am Bedarf vorbei

Kunden fordern Verbesserungen beim mobilen Internet

Praktische und einfach zu nutzende Anwendungen werden nachgefragt
Von Marie-Anne Winter

Das mobile Internet ist im Prinzip ganz toll, muss aber noch viel anwenderfreundlicher werden. Ungefähr so könnte man das Ergebnis einer Kundenbefragung zusammenfassen, die vom Mobile Marketing Forum dotMobi und AKQA Mobile, einer für mobiles Internet zuständigen Abteilung der Kreativagentur AKQA veröffentlicht wurde. Der Wunsch nach anwenderorientierten mobilen Internetseiten werde dadurch unterstrichen, dass fast 90 Prozent der Konsumenten angaben, bei der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Fluggesellschaft derjenigen den Vorzug zu geben, die mobile Check-in-Möglichkeiten anbietet.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen einen starken Kundenwunsch nach praktischen mobilen Inhalten über die Mobilgeräte. Demnach sind die beliebtesten mobilen Internetanwendungen nicht etwa im breiten Unterhaltungsbereich oder in der Auswahl von Klingeltönen zu finden, sondern beispielsweise im Bereich des für das Telefon optimierten Online-Bankings sowie der Reiseplanung.

Außerdem lassen die Ergebnisse der Studie auch ein durchgängiges Vertrauensverhältnis zum mobilen Internet erkennen. Aufgrund der Nachfrage nach Online-Banking sowie mobilen Shoppingmöglichkeiten beispielsweise für Lebensmittel, Flugzeugtickets und Bücher, ließe sich ablesen, dass Kunden dem mobilen Internet hinsichtlich der Sicherheit ihrer persönlichen Informationen vertrauen. Dies steht im Gegensatz zu Internetanwendungen auf einem fest installierten PC, bei denen nach wie vor der Aspekt der Sicherheit von höchster Wichtigkeit ist.

Viele Nutzer wissen nicht, dass es für Mobilgeräte optimierte Internetseiten gibt

Einige andere Ergebnisse der Studie hinsichtlich der mobilen Internetnutzung und diesbezüglicher Kundeneinstellungen sind:

  • Ungefähr 90 Prozent der rund 2 000 im Internet durch Research Now Befragten zeigten sich interessiert daran, mehr über das mobile Internet zu erfahren. Dies verdeutlicht, dass Marken unbedingt ihre mobilen Internetangebote durch Marketingmaßnahmen und Werbekampagnen entsprechend auffindbar für die mobile Suche gestalten sollten.
  • 50 Prozent der Befragten wussten nicht, dass es für mobile Geräte optimierte Internetseiten gibt. Die große Mehrheit - 86 Prozent der Teilnehmer - Zeigten Interesse zu erfahren, welche Internetseiten für die Nutzung mit Mobiltelefonen optimiert sind.
  • Fast 50 Prozentder Befragten gaben an, bei der erstmaligen Benutzung des mobilen Internets schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, wodurch "eine gewisse Abneigung" verursacht wurde, entweder diese Internetseite oder insgesamt das mobile Internet mit ihren Mobiltelefonen wiederholt zu nutzen.
  • Nur 2 Prozent der Befragten, die in den zurückliegenden sechs Monaten ein neues Mobiltelefon kauften, entschieden sich für das iPhone. Dies deutet darauf hin, dass Marken, die ihren mobilen Service nicht für eine Vielzahl unterschiedlicher Mobiltelefone anbieten, der großen Mehrzahl der Nutzer nur eine unter dem Durchschnitt liegende Interneterfahrung bieten.
  • Schlechte Seitendarstellung bzw. -layout bleiben die Hauptgründe für Unzufriedenheit unter Nutzern des mobilen Internets.
  • Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie Theaterkarten, Lieferservice oder Fahrkarten über das Mobiltelefon bestellen würden.
  • Schlussendlich geben 63 Prozent der Befragten an, sich im Falle räuberischer Erpressung lieber von Geld zu trennen als von ihrem Handy.

Daniel Rosen, Geschäftsführer von AKQA Mobile, sagte: "Die enorme Popularität mobiler Endgeräte hat einen sehr großen Einfluss auf das tägliche Leben der Nutzer mit sich gebracht, wodurch ein ganz anderes Niveau von Verbindung und persönlicher Mobilität erreicht wird. Bereits in der Planung von Marketingaktivitäten müssen globale Marken sicherstellen, dass sie mobile Endgeräte bezüglich ihrer möglicherweise bedeutenden Rolle bei der Herstellung von Kundenkontakten berücksichtigen und dass Werbekampagnen spezifisch auf Mobilanwendungen ausgerichtet sind. Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie schnell sich Nutzer von den damaligen, schlecht durchdachten Werbekampagnen distanzierten. Im Augenblick haben Marken aufgrund der neuen mobilen Endgeräte, die sehr weit verbreitet und mit mächtigen und differenzierten Features ausgestattet sind, die echte Chance, sich mit revolutionären Werbekampagnen zur Nutzung des mobilen Internets an die Nutzer zu wenden und diese zu faszinieren, an sich zu binden und zu unterhalten."