Auswahlverfahren

EU schreibt Frequenzen für Handy-TV per Satellit aus

Kunden sollen Satelliten-TV auf dem Handy gucken können
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Die EU-Kommission hat einen Bieter-Wettstreit um Angebote für mobiles Fernsehen und andere Satellitendienste eröffnet. Anbieter für satellitengestützte Medien, Datenübermittlung, Katastrophenhilfe oder Gesundheitsdienste könnten ihre Vorschläge bis zum 7. Oktober in Brüssel vorlegen, teilte die Behörde mit. Wenn das Auswahlverfahren - je nach Zahl der Kandidaten - Anfang 2009 beendet werde, könnten die ersten Satelliten für diese Dienste im nächsten Jahr ins All geschossen werden.

Die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding erwartet einen heftige Wettbewerb um die freien Frequenzen: "Nun liegt der Ball im Feld der Industrie", sagte Reding laut einer Mitteilung. Weltweit sei die Satellitenbranche im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf einen Markt von 77 Milliarden Euro gewachsen. Allein Satellitendienste hätten weltweit 48 Milliarden Euro umgesetzt. Japaner und Koreaner könnten bereits Radio- und Fernsehprogramme via Satellit auf ihren Handys empfangen, in Europa gehe das noch nicht. Der dafür genutzte Standard nennt sich DVB-SH.

Grundlage der Ausschreibung ist eine neues, EU-weit einheitliches Verfahren. Unter anderem sollen die Dienste mindestens 60 Prozent des EU-Gebiets und die Hälfte der europäischen Bevölkerung abdecken. Die EU-Kommission will die besten Bewerber auswählen. Die formelle Genehmigung erhält ein Unternehmen dann von den Behörden des Mitgliedslandes, in dem es seinen Sitz hat.

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