Notfall

Berlin richtet SMS-Notruf für Gehörlose ein

Kurzmitteilung wird in Fax umgewandelt
Von Ralf Trautmann mit Material von dpa und ddp

Wie können Gehörlose in einem Notfall die Polizei alarmieren? Wegen ihrer Sprachprobleme ist das über die Notrufnummer 110 oft schwierig, wenn nicht unmöglich. In Berlin sollen Gehörlose deshalb künftig per SMS die Notrufzentrale verständigen können. Die Polizei in der Hauptstadt startete heute den Probelauf für ein passendes technisches Verfahren. Es wandelt eine per Handy verschickte Textnachricht in ein Fax um, das den Beamten der Funkbetriebszentrale ausgedruckt wird, wie die Polizei mitteilte. Das Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit den Gehörlosenverbänden entwickelt.

Eine direkte SMS-Fax-Übertragung des Notrufs über die 110 ist den Angaben zufolge nicht möglich. Deshalb müsse eine andere Nummer gewählt werden, diese ist abhängig vom Handybetreiber: Einheitlich ist zunächst zwar die 030/466486418, dieser Rufnummer muss aber noch eine Faxvorwahlnummer des jeweiligen Mobilfunk-Anbieters vorangestellt werden, zum Beispiel 99 für T-Mobile und Vodafone, 1551 für E-Plus oder 329 für o2. Hierfür fallen je nach Anbieter Entgelte zwischen 65 Cent und einem Euro an. Die Notrufe sollen nicht länger als 160 Zeichen sein. Bei den Gehörlosenverbänden sind Merkblätter erhältlich.