Gefährlicher Mail-Müll

Verbraucherzentrale warnt vor neuer Spam-Masche

Immer mehr Spam mit infizierten Anhängen im Umlauf
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der Anteil an Spam-E-Mails, die nicht nur nerven, sondern Nutzern auch gefährlich werden können, ist zuletzt deutlich größer geworden. Das haben Analysen des Unternehmens Sophos aus Mainz ergeben. Diesen zufolge enthielt im dritten Quartal dieses Jahres im Durchschnitt eine von 416 weltweit versandten E-Mails eine schädliche Datei im Anhang. Im zweiten Quartal war das nur bei einer von 3 333 E-Mails der Fall.

Der Anstieg sei vor allem auf einige große Malware-Spam-Attacken im Sommer zurückzuführen. Unter anderem waren gefälschte E-Mails verschickt worden, die angeblich vom Paketzusteller UPS kamen, heißt es. Die Versender verfolgten den Angaben nach damit das Ziel, die Empfänger um Geld zu bringen oder Online-Identitäten zu kapern. Alle großen Attacken zielten auf Besitzer von Windows-PCs ab.

Immer häufiger werden potenziell schädliche Spam-Mails den Angaben zufolge über soziale Netzwerke verschickt. Den mit 18,9 Prozent größten Anteil am weltweiten Versand von Mail-Müll hatten im zurückliegenden Quartal die USA, gefolgt von Russland (8,3 Prozent) und der Türkei (8,2 Prozent). Der Anteil von Spam mit Absendern aus Deutschland beträgt 2,3 Prozent - im Ländervergleich bedeutet das Platz 14.

Sophos wertet laufend den weltweiten E-Mail-Verkehr aus. In erster Linie bietet das Unternehmen anderen Firmen IT-Sicherheitslösungen an.

Aktuelle Spam-Warnung der Verbraucherzentrale

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt vor einer neuen Abzocke im Internet. E-Mails mit Rechnungen im Dateianhang, die derzeit offensichtlich massenhaft angeblich von der der Internet-Seite StayFriends versendet werden, verunsicherten die Verbraucher, teilte die Zentrale heute in Mainz mit. In der Mail werde behauptet, die Empfänger hätten einen "kostenpflichtigen Suchservice" in Anspruch genommen - für den ein hoher dreistelliger Betrag in Rechnung gestellt werde. Der Betreiber der echten StayFriends-Seite hat sich nach den Angaben bereits von diesen Machenschaften distanziert.

Die Verbraucherzentrale warnt davor, den Anhang zu öffnen, weil dabei möglicherweise eine für den eigenen PC schädliche Software installiert werde. Der Rat der Verbraucherschützer: "Ignorieren Sie diese unberechtigte Aufforderung, öffnen Sie auf keinen Fall den Anhang und löschen Sie umgehend die Mail."