Offline-Studie

ARD/ZDF-Studie: Knapp ein Drittel der Deutschen ist offline

Vor allem ältere Frauen scheuen das Internet
Von dpa / Marc Kessler

Knapp zwei Drittel aller ab 60-jährigen Frauen nutzen kein Internet. Das ergab die repräsentative ARD/ZDF-Offlinestudie 2009. Der Trend der vergangenen Jahre, dass vor allem Ältere und Frauen bei der Nutzung aufholen, habe sich 2009 bisher nicht fortgesetzt.

Insgesamt liege der Anteil der Offliner an der Gesamtbevölkerung bei 32,9 Prozent, heißt es in der in Frankfurt erscheinenden Publikation Media Perspektiven (Ausgabe 7/2009). Das entspreche 21,23 Millionen Menschen ab 14 Jahren. Dabei zeige sich, dass Offliner nicht nur älter, sondern häufig auch nicht berufstätig sind.

Offliner geben an, kein Internet zu brauchen

Befragt nach den Gründen, warum sie offline bleiben, erklärten 93 Prozent, dass ihnen die klassischen Medien Presse, Fernsehen und Radio ausreichen. 83 Prozent gaben an, sie benötigten das Internet weder privat noch beruflich, 79 Prozent, sie hätten weder Zeit noch Lust, sich mit dem Internet zu beschäftigen. Weitere Gründe für die Ablehnung sind, dass das Geld lieber für andere Anschaffungen ausgegeben wird (77 Prozent), viele Internet-Tarife und -Angebote verwirrend sind (49 Prozent) und dass andere Personen erzählten, die Internetnutzung könne auch frustrierend sein (48 Prozent). 34 Prozent lehnen das Internet generell ab.

Viele Offliner sehen im Zusammenhang mit dem Internet außerdem Gefahren. 85 Prozent fürchten, das Internet könne "wie eine Sucht sein". 72 Prozent finden das Web riskant, weil es zur Verbreitung pornografischer Inhalte genutzt wird. 71 Prozent glauben, dass sich Fremde über das Internet Zugang zu persönlichen Daten verschaffen, die sie nichts angehen.