Netze

Schweiz: Sunrise und Orange sollten Netze zusammenlegen

Regulierer sieht Gefahr eines neuen Swisscom-Monopols
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Der Präsident der schweizerischen Regulierungsbehörde ComCom, Marc Furrer, sieht Anzeichen dafür, dass der schweizerische Telekommunikationsmarkt zurück zum Monopol geht. Furrer sagte gegenüber der Handelszeitung, es müsse unter allen Umständen verhindert werden, dass die Swisscom als ehemaliger Monopolist bald wieder einen Marktanteil von 70 bis 80 Prozent hat.

Furrer machte den Vorschlag, dass die Swisscom-Konkurrenten Sunrise und Orange ihre Netze zusammenlegen und in eine separate Gesellschaft auslagern. Dadurch seien erhebliche Kosten-Einsparungen möglich, so dass die Unternehmen wirtschaftlicher arbeiten können.

Sunrise-CEO Christoph Brand sagte im Handelsblatt, Furrers Vorschlag sei ein spannender Beitrag zur Entwicklung der Mobilfunknetze, während Orange-Chef Andreas Wetter zu bedenken gibt, Überlegungen in diese Richtung seien nur dann sinnvoll, wenn alle Netzarten von allen Operatoren mit eingeschlossen werden. Dazu gehöre auch das Glasfaserkabel.

Furrer scheint ebenfalls nicht abgeneigt zu sein, beispielsweise ein gemeinsames Glasfasernetz für alle Bertreiber zu realisieren. Der ComCom-Chef will nun in einer Konferenz mit den Netzbetreibern diese Fragen diskutieren und gegebenenfalls für die Zukunft entsprechende Konsequenzen ziehen. Dabei solle auch die Swisscom in die Gespräche mit eingebunden werden, die sich unter der neuen Führung deutlich kooperativer zeige als früher.