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Facebook: Auf Wunsch verschlüsselte HTTPS-Verbindung

Funktion kommt in den nächsten Wochen und muss aktiviert werden
Von Kaj-Sören Mossdorf mit Material von dapd

Facebook überträgt Nutzerdaten bald gesichert durch eine HTTPS-Verbindung. HTTPS-Verbindung: Facebook überträgt verschlüsselt
Bild: Facebook Montage: teltarif.de
Die zahlreichen Beschwerden gegen das sozialen Netzwerk Facebook zeigen wohl vermehrt Wirkung. Dementsprechend häufen sich Nachrichten über Nachbesserung im sozialen Netzwerk, die dem Schutz des Facebook-Nutzers dienen. So auch heute: Die Übertragung der Webseite erfolgt nun verschlüsselt. Auf Wunsch des Nutzers können auch die von Teilnehmern eingegebenen Daten vom Browser gesichert übertragen werden.

Facebook überträgt Nutzerdaten bald gesichert durch eine HTTPS-Verbindung. HTTPS-Verbindung: Facebook überträgt verschlüsselt
Bild: Facebook Montage: teltarif.de
Dies geschieht im Browser mit Hilfe des HTTPS-Protokolls. Vereinfacht bedeutet dies folgendes: Beispielsweise Firefox und die Facebook-Server identifizieren und authentifizieren das jeweilige Gegenüber. Im nächsten Schritt wird ein symmetrischer Schlüssel ausgetauscht, der dann zur Verschlüsselung der Daten genutzt wird. Unter anderem bei Banken ist dieses Verfahren schon in Benutzung, künftig wird das auch bei Facebook der Fall sein.

Aktivierung über die Kontoeinstellung

Die Funktion werde nun schrittweise eingeführt, folglich wird es einige Wochen dauern, bis die Daten aller Anwender verschlüsselt übertragen werden. Aktiviert wird der neue Sicherheits-Mechanismus über die Kontoeinstellungen des Nutzers. Diese müssen die HTTPS-Sicherung aber erst aktivieren. Dort findet sich zudem eine weiterer interessanter Punkt: Nutzer können sich von Facebook per E-Mail benachrichtigen lassen, sobald ihr Konto von einem unbekannten Konto oder einem ungewöhnlichen Ort aus genutzt wird.

Erhält der Nutzer solch einen Warnhinweis kann er die Aktivität in seinen Kontoeinstellungen deaktivieren lassen. Für die Identifizierung des rechtmäßigen Nutzers will Facebook künftig auch Bilder von dessen Freunden anzeigen lassen. Durch die Eingabe des zum Foto passenden Namens gilt der Benutzer dann als authentifiziert. Problematisch kann diese Funktion jedoch dann werden, sobald der Facebook-Server ein Partyfoto oder eine Landschaftsaufnahme auswählt. Der Nutzer hat aber auch hier mehrere Versuche.

Nachbesserungen beim Freunde-Finder und Sponsored Stories

Bereits Anfang der Woche einigte sich Facebook mit deutschen Datenschützern über Nachbesserungen beim so genannten Freunde-Finder. Das soziale Netzwerk sammelte E-Mail-Adressen Dritter und lud diese per elektronischer Post ein, den mittlerweile 550 Millionen Freunden beizutreten. Nach dem Kompromiss räumt Facebook Nichtmitgliedern nun eine Widerspruchsmöglichkeit ein.

Wie bereits gemeldet, optimiert Facebook sein Netzwerk für Werbekunden. Durch den "Sponsored Stories" genannten Dienst können Werbekunden direkt auf die Pinnwand-Einträge und "Gefällt mir"-Statements der Nutzer zugreifen. Kommt dort ein Produkt oder das Unternehmen selbst vor, können Kunden diese auf den Pinnwänden anderer Nutzer anzeigen. Dies betrifft aber nur die Freunde des Nutzers, also diejenigen die den Kommentar sowieso gelesen hätten.

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