Kosten sparen

Die wichtigsten Spartipps für die Handy-Nutzung

Für manchen Mobilfunkkunden wird das Handy sogar zur Schuldenfalle
Von Björn Brodersen

Wer seinem Kind ein modernes Handy in die Hand gibt und dessen Handy-Nutzung nicht kontrolliert, muss unter Umständen eine horrende Handy-Rechnung befürchten: Kinder müssen den bewussten Umgang mit Geld und dem Handy erst lernen. Auch hier zählen Daten- und Messaging-Dienste zu den größten Kostenverursachern, aber zum Beispiel auch Premium-SMS-Dienste oder die Teilnahme per Handy an Gewinnspielen oder sogenannten Votings. Gerade im Bereich der Premium-SMS-Angebote tummeln sich viele Anbieter, die sich mit ihrer Werbung ausdrücklich an die junge Zielgruppe wenden, dabei aber nicht unbedingt alle anfallenden Kosten deutlich benennen. So stellt sich ein schnell mal heruntergeladener Klingelton im Nachhinein als teures Laufzeit-Abonnement heraus.

Wer seinem Kind einen bewussten Umgang mit dem Handy noch nicht zutraut, kann auf spezielle Kinder-Mobilfunktarife wie etwa Kandy Mobile oder Toggo mobile zurückgreifen, bei denen Zusatzdienste wie der mobile Internetzugang, Mehrwert-Diensten und Anrufe auf teure Sonderrufnummern gesperrt sind und den Eltern zudem gewisse integrierte Kontrollfunktionen zur Verfügung stehen. In der Regel "bezahlen" die Kunden in diesen Tarifen die größere Kostensicherheit durch höhere Minutenpreise fürs Telefonieren mit Freunden und Bekannten. Gespräche mit den Eltern sind aber häufig durch den monatlichen Grundpreis abgedeckt. Bei anderen Mobilfunkanbietern wie etwa T-Mobile, Vodafone, E-Plus und o2 sowie freenet-mobilcom, debitel und Talkline kann eine Sperrung solcher Dienste kostenlos veranlasst werden.

Die sogenannten "Jugendschutz-Handys", wie sie etwa Vodafone vertreibt, bieten dagegen keine Kostenkontrolle sondern erschweren nur den Austausch von möglicherweise jugendgefährdenden Inhalten von Handy zu Handy.

Prepaid-Tarife bieten eine größere Kostenkontrolle

Eine gewisse Kostenkontrolle sowohl für Kinder als auch für ältere Handy-Nutzer bieten herkömmliche Prepaid-Tarife. Hiermit können die Kunden in der Regel nur dann eigene Anrufe starten, wenn ausreichend Guthaben auf ihrem Kundenkonto vorhanden ist. Mittlerweile wird diese Guthabenfunktion bei einigen Prepaid-Tarifen aber auch ausgehebelt, indem die Guthabenaufladung automatisch per Lastschrift vorgenommen wird, sobald ein bestimmter Gesprächsguthabenbetrag unterschritten wird. Allerdings muss der Kunde diese automatische Guthabenaufladung selbst aktivieren, er nutzt sie also bewusst. Hier muss sich der Nutzer eines Prepaid-Tarifs zwischen mehr Komfort oder mehr Kostenkontrolle entscheiden.

Achtung: Zwar können die Nutzer durch Telefonate, Daten-Dienste oder den SMS-Versand nicht ins Minus auf dem Guthabenkonto rutschen. Allerdings können sich sehr wohl weiterhin Rechnungskosten im Hintergrund ansammeln, ohne dass der Mobilfunkkunde dies merkt - etwa durch weiter laufende Premium-SMS-Abonnements.

Den richtigen Mobilfunk-Tarif auswählen und das Handy vernünftig nutzen

Das sollten Handy-Nutzer im Kopf behalten:
Kein Mobilfunktarif bietet alle Leistungen zum günstigen Preis an. Um eine unnötig hohe Handy-Rechnung zu vermeiden, sollten die Kunden für die richtige Tarifwahl ihr eigenes Telefonverhalten möglichst realistisch einschätzen und den dafür geeigneten Handy-Tarif auswählen. Wer auf Zusatzdienste verzichten kann, schließt durch das Sperren von mobilen Internetzugängen, Mehrwertdiensten, Anrufen auf Sonderrufnummern oder von Roaming dadurch entstehende Rechnungskosten ganz aus. Eine größere Kostenkontrolle bieten auch Prepaid- oder für Vielnutzer Flatrate-Tarife - aber nur im Inland.

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