Kamera-Ersatz?

Samsung Pixon M8800: Das 8-Megapixel-Handy im Test

Deutschland-Premiere: Mit dem Pixon M8800 durch die Kölner Gassen
Von Hagen Hellwig

Jetzt ist es soweit: Das neue 8-Megapixel-Kamera-Handy Pixon M8800 von Samsung ist seit 22. November auch in Deutschland erhältlich. Der Preis: 499 Euro im freien Verkauf. Tarifpartner ist zunächst nur o2, E-Plus soll laut Samsung zum Jahreswechsel dazukommen. Die anderen Provider zieren sich noch.

Samsung M8800 Pixon

Die ersten echten Anwender, die das ganz auf Fotografie getrimmte Handy in den Händen halten und auf Herz und Nieren testen durften, gehörten zu einer Gruppe von Journalisten, die am Vortag aus ganz Deutschland nach Köln angereist waren. Köln sollte mit der verwinkelten Altstadt, dem Menschengewirr am Hauptbahnhof und natürlich mit dem Dom als Kulisse und Motiv für ein Fotoshooting der besonderen Art dienen.

Fotoshooting mit dem Fotokünstler Nick Turpin

Test-Foto mit dem M8800 Und dabei war es nicht allein das Pixon M8800, das in der Hand von rund 20 Journalisten die Aufmerksamkeit der Kölner auf sich zog, sondern die Art und Weise, wie fotografiert wurde. Das Thema war "Straßenfotografie". Der Fotokünstler Nick Turpin, der es in diesem Genre schon weit gebracht hat, zeigte den Erstbenutzern, was sich aus dem Gerät alles herausholen lässt bzw. wie man besondere Aufnahmen hinbekommt.

Nick Turpin kam von einer Promotion-Weltreise zurück, die ihn mit dem M8800 im Auftrag von Samsung in knapp 28 Tagen durch 19 Länder geführt hatte. Die Aufgabe: Fotos und Videos von seinem jeweiligen Reiseziel schießen bzw. drehen und auf einer speziellen Website [Link entfernt] veröffentlichen. Dabei hatten die User dieser Site während Nicks Reise einen gewissen Einfluss auf den Reiseverlauf: Klickten sie zum Beispiel auf einem Bild von einem Park mehrheitlich die Tulpen an, nahm Nick dies als Anlass, die Tulpenfelder von Amsterdam zu besuchen. Andere Klickbereiche bzw. Reiseziele lauteten "Aufkleber" (für Disneyworld) oder "Aliens" (für New Mexico).

Ebenso wie Nick auf seiner Weltreise sollten nun also Journalisten Köln durchstreifen, um zu erleben, wie das M8800 sich hierzulande bewährt. Dabei wurde es gleich einem Härtetest unterzogen, denn der 21. November 2008 war der Tag des heftigen Wintereinbruchs in Deutschland mit Regen, Schnee und Sturm. Der Fotografie tat das aber keinen Abbruch: Fast das Gegenteil war der Fall, denn umgestürzte Verkehrsschilder, Menschen, die sich und ihren Schirm zu retten versuchten und eine Sonne, die für Sekunden den Weg durch die Wolken zum in den Himmel ragenden Kölner Dom erkämpfte, boten reichlich Fotomotive.

Beste Bilder mit Automatikfunktion – und ohne Effekte

Kamera des Samsung Pixon M8800 Und trotz der meist schlechten Lichtverhältnisse gelang es mit dem M8800 relativ problemlos, überwiegend brauchbare Fotos zu schießen. Dabei setzte die Gruppe auf die Automatik-Funktionen des Handys wie Weißabgleich, ISO-Einstellung (manuell von 100 bis 1600 einstellbar) und Belichtungsmessung (normal, mittenbetont oder Spot). Immerhin lässt sich die Blende auch manuell verändern, die Verschlusszeit allerdings nicht. Bewusst nicht angewendet wurden Effekte (z. B. Sepia, Negativ oder Wasserfarbe), der digitale Bildstabilisator, WDR (Wide Dynamic Range zur Optimierung schwieriger Belichtungssituationen) sowie Blinzelerkennung wie auch die diversen Motivprogramme für z. B. Portrait-, Landschafts-, Sport- und Nachtaufnahmen.

Auch die Lächelerkennung und die neuartige Gesichtsverlinkung (zum Wiederfinden von Aufnahmen bestimmter Personen) blieben bei der Kölner Fotoralley außer acht. Noch nicht einmal der Zoom gelangte zur Anwendung, handelt es sich doch ohnehin nur um einen digitalen Zoom, welcher der Bildqualität meist keinen guten Dienst leistet. Und auch der Blitz, ein dauerhaftes 2-fach-Fotolicht statt eines Xenon-Blitzes, blieb deaktiviert – schon allein deshalb, um unbemerkt fotografieren zu können. Die Geotagging-Funktion wurde an diesem Tag ebenfalls nicht gebraucht. Spekulationen im Vorfeld der Markteinführung, es könnte ein komplettes Navigationssystem verbaut sein, erwiesen sich als Fehleinschätzungen. Die GPS-Daten, die das Gerät empfängt, dienen lediglich dazu, die Koordinatendaten zur jeweiligen Aufnahme abzuspeichern und zur Standortbestimmung (über die Kartendarstellung von Google).