Gerüchte

Schnappt sich die Deutsche Telekom auch Nextel?

Meldungen über ein verstärktes Interesse der Telekom häufen sich
Von ddp / AFP / Anja Zimmermann

Der angeschlagene US-Mobilfunkanbieter Sprint Nextel will einem Zeitungsbericht zufolge den erst 2005 erworbenen Unternehmensteil Nextel wieder verkaufen. Cyren Call, die Firma von Nextel-Gründer-Gründer Morgan O'Brien, versuche derzeit, ein Konsortium für den Kauf von Nextel zusammenzubringen, und O'Brien verhandle bereits mit Sprint, berichtete das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf informierte Kreise. Sprint erwägt demnach auch einen Verkauf an Finanzinvestoren oder eine Abspaltung. An Sprint Nextel, dem drittgrößten Mobilfunkanbieter in den USA, ist Berichten zufolge die Deutsche Telekom interessiert. Der Bonner Konzern denkt demnach eine Übernahme oder Beteiligung nach.

Nextel wolle zunächst ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Clearwire-Gruppe gründen, das dann ein WiMax-Netz für schnelle Breitband-Übertragungen aufbauen wolle, berichtete das WSJ weiter. Das neue Gemeinschaftsunternehmen werde drei Milliarden Dollar Kapital von Kabelbetreibern und Unternehmen wie Intel und Google bekommen, die am Aufbau des Netzes interessiert sind. Danach folge dann der Verkauf oder die Abspaltung von Nextel.

Bislang sei alles nur Spekulation

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte gestern allerdings nicht bestätigen können, von einem Interesse des Bonner DAX-Unternehmens an einer Übernahme oder Beteiligung am drittgrößten Mobilfunkanbieter in den USA zu wissen. "Das halte ich für ein Gerücht, so wie Anderes auch Gerüchte sind", sagte Steinbrück auf die Frage nach dem Wahrheitsgehalt entsprechender Berichte. Der Bund hält derzeit direkt 15 Prozent und indirekt über die KfW Bankengruppe 17 Prozent an der Telekom.

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel hatte berichtet, Telekom-Manager und ihre US-Kollegen analysierten derzeit diverse Optionen einer Übernahme oder eines Zusammenschlusses. Noch gebe es zwar kein Angebot und keine offiziellen Verhandlungen, das Projekt stehe jedoch auf der Prioritätenliste der Telekom weit oben.