Mobilfunk

Rückblick: Das war 2004 im Mobilfunk

UMTS-Start und Minutenpakete bei allen Netzbetreibern
Von Volker Schäfer

In der deutschen Mobilfunklandschaft war 2004 ein ereignisreiches Jahr. Endlich wurden die mit Spannung erwarteten UMTS-Netze offiziell in Betrieb genommen. Nachdem Vodafone schon Ende des Vorjahres ausgewählten Geschäftskunden Laptop-Modemkarten und Verträge verkaufte, mit denen man neben GPRS auch das neue UMTS-Netz nutzen konnte, wurde am 16. Februar offiziell die Vermarktung aufgenommen. Nutzbar war UMTS allerdings schon seit Januar: Heimlich, still und leise schaltete T-Mobile alle SIM-Karten auch für die Nutzung des neuen Netzes frei. Wer sich schon eines der seinerzeit noch raren UMTS-Handys besorgte, konnte sich ins 3G-Netz einbuchen, um dort zu telefonieren und die vom GSM/GPRS-Netz bekannten Datendienste zu nutzen. Dabei hatte die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom nicht nur Kunden mit einem festen Vertragsverhältnis bedacht. Auch Prepaid-Kunden, die eine XtraCard verwendeten, konnten UMTS bereits seit nunmehr fast einem Jahr nutzen. Damit war Xtra von T-Mobile zunächst das einzige Prepaid-Produkt, das auch für UMTS geeignet war. Die Mitbewerber boten den neuen Netzstandard bislang nur für Vertragskunden an.

Den Anfang machten Datenkarten

Die UMTS-Datenkarte von Vodafone Zum Vermarktungsstart Mitte Februar gab es bei Vodafone zunächst nur eine Laptop-Modemkarte mit entsprechenden Datentarifen. Erste UMTS-Handys wurden bei beiden D-Netz-Betreibern erst Anfang Mai verkauft. Während Vodafone gleich auch mit der Videotelefonie startete, beschränkte sich T-Mobile auf den Verkauf des Nokia 7600, mit dem man zwar schneller im WAP und - bei Anbindung an einen PC - im Web surfen, aber darüber hinaus keine neuen Dienste nutzen konnte.

UMTS-Datenangebote gab es bei T-Mobile und auch bei o2 schon wenige Wochen nach der CeBIT, während sich E-Plus bis zum Juni Zeit ließ. 3G-Handys führte o2 Anfang Juli ein, E-Plus folgte als letzter Netzbetreiber Mitte August. Gegen Jahresende gab es bei allen vier Netzbetreibern auch Videotelefonie und Videostreams. Vermarktet wurde UMTS aber nach wie vor in erster Linie von dem Netzbetreiber, der von Anfang an eine Vorreiter-Rolle in Deutschland eingenommen hatte: Vodafone D2.