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Wirtschaftskrise 2009: Eine Chance für die Branche?

Staatliche Investitionsprogramme könnten den Netzen zugute kommen
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Sie ist die große Unbekannte beim Blick auf 2009: Die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise. Kommt Europa und speziell Deutschland nochmal mit einem blauen Auge davon? Oder schlittern wir in eine langanhaltende Rezession? Oder weitet sich die Finanzkrise gar zu einer veritablen Währungskrise aus, die in einer Währungsumstellung gipfelt, bei der alle bestehenden Guthaben ihren Wert verlieren? Einige Auguren befürchten dieses und empfehlen daher die Anlage in ihrer Ansicht nach sicheren Werten wie Gold.

Die Telekommunikationsbranche hat allerdings gute Chancen, die Krise vergleichsweise unbeschadet zu überstehen. Telefonie und Internetzugang werden von immer mehr Menschen als Grundbedürfnis gesehen, auf das sie nur verzichten, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Eher wird bei Haus und Auto gespart.

Zumindest die großen Tk-Unternehmen werden zudem von einem Nachlassen der Regulierungsintensität profitieren. In einer Zeit, in der selbst Unternehmen der ersten Liga akut von Insolvenz bedroht sind und schon mancher Sparer seine sicher geglaubte Anlage plötzlich verloren hat, haben Politiker andere Sorgen als Roaming-Preise und Sicherstellung des Marktzugangs für neue Anbieter.

Krisenrezepte

Unter den Experten herrscht Einigkeit darüber, dass die aktuelle Krise deutlich härter zu meistern sein wird als die Krisen der letzten Jahre und Jahrzehnte. Entsprechend hoch ist die Bereitschaft, selbst eherne Grundprinzipien des Kapitalismus aufzugeben, wie die strikte Trennung zwischen Staat und Wirtschaft. So bewirken die aktuellen Rettungsprogramme für die Banken auch zumeist den Einstieg des Staates, ob nun als stiller Teilhaber oder gar als Aktionär. Konkrete Einflussnahme gibt es beispielsweise bereits auf die Höhe der Vergütung für Vorstände und Aufsichtsräte.

Ebenfalls heiß diskutiert werden staatliche Investitionsprogramme, um die Wirtschaft anzukurbeln. Soweit der Staat dort Maßnahmen durchführt, die in den nächsten Jahren eh notwendig geworden wären, können diese auch durchaus sinnvoll sein. Als Beispiel sei die anstehende energetische und bausubstanzerhaltende Sanierung vieler staatlicher Gebäude genannt.