preisvergleich zu teuer. Darauf hin bot das Unternehmen zunächst wieder Flatrate-Anschlusspakete mit niedrigeren DSL-Bandbreiten als 16 MBit/s im Downstream an. Vor kurzem hatte 1&1 zudem angekündigt, sein MediaCenter-Angebot auch für DSL-Kunden anderer Provider zu öffnen. Die Online-Videothek ist jetzt bei 1&1 nur in den Doppel-Flatrate-Paketen mit einer Bandbreite ab 6 MBit/s im Downstream von Anfang an inklusive.

Im Vergleich mit den Angeboten anderer Provider schneidet das entbündelte DSL-Angebot von 1&1 vor allem bei den höheren Bandbreiten gut ab. Vereinzelt geht es aber auch günstiger als bei dem Anbieter aus Montabaur: Für den DSL-1000-Anschluss finden Interessenten bei Lidl ein DSL-Flatrate-Paket bereits für 16,99 Euro im Monat. bei den DSL-6000- und DSL-16000-Anschlusspaketen ist Lidl aber teurer als die Surf-Flats von 1&1, weil bei Lidl in diesen Angeboten eine VoIP-Flatrate eingeschlossen ist. Einen entbündelten DSL-16000-Anschluss samt Surf-Flatrate für 24,90 Euro im Monat bietet HanseNet mit Alice Light an.

Eine Doppel-Flatrate für den entbündelten DSL-16000-Anschluss für 35 Euro im Monat bietet neben 1&1 auch o2 an. In beiden Fällen sparen Neukunden zurzeit einige Zeit lang 5 Euro des monatlichen Grundpreises - bei o2 sechs Monate länger. Lidl bietet hier wieder eine günstigere Doppel-Flat für den DSL-16000-Anschluss für 31,99 Euro im Monat an. Über weitere DSL-Flatrate-Aktionen erfahren Sie mehr auf unserer entsprechenden Infoseite.