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E-Plus will von Roaming-Partnern Anmeldung für SMS-Zustellung

Zahlreiche Kurzmitteilungen aus dem Ausland kommen nicht mehr an
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Wie berichtet haben E-Plus-Kunden ab 1. Juli mit der Roaming-Option Reisevorteil Plus die Möglichkeit, SMS aus dem europäischen Ausland für 9 Cent zu verschicken. Kunden des drittgrößten deutschen Mobilfunk-Netzbetreibers, die selbst SMS-Mitteilungen aus dem Ausland erwarten, haben dagegen unter Umständen seit Mitte Mai das Nachsehen.

Tests der teltarif.de-Redaktion zeigten, dass beispielsweise Kurzmitteilungen aus italienischen und irischen Netzen nicht mehr im E-Plus-Netz ankommen. Betroffen sind als SMS-Absender allerdings keine im Ausland roamenden E-Plus-Kunden, sondern Nutzer einer SIM-Karte des jeweiligen ausländischen Netzbetreibers.

Die SMS lassen sich problemlos verschicken und werden auch berechnet, erreichen aber niemals ihren Empfänger, wenn dieser eine SIM-Karte im E-Plus-Netz nutzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Empfänger der Mitteilung Original-E-Plus-Kunde oder Nutzer einer anderen Marke wie Base oder simyo ist. Nicht betroffen sind vistream-Kunden, da der virtuelle Netzbetreiber über eine eigene SMS-Zentrale verfügt.

Weltweiter SMS-Versand für E-Plus-Kunden

Die E-Plus-Pressestelle bestätigte auf Anfrage von teltarif.de, dass der Netzbetreiber zum 15. Mai eine Neuregelung im internationalen SMS-Verkehr vorgenommen hat. Dabei hätten E-Plus-Kunden den Vorteil, mehr Teilnehmer im Ausland per Kurznachricht erreichen zu können. Konkret sei der SMS-Versand aus dem E-Plus-Netz nun in nahezu alle Mobilfunknetze weltweit möglich.

Umgekehrt müssen sich jedoch die ausländischen Roaming-Partner des Düsseldorfer Netzbetreibers für eine von zwei Alternativen anmelden, mit denen der SMS-Versand ins E-Plus-Netz weiter gewährleistet sei. E-Plus argumentiert, mit dieser Maßnahme SMS-Spam verhindern zu wollen. Die ausländischen Netzbetreiber seien rechtzeitig im Vorfeld über die Neuregelung informiert worden. Einige Partner hätten jedoch nicht reagiert, andere wiederum erst, als E-Plus die Sperre für den bisherigen SMS-Weg tatsächlich aktiviert hat.

SMS aus Italien kommen wieder an

Die Betreiber hätten jederzeit die Möglichkeit, entsprechende Vereinbarungen mit E-Plus zu treffen. Ob diese mit höheren Kosten für die Roaming-Partner verbunden sind, konnte die Pressestelle nicht sagen. Gerade noch rechtzeitig vor Pfingsten habe man sich beispielsweise mit Telecom Italia Mobile (TIM) in Italien geeinigt, so dass Kunden des italienischen Netzbetreibers nun auch wieder Kurzmitteilungen ins E-Plus-Netz verschicken können.

Nicht alle Partner-Netze zeigen Verständnis für die Maßnahme von E-Plus, die vor allem die Kunden trifft, die mit Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern im Ausland SMS-Nachrichten austauschen wollen. Schon vor sieben Jahren zog sich E-Plus mit einer ähnlichen Maßnahme den Unmut von Kunden und Roaming-Partnern zu. Dabei hatte E-Plus ebenfalls den SMS-Empfang aus ausländischen Netzen blockiert. Seinerzeit begründete das Unternehmen die Sperre mit neuen technischen Standards, die die ausländischen Netze nicht einhalten würden.