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Klassischer Telefonanschluss


12.09.2010 17:14 - Gestartet von mvm
Starke Nachfrage für Telefonie über TV-Kabel und DSL, Klassischer Telefonanschluss verliert gegen DSL und TV-Kabel...

Die Nachfrage kommt nicht von den Kunden sondern von den Telefonanbietern, die ihn aus Kostenersparnis weglassen. Wenn die Anbieter den Kunden einen Telefonanschluss zusätzlich anbieten würden gäbe es auch deutlich mehr. Die einzige wirkliche Konkurenz ist das Handy.

Mit dem Artikel macht BITKOM wieder Werbung für seine Produkte und verkündet praktisch nur das sie dem alten Telefonanschluss mit der Zeit immer ähnlicher werden, aber das Nirveau noch lange nicht erreicht wurde.
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[1] koelli antwortet auf mvm
12.09.2010 17:32
3,8 Millionen VoIP-Anschlüsse via DSL finde ich gegenüber 33 Mio. klassischen Analoganschlüssen ja doch noch relativ wenig. Da hätte ich schon mit einem größeren VoIP-Anteil gerechnet, zumal die Komplettpakete ja schon seit einigen Jahren billiger sind als analoger Anschluss plus DSL.
Naja, aber offenbar nutzen viele aus Bequemlichkeit den Call&Surf der Telekom, bei dem ja noch ein analoger Anschluss bereit gestellt wird.
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[1.1] netwriter antwortet auf koelli
13.09.2010 09:33
Benutzer koelli schrieb:

Naja, aber offenbar nutzen viele aus Bequemlichkeit den Call&Surf der Telekom, bei dem ja noch ein analoger Anschluss bereit gestellt wird.

Das hat nichts mit Bequemlich´keit zu tun. Habe Call&Surf mit ISDN. Für mich eine Frage der Notwendigkeit. Wenn ich den Ärger mitbekomme, der in der NAchbarschaft bei der Umstellung zur KD geherrscht hat, wie lange es gebraucht hatte, bis der Anschluss einingermaßen funzte, gleiches auch mit Arcor. Über ein Vierteljahr hatte mein nachjbar kein Internet, bis sich die Arcor dann endlich ewrbarmte und einen Techniker vorbeischickte. Das alles sind Dinge, die bei mir im Bürobetrieb nicht so laufen können.

Hier ist nämlich scheints nur die Rede von Privatanschlüssen. Bei gewerblichen Anschlüssen sieht die Rechnung ganz anders aus. Hier hat die T-Com mit der Flat und den Country-Flattarifen extrem gute Angebote im Portfolio.

Mein DSL im HomeOffice ist zuverlässig, der Kúndenservice der T-Com ist prima. Außerdem habe ich noch den alten Call&Surf Basic mit 200er-DSL-Flat (reicht mir vollkommen aus!) und 240 Freiminuten inkl. Das alles reicht aus. Für Notfälle, falls beide Leitungen in Benutzung sind, haben wir noch die Möglichkeit der VOIP-Telefonie über Easybell. Auch das reicht mit der 2000er-Leitung aus.

Allerdings will ich auf einige Dinge, die mir der T-Com-ISDN-Anschluss technisch bietet (z.B. Handy-Callback via unserem Server mit ISDN-Karte, Faxversand und auch CallbyCall) nicht verzichten. Deshalb bleibe ich bei der T-Com. Die 5 bis 10 Euro, die ich hier mehr ausgebe, hole ich über die Möglichkeiten kostenoptimierten Telefonierens locker wieder rein. Vor allem ohne jeglichen Ärger und in astreiner Sprachqualität.

Du siehst, lieber Koelli, das hat nichts mit Bequemlichkeit zu tun. Billig ist nicht alles. Und nur weil einer einen billigen Telefonanschluss hat, heißt das nicht, dass er letzten Endes auch tatsächlich "preiswert" telefoniert.

Gruß vom

Netwriter
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[2] niknuk antwortet auf mvm
12.09.2010 19:33
Benutzer mvm schrieb:

Die Nachfrage kommt nicht von den Kunden sondern von den Telefonanbietern, die ihn aus Kostenersparnis weglassen. Wenn die Anbieter den Kunden einen Telefonanschluss zusätzlich anbieten würden gäbe es auch deutlich mehr.

Du hast vollkommen recht. Und genau dieser Sachverhalt hat einen Anbieter wie Vodafone dazu veranlasst, dem Kunden mittlerweile wieder die Wahl zwischen echtem Festnetz und NGN mit VoIP-Telefonie zu lassen. Ursprünglich wollte man die echten Festnetzanschlüsse sterben lassen und nur noch NGN-Anschlüsse schalten. Das lief aber offenbar nicht so gut, deswegen ist Vodafone (damals noch Arcor) nach kurzer Zeit wieder zurückgerudert. Seither kann der Kunde bei Vodafone wieder gezielt echtes ISDN (Komfort classic) oder NGN (Komfort plus) bestellen. Der Preis ist der gleiche.

Auch die Telekom traut sich mit ihrem NGN-Produkt Call&Surf IP nicht so recht aus der Deckung. Aggressiv beworben werden nur die konventionellen Anschlüsse, die IP-Anschlüsse werden dagegen kaum erwähnt. Außerdem hat sich die Telekom entschlossen, als einziger Anbieter von VDSL-Anschlüssen diese mit echtem Festnetz zu kombinieren. Dabei böten die eigens für VDSL aufgestellten und per Glasfaser angebundenen Outdoor-DSLAMs der Telekom eine relativ einfache Möglichkeit, Endkunden mit NGN zu versorgen. Die Telekom hat sich trotzdem für die aufwendigere und teurere Lösung entschieden, bei der VDSL aus dem Outdoor-DSLAM und echtes Festnetz aus der Vermittlungsstelle kombiniert werden. Auch dafür dürfte es sehr triftige Gründe gegeben haben.

Die einzige wirkliche Konkurenz ist das Handy.

Das bietet gegenüber NGN auch einen echten Zusatznutzen, nämlich die Mobilität. Für ortsfeste Anschlüsse hat dagegen NGN zumindest für den Kunden nach wie vor nur Nachteile. Auch die Anbieter profitieren nicht unbedingt von NGN, denn der Kostenvorteil relativiert sich durch den Umstand, dass sich NGN-Anschlüsse nicht so teuer verkaufen lassen wie echte Festnetzanschlüsse und eigentlich nur durch Dumping-Preise an den Kunden gebracht werden können. Außerdem muss ein NGN-Anbieter jeden Kunden mit vergleichsweise teuren VoIP-fähigen Endgeräten ausstatten, während ein Anbieter von echten Festnetzanschlüssen im besten Fall nur eine TAE-Dose setzen muss.

Gruß

niknuk