Offiziell

Telefonnummern in Briefen und Mails richtig schreiben

Vorwahl in Klam­mern oder durch Binde­strich ab­ge­trennt - wie schreibt man eine Tele­fonnummer offi­ziell richtig? Dazu gibt es unter­schied­liche natio­nale und inter­natio­nale Vorgaben - wir haben sie zu­sammen­ge­tragen.
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So werden Telefonnummern in Briefen und Mails richtig geschrieben So werden Telefonnummern in Briefen und Mails richtig geschrieben
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In Brief­köpfen, auf Visi­tenkarten und in E-Mail-Signa­turen sind nicht nur bei Geschäfts­kontakten, sondern auch vermehrt bei privaten Verbrau­chern mehrere Tele­fonnum­mern aufge­führt: Fest­netz-, Handy- und gege­benen­falls auch noch Faxnummer. Doch wie soll man diese vielen Nummern richtig schreiben und forma­tieren: Mit Leer­zeichen dazwi­schen? Oder mit Binde­strich? Kommt die Vorwahl in Klam­mern? Und wie werden inter­natio­nale Tele­fonnum­mern korrekt forma­tiert?

Im privaten Bereich kann jeder die Rufnum­mern prin­zipiell schreiben, wie er will, doch bei der Geschäfts­kommu­nika­tion lohnt es sich, auf ein einheit­liches und profes­sionelles Erschei­nungs­bild zu achten. Insbe­sondere bei einer Bewer­bung hinter­lässt man so gleich einen guten Eindruck. Man mag es kaum glauben - selbst für die rich­tige Schreib­weise von Tele­fonnum­mern gibt es natio­nale und inter­natio­nale Normen. Wir stellen die wich­tigsten Vorschriften vor.

Für Deutsch­land: DIN 5008

In Deutsch­land beschäf­tigt sich das gute alte Deut­sche Institut für Normung (DIN) nicht nur mit den Abmes­sungen von Papier­formaten und anderem, sondern sogar mit der rich­tigen Schreib­weise von Tele­fonnum­mern. Erste Vorschriften zu Geschäfts­briefen gab es bereits 1928. 1949 wurden die über­arbei­teten Normen dann in der DIN 5008 gebün­delt, die kosten­pflichtig erworben oder in Biblio­theken einge­sehen werden kann.

Laut der DIN 5008 wird die Vorwahl durch Leer­zeichen von der Rufnummer getrennt, also beispiels­weise 089 1234567. Die Rufnummer selbst wird nicht weiter durch Leer­zeichen oder andere Zeichen unter­glie­dert. Ledig­lich die Durch­wahl­nummer bei einer Tele­fonan­lage wird durch einen Binde­strich ohne Leer­zeichen abge­setzt, also so: 089 12345-678.

Für Handy- und Faxnum­mern wird genau dieselbe Schreib­weise verwendet wie bei Fest­netz­nummern. Im inter­natio­nalen Format wird die Landes­vorwahl mit dem Plus­zeichen begonnen und eben­falls mit einem Leer­zeichen von der Vorwahl ohne Null abge­setzt. Briefkopf des Referats für Bildung und Sport der Stadt München. Telefonnummern in offiziellen Schreiben richten sich hierzulande nach der DIN 5008
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Inter­natio­nale Tele­fonnum­mern soll man also wie folgt schreiben: +49 171 1234567 bezie­hungs­weise +49 89 12345-678. Eine Sonder­form sind Sonder­rufnum­mern, denn hier unter­scheidet manchmal eine Ziffer nach der eigent­lichen Vorwahl über die Tari­fierung der Nummer. Diese Ziffer wird eben­falls durch Leer­zeichen davor und danach abge­setzt, also 0180 5 123456.

Richt­linie E.123 der Inter­natio­nalen Fern­melde­union

Auch die Inter­natio­nale Fern­melde­union (ITU) hat sich mit der korrekten Schreib­weise von Tele­fonnum­mern beschäf­tigt und dazu die Richt­linie E.123 heraus­gegeben. Diese Richt­linie unter­scheidet zwischen der Schreib­weise von Rufnum­mern im inter­natio­nalen Format und natio­nalen Rufnum­mern.

Denn bei einer natio­nalen Rufnummer müssen ja nicht immer alle Nummern­be­stand­teile mitge­wählt werden. Wer in München wohnt, muss die Vorwahl 089, die bei E.123 eben­falls durch Leer­zeichen von der Rufnummer abge­setzt wird, nicht mitwählen. Deswegen wird sie nach dieser Richt­linie zusätz­lich in Klam­mern gesetzt, also (089) 1234567. Die grund­sätz­liche Schreib­weise für inter­natio­nale Rufnum­mern ist wie bei der DIN 5008, also +49 89 1234567.

Die E.123 empfiehlt eben­falls das Abtrennen von Durch­wahl- oder Tele­fonzen­tral­nummern, aller­dings nicht mit Binde­strich, sondern mit Leer­zeichen, also +49 89 123456 0 oder +49 89 123456 789. Ist die Nummer recht lang, darf auch die Rufnummer selbst durch Leer­zeichen geglie­dert werden, also +49 89 123 456 789. Klam­mern sollen in inter­natio­nalen Nummern nicht verwendet werden und die inter­natio­nale Vorwahl soll stets mit dem Plus­zeichen beginnen.

