(K)internet

Mehr kindgerechte Internetseiten gefordert

Aus dem Internet gestohlene Daten lassen sich gut verkaufen
Von dpa / Anja Zimmermann

Das Internet für Kinder absolut sicher zu machen, ist nach Ansicht der Medienpädagogin Sandra Fleischer unmöglich. "Deshalb sollen Eltern ihren Nachwuchs kritisch an das World Wide Web heranführen", sagte die Leiterin der Erfurter Geschäftsstelle Ein Netz für Kinder in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Initiative will helfen, einen unbedenklichen Surfraum für Kinder zu schaffen und fördert neue kindgerechte Internetprojekte. Auf der Tagung Jugendmedienschutz 2.0 [Link entfernt] beraten von Donnerstag an Vertreter von Politik, Medien und Kirchen über die Medienbildung in der Familie und den Schulen.

"Es geht bei unserer Arbeit jedoch nicht darum, Kinder vor dem 'bösen' Internet zu schützen, sondern ihnen die Gefahren bewusst zu machen", sagte Fleischer. "Besonders problematisch sind für Kinder gewalthaltige Bilder und Pornografie." Außerdem sei es ärgerlich, wenn der Nachwuchs durch Unwissenheit persönliche Daten herausgebe oder im Internet einkaufe.

"Das Internet sicher machen - das geht überhaupt nicht", ist Fleischer überzeugt. In diesem offenen Raum könnte die Masse der Angebote nicht kontrolliert werden. "Ein Netz für Kinder" gebe Eltern und Kindern jedoch einen Hilfsrahmen für das sichere Surfen. Die Initiative stütze sich seit dem Start im November 2007 auf zwei Säulen: Sie sammele unbedenkliche Internetangebote für die Suchmaschine www.fragfinn.de. Außerdem fördert die Initiative kindgerechte Internetangebote auch finanziell.

Online-Netzwerke stärker im Visier von Online-Kriminiellen

Persönliche Informationen die in Online-Communities frei zugänglich sind, ermögliche Internet-Kriminellen immer gezieltere Phishing-Attacken, bei denen finanziell verwertbare Daten abgeschöpft werden sollen, stellte der Antiviren-Spezialist Symantec in seinem neuen Bericht zur Internet-Sicherheit fest.

Die Angreifer nutzten auch Schwachstellen der Webseiten aus, um Trojaner und Spionage-Software in die Computer einzuschleusen. "In den meisten Fällen ist es nicht einmal notwendig, dass der Anwender bewusst etwas herunterlädt oder anklickt", warnt Symantec.

Nach wie vor blüht auch der Markt für gestohlene Informationen. Daten mit finanzieller Relevanz machten dort im zweiten Halbjahr 2007 insgesamt 53 Prozent der Angebote aus, Informationen zu Bankkonten wurden mit 22 Prozent des Gesamtaufkommens am häufigsten angeboten. Der Anteil der angebotenen Kreditkarten-Daten sei dagegen von 21 auf 13 Prozent gesunken. Das liege an der verstärkten Beobachtung der Szene durch die Kreditkarteninstitute sowie höheren Hürden bei der Einlösung von Kreditkarten, erklärte der amerikanische Sicherheitssoftware-Anbieter.