Quartalszahlen

Sony Ericsson rutscht in die Verlustzone

Google überrascht hingegen mit kräftigem Gewinnsprung
Von dpa / Marc Kessler

Google und Sony Ericsson haben heute ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt. Dabei zeigt Google trotz der Wirtschaftskrise Stärke und beeindruckt die Anleger mit einem überraschend kräftigen Gewinnsprung.

Der Überschuss des führenden Suchmaschinen-Riesen kletterte im dritten Quartal dank florierender Werbeeinnahmen um mehr als ein Viertel auf 1,35 Milliarden Dollar. Der Gesamtumsatz stieg um gut 30 Prozent auf 5,54 Milliarden Dollar. In Europa habe besonders Deutschland das Geschäft mit angetrieben.

Konzernchef Eric Schmidt zeigte sich ungeachtet der düsteren Konjunkturaussichten für Google optimistisch. Zugleich räumte er in einer Telefonkonferenz am Donnerstagabend ein: "Die wirtschaftliche Lage ist so im Fluss, dass wir alle in unbekanntem Gelände unterwegs sind."

Ungewohnte Töne bei Google: Wegen der Konjunkturkrise will Schmidt die Kosten "genau im Blick behalten". Bisher ist der Konzern besonders seinen Mitarbeitern gegenüber als sehr spendabel bekannt. Bei den Neueinstellungen trat Google bereits auf die Bremse. In den vergangenen drei Monaten stieg die Beschäftigtenzahl etwas langsamer um gut 500 auf nun über 20 000.

Sony Ericsson rutscht deutlich ins Minus

Der Handy-Hersteller Sony Ericsson ist im abgelaufenen Quartal hingegen in die Verlustzone gerutscht. Der Fehlbetrag belaufe sich auf 25 Millionen Euro nach einem Überschuss von 120 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen heute in London mit. Neben Währungseffekten machte der weltweit fünftgrößte Handy-Produzent Belastungen aus dem Konzernumbau für die roten Zahlen verantwortlich.

Der Umsatz brach um 10 Prozent auf 2,81 Milliarden Euro ein, während der Verkauf von Mobiltelefonen mit 25,7 Millionen auf dem Vorjahresniveau blieb. Sony Ericsson setzt stärker auf den Absatz in Schwellenländern, wo günstige Handy-Modelle nachgefragt werden. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Gerät (ASP), eine wichtige Kenngröße für die Branche, sackte um 11 Euro auf 109 Euro ab.

Sony Ericsson steckt in einer großen Umstrukturierung, mit der die Mutterkonzerne das Unternehmen für den verschärften Wettbewerb rüsten wollen. Geplant sind Einsparungen in Höhe von 300 Millionen Euro, die ab der zweiten Jahreshälfte 2009 erreicht werden sollen.