Neues Netz

Felix Mobile: Allnet-Flat-Kunden werden ins Telekom-Netz migriert

Zudem neue Prepaid-Discount-Marke "Lisa Prepaid" im gleichen Netz
Von / Marc Kessler /

Umstellungsschreiben Das Umstellungs­schreiben
von Felix Mobile
Foto: Henning Gajek
Im Jahr 2011 machte der Mobilfunk­anbieter Felix Mobile mit einem an Struktur-Vertriebe erinnernden Geschäfts­modell von sich reden. 2013 sorgte dann die "Jubiläums­aktion" für Aufsehen: Für schier unglaubliche 10 Euro im Monat wurde eine Allnet-Sprach-Flat im Vodafone-Netz kombiniert mit einer 500-MB-Daten-Flat (bis zu 7,2 MBit/s im Downlink, maximal 1,4 MBit/s im Uplink) angeboten.

Die Nutzung von VoIP, MoIP, P2P und Instant Messaging war bei der Offerte ausgeschlossen. SMS kosten 9 Cent das Stück, eine SMS-Option wurde nicht angeboten.

Ungewöhnliche Konstruktion zum Vertragsabschluss

Umstellungsschreiben Das Umstellungs­schreiben
von Felix Mobile
Foto: Henning Gajek
Die Voraus­setzungen für die bis zum Juni dieses Jahres befristete Aktion waren etwas ungewöhnlich: Man musste über eine spezielle Internet­seite einen mehrfach verwendbaren Startgutschein­code zum Preis von einmalig rund 25 Euro erwerben, den es inzwischen nicht mehr zu kaufen gibt. Ferner wurde angekündigt, dass die Rechnungs­stellung nur "halbjährlich" erfolge, in den AGB war wiederum von monatlicher Rechnungs­stellung die Rede. Wer sich auf das Abenteuer einließ, erhielt eine SIM-Karte und wurde auch freigeschaltet und konnte tatsächlich zu diesem Preis mobil telefonieren und surfen.

Migration ins Telekom-Netz zu bestimmtem Umstellungsdatum

Seit einigen Tagen erhalten Felix-Mobile-Kunden nun Post. Dem Schreiben liegt eine nagelneue SIM-Karte bei und der Begleitbrief erklärt, was es damit auf sich hat: "In unserem Bemühen, für Sie stets die beste Leistung zu erbringen", werde der Netzbetreiber gewechselt und die Kunden "telefonieren im besten Mobilfunk­netz Deutschlands". Trotz dieser "Verbesserung" bleibe der Tarif "derselbe wie bisher".

In dem Brief werden die Kunden gebeten, einfach zum angegebenen Zeitpunkt (in den uns vorliegenden Fällen meistens Ende Juli) die SIM-Karte auszu­tauschen. Die Rufnummer bleibe dabei erhalten, nur die PIN und PUK Karte änderten sich, und die Mailbox müsse unter der neuen Kurzwahl 3311 (bisher: 5500) neu eingerichtet und besprochen werden.

Hintergründe des Netzwechsels sind unklar

Der Absender "Felix Mobile" gibt eine Adresse und Telefon­nummer in Marburg an. Dort befindet sich die Firma Gesmo [Link entfernt] , ein sogenannter "White Label Provider", der im Auftrag verschiedener Marken-Inhaber Mobilfunk­dienste anbietet.

Gesmo realisierte in der Vergangenheit etliche Mobilfunk­angebote - darunter auch HugoTel, eine Marke des insolventen Stromhändlers und ehemaligen Call-by-Call-Pioniers TelDaFax, der den ehemaligen Service-Provider Tangens übernommen hatte. Gesmo hatte vor einiger Zeit auch die Kunden der Marke Gutmobil übernommen. Zuletzt tauchte der Name in Zusammenhang mit dem Angebot "So Smart" der solomo GmbH auf, die ursprünglich im Netz der nicht mehr aktiven vistream/Telogic gestartet war.

Über die Hintergründe des Netzwechsels seitens Felix war bislang nichts in Erfahrung zu bringen. Die Homepage-Adresse www.felix-mobile.de leitet sofort zur Seite www.allnetflat-aktion.de weiter. Dort wird mitgeteilt, dass die Jubiläums­aktion beendet und eine Neu­buchung des Tarifs derzeit auch nicht möglich sei.

Neuer Prepaid-Discounter: Lisa Prepaid

Lisa Prepaid Die neue Felix-Mobile-Marke "Lisa Prepaid"
Screenshot: teltarif.de
Auf der Felix-Mobile-Seite wird indes mitgeteilt, dass Felix "nee neue Freundin" (sic!) habe. teltarif.de hat die neue Freundin gefunden: Die neue Marke nennt sich "Lisa Prepaid" und hat bereits eine eigene Internet-Präsenz [Link entfernt] . Bei der Offerte handelt es sich demnach um ein Prepaid-Angebot mit 9-Cent-Einheits­tarif (9 Cent pro Minute & SMS in alle deutschen Netze, Abruf der Mailbox kostenfrei), das offensicht­lich im Mobilfunk-Netz der Deutschen Telekom realisiert wird.

Diverse Tarifoptionen zum 9-Cent-Einheitstarif buchbar

Zum Prepaid-Basistarif können nach den Informationen auf der Website eine netzinterne Sprach-Flatrate (2,90 Euro / 30 Tage), eine Festnetz-Flatrate (9,90 Euro) und eine Quasi-SMS-Flatrate (3 000 SMS / 30 Tage, 9,90 Euro) hinzu­gebucht werden.

Hinzu kommen diverse Daten-Optionen: Eine Tages-Flatrate mit 500 MB ungedrosseltem Datenvolumen für 2,49 Euro pro Kalendertag und eine weitere Tages-Flatrate für 99 Cent pro Kalendertag, die allerdings bereits ab 200 MB pro Monat (häufige Buchung ist also nicht sinnvoll) gedrosselt wird. Auf Monatsbasis stehen Daten-Flatrates mit 200 MB, 500 MB, 1 GB und 3 GB monatlichem (30 Tage) High-Speed-Volumen zu Monatspreisen von 7,90 Euro, 9,90 Euro, 12,90 Euro und 19,90 Euro zur Verfügung (maximaler Speed jeweils 7,2 MBit/s im Down- und 1,4 MBit/s im Upstream, Drosselung auf 64/16 kBit/s, Taktung in 10-kB-Blöcken).

Start und weitere Modalitäten des Prepaid-Angebots noch offen

Bestellungen sind auf der Website der neuen Marke aktuell noch nicht möglich. Ebenso werden auch keine etwaigen Vertriebs­partner genannt. Allerdings findet sich bereits die Ankündigung: "Einfach weiterempfehlen und Du verdienst an den Umsätzen innerhalb deiner Community mit."

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