VoIP, ISDN oder analog

BITKOM: Klassischer Telefonanschluss verliert gegen DSL und TV-Kabel

Starke Nachfrage für Telefonie über TV-Kabel und DSL
Von mit Material von dpa

Die Zahl klassischer analoger Telefonanschlüsse in Deutschland geht zusehends zurück, während die Kommunikation über DSL und TV-Kabel zunimmt. Wie der Hightech-Verband Bitkom in Berlin am Sonntag mitteilte, sank die Zahl der herkömmlichen Telefonanschlüsse im vergangenen Jahr auf 32,8 Millionen. 2008 seien noch knapp 34,9 Millionen registriert worden.

Im Gegenzug wachse die Bedeutung alternativer Kommunikationswege wie der Internet-Telefonie (Voice-over-IP), hieß es. Ende 2009 telefonierten den Angaben nach 2,3 Millionen Haushalte über einen Kabel-TV-Anschluss. 3,8 Millionen Haushalte wählten einen sogenannten entbündelten DSL-Anschluss, der vertraglich nicht an einen herkömmlichen Festnetz-Anschluss gekoppelt ist. Im Vorjahr hätten nur 1,5 Millionen Haushalte über das TV-Kabel und 2,2 Millionen Haushalte über einen entbündelten DSL-Anschluss telefoniert.

Ende 2009 wurden den Angaben nach deutschlandweit insgesamt 38,9 Millionen Telefonanschlüsse registriert. Die Zahl ist seit mehreren Jahren weitgehend stabil.

VoIP begünstigt den Ausstieg aus dem klassischen Festnetz-Anschluss

Zur geschilderten Abkehr vom herkömmlichen Analog-Anschluss trägt nach unserer Einschätzung sicherlich auch das in den letzten Jahren stetig gesunkene Preisniveau bei kombinierten Telefon- und Internetanschlüssen mit Doppelflatrate bei. Diese werden häufig ohne Telefonanschluss herkömmlicher Art geschaltet, sondern nutzen vielmehr die geschaltete Internetbandbreite auch für die Realisierung des Telefonanschlusses. Angebote starten hier aktuell bei 20 Euro pro Monat - sowohl bei Realisierung über DSL auch auch bei TV-Kabel.

Bei der klassischen Telefonie wird eine direkte Verbindung zwischen den Teilnehmern geschaltet und die Sprache in Echtzeit analog oder - im Falle von ISDN - digital übertragen. Bei Voice-over-IP wird die Sprache zunächst digitalisiert, dann werden kurze Sequenzen in Paketen zusammengefasst und als Sprachpakete verschickt. Bei Empfänger werden die Sprachpakete dann wieder zu kompletten Sprachsequenzen zusammengefasst. Der technische Fortschritt ist hier in den vergangenen Jahren soweit vorangeschritten, dass Verbraucher in vielen Fällen keinen Unterschied in der Sprachqualität zwischen dem klassischen Übertragungsweg und der Internet-Telefonie mehr erkennen können.

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