Handy-TV

Schweiz: Weniger als 5 000 DVB-H-Kunden

Die Eidgenossen denken jetzt über zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten nach
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Nach den Startschwierigkeiten in Deutschland droht auch das Handy-TV im DVB-H-Modus in der Schweiz zu einem Flop zu werden. Das Telekommunikations-Unternehmen Swisscom beklagt ein mangelndes Interesse an den TV-Bildern auf Mobiltelefonen. Anfänglich seien während der Fußball-EM die DVB-H-Kundenzahlen zwar noch stark angestiegen, sagte Swisscom Broadcast-Chef Jean-Paul de Weck auf den 7. Kommunikationstagen in Biel. Danach sei das Interesse aber gesunken. Derzeit habe die Swisscom weniger als 5 000 Kunden, die DVB-H-Fernsehen auf dem Handy schauten, so de Weck im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA. Der Swisscom-Chef sieht den Grund vor allem in der geringen Auswahl an Endgeräten: Derzeit stünden lediglich vier Handys mit DVB-H-Empfang zur Auswahl.

Um DVB-H anzukurbeln, denkt die Swisscom laut dem Bericht mittlerweile über zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten abseits von Handys für DVB-H nach. Weitere Typen von Endgeräten wären für mobiles Fernsehen mit DVB-H geeignet, wie zum Beispiel Navigationssysteme, USB-Sticks für PCs, portable DVD-Player oder iPods, sagte de Weck.

In Deutschland kam es bislang erst gar nicht zu einem kommerziellen DVB-H-Start. Zuletzt hatte die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten ein aktuelles Versuchsprojekt als beendet bewertet. "Wir erwarten, dass das Konsortium Mobile 3.0 die Lizenzen zurück gibt. Mit einer schnellen Rückgabe wird der Weg frei für einen möglichen Neustart von DVB-H unter veränderten Rahmenbedingungen. Damit kann auch auf die veränderten technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen angemessen reagiert werden", sagte der Vorsitzende der Kommission, Thomas Langheinrich. Sollte die Lizenz nicht zurück gegeben werden, müsse ein Widerrufsverfahren eingeleitet werden.