Betrug

eBay-Betrüger prellt 4 500 Kunden (aktualisiert)

Kunden müssen schnell handeln, wenn der Onlineshop nicht liefert
Von dpa / Anja Zimmermann

Bleibt ein Onlinehändler bestellte Ware auch nach schriftlicher Aufforderung schuldig, versucht der Kunde besser schnell, sein Geld zurückzubekommen. Relativ gut sind seine Chancen, wenn er mit Kreditkarte bezahlt hat, sagte Astrid Auer-Reinsdorff, Fachanwältin für IT-Recht aus Berlin, dem dpa-Themendienst: Viele Kreditkarten-Anbieter ermöglichen, Buchungen rückgängig zu machen. "Wichtig ist nur, dass man das nicht verschläft." Weil sich die dabei einzuhaltenden Fristen aber von Anbieter zu Anbieter unterscheiden, ist ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen empfehlenswert.

Lastschrift zurückbuchen lassen

Wer einem Betrüger aufgesessen ist, wird auch dann am besten rasch aktiv, wenn er im Lastschriftverfahren bezahlt hat, sagte Astrid Auer-Reinsdorff: Meist sind maximal sechs Wochen Zeit, die Bank zu bitten, die Buchung rückgängig zu machen. Ein Problem hat laut der Expertin allerdings, wer die Ware per Überweisung bezahlt hat. "Dann hat die Bank keine Möglichkeit, die Buchung rückgängig zu machen."

In diesem Fall bleibt dem Betrogenen nur, Strafanzeige zu stellen. Lässt sich die Identität des Händlers nicht auf dessen Webseite ermitteln, wird am besten unter www.denic.de die Funktion "Domainabfrage/whois" genutzt. Die Denic ist für die Vergabe der auf ".de" endenden Domains zuständig. Astrid Auer-Reinsdorff bremst aber allzu große Hoffnungen: "Ob das wirklich dazu führt, dass man sein Geld wiedersieht, ist fraglich", sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft IT im Deutschen Anwaltverein (DAV).

Händler muss nachweisen, dass er die Ware verschickt hat

Möglicherweise meldet sich ein Händler auch auf die Anfrage des Kunden hin, wo die Ware bleibt, mit dem Hinweis, er habe sie bereits abgeschickt. "Dann muss er das nachweisen", sagte Auer-Reinsdorff. Jeder gewerbliche Händler ist für eine ordnungsgemäße Zusendung der Ware zum Endkunden verantwortlich.

Eine zusätzliche Möglichkeit, wieder an ihr Geld zu kommen, haben eBay-Nutzer: Ein Käuferschutzprogramm leistet in Fällen von Betrug Ersatz. Das gilt auch für den jetzt in Darmstadt verhandelten Fall. Laut eBay-Pressesprecherin Maike Fuest existiert allerdings eine entscheidende Einschränkung: Ein Anrecht auf Ersatz hat seit einiger Zeit nur noch, wer den betrügerischen Händler über das eBay-eigene System PayPal bezahlt hat.