Highspeed

Thalys-Fahrgäste können künftig per Satellit ins Internet

Kosten liegen bei 6,50 Euro pro Stunde, erster Test mit Problemen
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Mit Hilfe eines neuen Breitbanddienstes können Fahrgäste des Schnellzuges Thalys ab sofort im Internet surfen. Der neue Service solle im gesamten Thalys-Streckennetz in Belgien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden verfügbar sein, teilte das Unternehmen mit. Rund ein Viertel der 26 Thalys-Züge wurde bereits mit der Technologie ausgestattet, im Herbst soll es den Internet-Service in allen Zügen der Flotte geben.

Bei der Technik baut das verantwortliche Konsortium auf eine Kombination aus Satelliten-, UMTS- und WiFi-Technologie. Damit soll auch bei Geschwindigkeiten von bis zu 300 Stundenkilometern eine stabile Internet-Verbindung mit hoher Datenübertragungsrate möglich sein. Eine Stunde Surfen kostet für den Passagier 6,50 Euro, für eine gesamte Fahrtstrecke berechnet das Unternehmen 13 Euro. Bezahlen können die Passagiere entweder im Vorfeld durch den Erwerb einer Prepaid-Karte oder direkt im Internet durch Anmeldung.

Die neue Technologie machte dem Unternehmen heute allerdings einen kleinen Strich durch die Rechnung. Ausgerechnet auf der Vorführstrecke von Brüssel nach Paris war die Leitung mehrmals für kurze Zeit unterbrochen, die Anlage musste durch die mitreisenden Techniker heruntergefahren und neu gestartet werden. "Nun ja, so etwas kann immer passieren, auch wir sind nicht perfekt", sagte Paul Broekhuizen, der Sprecher des Betreiber-Konsortiums, das die Firmen Nokia Siemens Networks, 21Net und Telenet gebildet haben. Auf manchen Streckenabschnitten könne es einzelne "Blind Spots" ohne Empfang geben. Nach Broekhuizens Angaben beträgt die Netzabdeckung auf der Strecke zwischen Paris und Brüssel derzeit aber gut 89 Prozent.