Benutzer teltom schrieb:
jetzt noch zum schluß:was spricht gegen alice?
Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Aus meiner Sicht spricht nichts gegen Alice, denn ich bin seit mehreren Jahren zufriedener Alice-Kunde ;-) Man kann das allerdings nicht verallgemeinern. Ein Grund für meine Zufriedenheit dürfte u. A. der Umstand sein, dass ich einen echten (ISDN-)Festnetzanschluss bekommen habe, d. h. es wird nicht über das Internet telefoniert, sondern ganz konventionell über einen herkömmlichen Telefonanschluss, wie man ihn auch bei der Telekom bekommt. Diese Lösung gilt als unproblematisch. Leider liefert Hansenet echte Festnetzanschlüsse nur in Gebieten, die sie mit eigener Vermittlungstechnik erschlossen haben. Das sind ca. 150 Großstädte und Ballungsgebiete. Außerhalb dieser Gebiete muss Hansenet auf die Vorleistungen anderer Netzbetreiber zurückgreifen, z. B. auf die von Mutter Telefonica, aber auch der Telekom. Da es sich bei diesen Resale-Anschlüssen aber um reine Datenanschlüsse (entbündeltes DSL) ohne Telefon handelt, kann der Telefonanschluss nicht auf konventionelle Art realisiert werden. Stattdessen wird über VoIP telefoniert. Und genau das war in der Vergangenheit ein Grund für zahlreiche Beschwerden von Alice-Nutzern, die sich über mangelhafte Sprachqualität, Verbindungsunterbrechungen und andere Probleme beklagten. Ein weiterer Nachteil dieser sogenannten NGN-Anschlüsse ist der, dass der Kunde die von Hansenet gelieferte Hardware verwenden *muss* und seine vorhandene Hardware daran möglicherweise nicht anschließen kann. Alice-Kunden mit echten Festnetzanschlüssen haben dagegen die freie Wahl, welche Hardware sie einsetzen wollen. Ich habe beispielsweise einfach die Hardware weiter verwendet, die vorher an meinen Telekom-Anschluss angeschlossen war. Ich musste lediglich im Router die Zugangsdaten fürs Internet ändern. Bei NGN-Anschlüssen geht das nicht so einfach.
Leider verrät einem Hansenet nicht freiwillig, welche Technik sie an einer bestimmten Adresse einsetzen werden. Man kann es aber auf Umwegen trotzdem herausfinden. Wenn bei einer Verfügbarkeitsprüfung für Alice Fun für die eigene Adresse auch die Fernsehflatrate als verfügbar gemeldet wird, dann wird es mit großer Wahrscheinlichkeit ein echter Festnetzanschluss (die Fernsehflatrate gibt es bisher nur an solchen Anschlüssen). Kommt dagegen der Hinweis, dass die Fernsehflatrate noch nicht bereitgestellt werden kann, so muss man mit einem NGN-Anschluss mit VoIP-Telefonie rechnen. Bei einem solchen besteht wie gesagt die Möglichkeit, dass Zuverlässigkeit und Sprachqualität nicht dem entsprechen, was man von echten Festnetzanschlüssen gewohnt ist. In diesem Fall würde ich keinen 24-Monats-Vertrag abschließen, denn ob man einen NGN-Anschluss wirklich behalten möchte, kann man eigentlich erst entscheiden, nachdem man es ausprobiert hat.
Beim DSL-Anschluss gibt es dagegen keine Qualitätsunterschiede zwischen echten Festnetz- und NGN-Anschlüssen. Die dahinterstehende Technik ist bei beiden Anschlussarten vergleichbar und hat sich inzwischen bewährt. Zumindest beim Internetzugang sollte es also keine Probleme geben.
Gruß
niknuk