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De-Mail: Bundesrat segnet Rechtsrahmen ab

Trotz Kritik: Vertraulicher Mail-Versand soll sicher sein
Von dapd / Marc Kessler

De-Mail De-Mail: Der Bundesrat hat zugestimmt
Foto: Deutsche Telekom
Das Versenden von vertraulichen Nachrichten über das Internet soll sicherer werden. Der Bundesrat billigte heute den Rechtsrahmen für sogenannte De-Mail-Dienste. Diese Form der E-Mail soll den verbindlichen und vertraulichen Austausch elektronischer Dokumente per Online-Brief über das Internet möglich machen.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums werden heute nur fünf Prozent aller E-Mails verschlüsselt gesendet. Bei 95 Prozent könnten die Absender und Empfänger nicht sicher sein, ob ihre elektronische Post nicht abgefangen, mitgelesen oder in ihrem Inhalt verändert wird.

De-Mail soll mit Verschlüsselung arbeiten

De-Mail De-Mail: Der Bundesrat hat zugestimmt
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Jetzt sollen - so die Planungen - per De-Mail Nachrichten und Dokumente vertraulich, zuverlässig und sicher über das Internet versendet werden können. Dazu soll es Sicherheitsfunktionen wie Verschlüsselung, sichere Identität der Kommunikationspartner sowie Versand- und Eingangshinweise geben.

Experten kritisierten allerdings, dass das Gesetz keine durchgängige Verschlüsselung der Kommunikation auf dem gesamten Weg vom Absender zum Empfänger vorschreibt. Im Interesse einer möglichst bequemen Nutzung werden die Nachrichten auf einem Server im Bruchteil einer Sekunde zunächst entschlüsselt und im Anschluss wieder verschlüsselt. Deswegen geäußerte Sicherheitsbedenken seien nicht gerechtfertigt, glaubt der IT-Branchenverband BITKOM.

Betrieben wird De-Mail von staatlich zugelassenen, zumeist privaten Anbietern - wie etwa der Deutschen Telekom oder United Internet. Die De-Mail-Provider müssen dabei strenge Auflagen erfüllen und sich beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) akkreditieren. Bürger, Unternehmen, Behörden und sonstige Institutionen können bei einem zugelassenen De-Mail-Provider dann ein Postfach eröffnen. Hierfür wird dann eine sichere Identifizierung, etwa durch Vorlage eines Personalausweises, erforderlich sein.

Deutsche Post setzt auf den E-Postbrief

Die Deutsche Post will der De-Mail das Feld der sicheren und eindeutigen E-Mail-Kommunikation hingegen nicht alleine überlassen und hat ihrerseits im Juli vergangenen Jahres ihr Projekt E-Postbrief gestartet. Für einen E-Postbrief fallen - wie auch bei der klassischen Offline-Variante - 55 Cent Porto an. Alle Details zur De-Mail und zum E-Postbrief finden Sie auf unserer entsprechenden Infoseite.