Pauschalisiert

Schweden testet Flatrate für Musik-Filesharing

Neues Model würde sämtliche Musik-Downloads legalisieren
Von Thorsten Neuhetzki

In Schweden soll es bald eine Flatrate für Filesharing geben. Wie die schwedische Verwertungsgesellschaft für Musikrechte Stim, vergleichbar mit der deutschen Gema, in einer Mitteilung bekannt gab, gibt es bis zum Herbst eine Testphase, in der festgestellt werden soll, ob ein solches Unterfangen praktikabel ist und ob die Nutzer es annehmen.

Demnach ist geplant, eine Flatrate einzuführen, die die Filesharer über ihren Internetprovider bezahlen. Dabei soll die Flatrate nicht auf ein Programm oder einen Musikkatalog begrenzt sein. Die Vize-Vorsitzende der Stim sagte, nach ihrer Vision decke die Flatrate jegliche Musik aus dem Internet ab, egal aus welcher Quelle. Die Stim betonte jedoch, dass man selbst keine Musik zum Download anbieten werden, sondern lediglich die Lizenzen.

Die eingenommenen Tantiemen sollen dann an die Künstler verteilt werden, deren Musik der Nutzer aus dem Netz zieht. Dazu muss die Stim jedoch wissen, welche Musik der Kunde konsumiert. Das wiederum setzt voraus, dass der Verbraucher entsprechende Informationen an die Stim übermittelt. Technisch möglich wäre das über eine entsprechende Software oder mit Hilfe des Providers - die Frage ist jedoch ob der Nutzer dieses will.

Wie die Preise am Ende aussehen, soll offenbar den Providern überlassen werden. Medienberichten zufolge hat Tele2 in Schweden bereits Interesse an dem Model bekundet. Möglich wäre, dass verschiedene Tarife für verschiedene Nutzergruppen angeboten werden. Wie das in der Praxis aussieht und ob dieses Modell sich aufgrund der Transparenz des Verbrauchers durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.