Kano­nisches Adress­format von Micro­soft

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Micro­soft hat für die Tele­fonie-API von Windows Server ein Kano­nisches Adress­format für Tele­fonnum­mern kreiert. Dadurch soll die Tele­fonie-API (TAPI) die Kompo­nenten einer Tele­fonnummer explizit erkennen und gemäß der für ein Land bzw. für eine Region anzu­wendenden Wähl­regeln über­setzen können. Falls ein Computer eine Nummer nicht ordnungs­gemäß wählt, soll die Nummer in diesem kano­nischen Format im Adress­buch abge­spei­chert werden.

Beim kano­nischen Adress­format sind stets Plus­zeichen und Landes­vorwahl einzu­geben, egal ob die Nummer im In- oder Ausland behei­matet ist. Micro­soft empfiehlt, die Vorwahl durch Leer­zeichen von Rufnummer und Landes­vorwahl zu trennen und zusätz­lich in Klam­mern zu setzen, also +49 (89) 1234567.

Zur Unter­teilung von Rufnummer und Durch­wahl macht Micro­soft keine Vorgaben, schreibt dazu aber: "Bei Forma­tierungs­zeichen in der Teil­nehmer­nummer handelt es sich in der Regel um Leer­zeichen, Punkte und Binde­striche. Mithilfe von Forma­tierungs­zeichen können Tele­fonnum­mern gut lesbar ange­zeigt werden. Diese Zeichen werden von TAPI nicht berück­sich­tigt und wirken sich daher nicht auf den Wähl­vorgang aus."

RFC 3966 und Empfeh­lung der Duden-Redak­tion

Doku­mente für die tech­nische Stan­dardi­sierung des Inter­nets werden oft als RFC formu­liert, für die endgül­tige Gestal­tung der RFCs ist die Internet Society (ISOC) zuständig. 2004 wurde das RFC 3966 "The tel URI for Tele­phone Numbers" veröf­fent­licht. URI ist die Abkür­zung für "Uniform Resource Iden­tifier", also die einheit­liche Bezeich­nung für eine Ressource im Internet, in diesem Fall eine Tele­fonnummer.

Das RFC 3966 defi­niert die Anzeige einer Tele­fonnummer im Internet, zum Beispiel auf einer Webseite, so, dass die Nummer direkt ange­wählt werden kann, beispiels­weise von einer SIP-Soft­ware. Dazu müssen die Nummern entweder in der natio­nalen Vari­ante oder in der inter­natio­nalen Vari­ante mit Plus­zeichen und Landes­kenn­zahl darge­stellt werden, wobei RFC 3966 zur Vermei­dung von Miss­verständ­nissen stets die inter­natio­nale Vari­ante empfiehlt. Bei der Anzeige der Nummer auf einer Webseite können Trenn­zeichen verwendet werden, bei der tech­nischen Umset­zung ist aber darauf zu achten, dass beim Anwählen der Nummer die Trenn­zeichen nicht berück­sich­tigt werden. Im weiteren Verlauf des Doku­ments wird dann der Binde­strich als Trenn­zeichen verwendet, also +49-89-1234567.

Auch der Duden als Maßstab für die deut­sche Recht­schrei­bung beschäf­tigt sich mit der korrekten Schrei­bung von Ziffern. Ganze Zahlen aus mehr als drei Ziffern können laut dem Duden Eine Frau hält einen Duden in den Händen. Auch die Redaktion des Duden gibt Empfehlungen zur Schreibweise von Nummern
Bild: dpa
von der Endziffer aus durch Zwischen­räume in drei­stel­lige Gruppen geglie­dert werden. Dies verwendet man beispiels­weise bei der Angabe von Geld­beträgen. Bei Zahlen, die eine Nummer darstellen, sind auch andere Grup­pierungen als die Drei­erglie­derung gebräuch­lich. Als Schreib­weise von Tele­fonnum­mern empfiehlt der Duden die Tren­nung von Vorwahl und Rufnummer mit einem Leer­zeichen, also 089 1234567.

Fazit und Empfeh­lung

Beim Schreiben von Tele­fonnum­mern in Deutsch­land ist die Schreib­weise nach DIN 5008 bezie­hungs­weise nach der gleich­lautenden Empfeh­lung der Duden-Redak­tion zu empfehlen. Wer viele inter­natio­nale Kontakte pflegt, kann auch die Schreib­weise nach E.123 verwenden.

Nicht für die Brief- oder Geschäfts­kommu­nika­tion gedacht sind das Kano­nische Adress­format von Micro­soft und RFC 3966. Hier geht es eher darum, dass Tele­fonnum­mern von tech­nischen Anlagen aus oder aus dem Internet heraus fehler­frei ange­wählt werden können. Diese Schreib­weisen sind also eher für Adress­bücher von Tele­fonan­lagen, SIP-Servern oder auf Webseiten zu empfehlen.

In einem weiteren Artikel erklären wir Ihnen, welche Länder­vorwahlen es gibt und was es mit dem Plus­zeichen vor inter­natio­nalen Rufnum­mern auf sich hat.

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