VIP-Nmmern

VIP oder nicht VIP - ist das die Rufnummern-Frage?

VIP-Nummern im Mobilfunk: Sinnvoll oder gnadenlos überbewertet?
Von Marc Kessler

Viele lieben sie, viele halten sie aber auch für gnadenlos überbewertet und nur zum Aufbügeln des eigenen Egos geeignet: Sogenannte VIP-Nummern spalten Handyfreunde in Gegner und Befürworter. Doch ob die wirklich "Very Important Persons" tatsächlich die so bezeichneten VIP-Nummern nutzen, ist mit einem Fragezeichen zu versehen. Überliefert ist, dass der "Kaiser" Franz Beckenbauer zu Zeiten seines o2-Werbe-Engagements vom Münchener Mobilfunkunternehmen mit der Rufnummer 0176 / 66666666 versorgt wurde.

Fest steht, dass VIP-Nummern vor allem für Gewerbetreibende sinnvoll sind und von diesen auch gerne verwendet werden, da mit den Nummern plakativ geworben werden kann und sie – im Idealfall – leicht zu merken sind. Doch auch Hobby-Telefonierer erfreuen sich in steigendem Maße am Trend zur VIP-Nummer.

Was ist überhaupt "VIPig"?

Für viele Mobilfunknutzer sind erst einmal nur die "alten" Vorwahlen wie 0171, 0172, 0177 und 0179 akzeptabel. Als besonders verpönt gelten 8-stellige Rufnummern, wie sie zum Beispiel bei den Vorwahlen 0160, 0176 oder 015x vorkommen. Was aber nun genau VIPig sein soll, kann nicht exakt definiert werden. Auch hier scheiden sich die Geister: Während für den einen nur viele identische Ziffern à la 77777 11 oder 333 55 33 das Wahre sind, setzen andere auf besonders viele Nullen oder auf ab- oder aufsteigende Kombinationen wie 123 456 7. Im Internetforum Telefon-Treff gibt es sogar einen eigenen Thread, Diese Nummer soll 1 250 Euro kosten
Bild: teltarif.de
in dem (mutmaßliche) VIP-Nummern-Besitzer den Preis ihrer Nummer schätzen lassen können – teils kontroverse Diskussionen inklusive.

Eine VIP-Nummer zu erhalten, funktioniert noch am ehesten beim Netzbetreiber E-Plus. Hier kann man über die Wunschrufnummern-Hotline 1175 nach freien Nummern fahnden und so auch auf VIP-Nummern-Suche gehen. Bei den anderen Netzbetreibern geht das nicht so einfach - als Geheimtipp gilt hier, ein Prepaid-Paket mit attraktiver Rufnummer zu erwerben und die Nummer bei Bedarf in einen Vertrag zu transferieren.

eBay: Grenzenloser Preishorizont

Das Label "VIP-Nummer" wird von vielen Verkäufern – zum Beispiel bei eBay – nur als Verkaufsargument benutzt, auch wenn die Nummern von einem VIP-Status weit weg zu sein scheinen. So verlangt ein Verkäufer unglaubliche 4 999 Euro für die Rufnummer 0171 / 64 600 64.

Aber auch die Preise für attraktivere Nummern kennen kaum Grenzen: So will der Verkäufer eines CallYa-Pakets mit der Rufnummer 0162 / 35 8888 ganze 599 Euro im Sofortkauf, ein anderer für die 0171 / 888 6 333 gar 899 Euro. Teurer, aber auch attraktiver, ist die 0163 / 8000 700, für die per Sofortkauf aber auch satte 1 250 Euro hingeblättert werden müssen. Als Schnäppchen kann man da schon das Angebot für ein o2-Loop-Paket mit der Nummer 0176 / 880 22 444 bezeichnen; dieses ist schon für – im Vergleich – günstige 70 Euro zu haben.

Schöne Nummern gibt's auch günstig

Fakt ist: Was eine tolle Rufnummer ist, wo VIP beginnt oder endet, liegt vor allem im Auge des Betrachters. Dabei müssen schöne Nummern nicht unbedingt teuer sein: Es ist möglich, in Mobilfunkshops oder großen Elektronikmärkten nach Prepaid-Paketen mit attraktiven Nummern zu suchen – zumindest, wenn ein anderer nicht schneller war.

Alternativ kann bei Prepaid-Discountern wie simyo oder blau auf deren Websites nach attraktiven Nummern gesucht werden. simyo verlangt für seine "Topnummern" allerdings 20 Euro extra, wobei diese aber selten wirklich "top" sind. Bei blau kann frei aus dem aktuell verfügbaren Rufnummernpool gesucht werden, auch die Suche nach Ziffern-Kombinationen ist möglich. Ein wenig Glück gehört freilich dazu.