Vodafone-Pläne

Vodafone will Kabel Deutschland kaufen

Übernahme würde Vodafone zahlreiche Vorteile bringen
Von Marc Kessler

Vodafone ist offenbar an einer Übernahme von Kabel Deutschland (KDG) interessiert. Das meldet das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe unter Verweis auf Insiderkreise. Derzeit lasse Vodafone den Wert und eine mögliche Finanzierung von KDG prüfen, heißt es.

Dass DSL-Anbieter und Telekom-Konkurrenten versuchen werden, die großen Kabelnetzbetreiber zu übernehmen, war von Experten bereits erwartet worden. Schließlich kann über das Kabelnetz die sogenannte letzte Meile zu den Kunden als Alternative zum Telefonkabelnetz der Telekom überbrückt werden. "Beim Aufbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen sind Zusammenschlüsse zwischen Telekom- und Kabelgesellschaften eine hochinteressante und kosteneffiziente Lösung", schrieb WestLB-Analyst Stefan Borscheid in einer internen Studie der Bank.

Versatel hatte bereits im Juni den Berliner Kabelbetreiber AKF Telekabel geschluckt. Für Vodafone würde der Kauf von KDG Sinn machen, schreibt das Handelsblatt. Neben der Tatsache, dass sich der Konzern durch den Kabelnetz-Kauf Investitionskosten zur Erschließung der letzten Meile in enormer Höhe sparen könnte, ergäben sich auch weitere Vorteile: Den über 11 Millionen KDG-Kunden könnte Vodafone zusammen mit seiner Tochter Arcor zusätzlich Mobilfunk- und DSL-Anschlüsse anbieten.

Der Besitzer von KDG, die Beteiligungsgesellschaft Providence, ist offenbar bereit, KDG an Vodafone zu verkaufen - zumindest, wenn der Preis stimmt. Insidern zufolge verlangt Providence einen Preis von knapp 2,8 Milliarden Euro, Branchenexperten halten einen möglichen Kaufpreis von rund 2,5 Milliarden Euro für realistisch.