Benutzer UdoAusBerlin schrieb:
1. Eine Fusion wird nicht durchgeführt, um den Kunden günstige Tarife anzubieten, sondern um Umsatz und Profit zu steigern. Dies ist auch grundsätzlich - unabhängig von Fusionen - der Zweck privatwirtschaftlicher Unternehmen. Die naive Vorstellung, die in diesem Forum häufig zu beobachten ist, daß ein gutes Unternehmen das mit den günstigsten Tarifen sei, ist Unsinn und in Zusammenhang mit Fusionen doppelter Unsinn...
Verzeih, weniger um Dich zu überzeugen (DANKE übrigens für Deinen Beitrag, Du fielst mir schon in einem anderen Forum auf!), sondern eher als Frage, warum ich auch diesen Dings/Thread eröffnete, als FRAGE eben: Sicher ist eine Fusion nicht wegen günstigerer Tarife sinnvoll, und doch eben, mal umgekehrt gesehen: Wenn ich ein Geschäft übernehme und dann die Preise anhebe, wird sich dann noch jemand für mich entscheiden? (Ich weiß, ist jetzt ziemlich naiv gesehen.) Nehme ich nicht, da alle Anbieter in etwa gleichauf sind, die für mich günstigste Variante?! (Hätte eplus eine Festnetznummer, ich wäre dort!)
2. Die Fusion wurde Ende Oktober eingeleitet und Anfang März vollzogen. M.E. ist das ein viel zu kurzer Zeitraum, als daß sich für den Kunden sichtbare Veränderungen vollzogen haben könnten.
Ok, da ist also ein „Weihnachtsgeschäft“, wie ich dachte, zwar sehr nett, aber nicht wirklich ausschlaggebend?!? Das Weihnachtsgeschäft, wie nicht selten gesagt wird, wo die Leute doch ihre Verträge wegen neuer Handys verlängern oder einen neuen Vertrag abschließen?! … Du wirst jetzt sagen: Das ist Privatsegment, nett für Telefonica, aber letztlich geht es um die Großen, richtig?!?
Im übrigen ist es ja gerade ein Merkmal dieser Fusion
(genau genommen ist es eine Übernahme von o2 durch Telefonica!) daß Telefonica durch die Übernahme in Märkte eindringt, auf denen sie bisher gar nicht vertreten war. Soviel braucht sich also gar nicht ändern. Synergie-Effekte sind gar nicht so sehr das Ziel (wie bei anderen Übernahmen sehr häufig), sondern Wachstum.
Richtig, natürlich, nur erziele ich die doch, siehe oben, indem ich den Kunden etwas Attraktives anbiete, oder nicht?!
Gleichwohl sind auch Synergieeffekte einplant
(Roaming, Infrastruktur/Technik-Einkauf, globale strategische Aktivitäten, größerer Investitionsspielraum bei Netzausbau, Geschäftskundenvertrieb in Deutschland), von denen zum Teil auch der Kunde was hat (schnellerer Netzausbau, Kostenersparnis, die an den Kunden weitergegeben wird), zum Teil aber auch nicht (Kostenersparnis, die nicht an den Kunden weitergeben wird). Die Konzeption der Übernahme geht hier aber nicht von einem Zeitraum von drei Monaten aus, sondern von drei Jahren. Nachzulesen übrigens in einem entsprechenden Strategiepapier, das man sowohl über o2.com als auch über telefonica.de findet.
3. Fusionen/Übernahmen dienen in der Tat häufig dazu, manageriale Altlasten zu "entsorgen". Dies nun, wie hier im thread zum Teil behauptet, aber auf das o2-Management zu beziehen, ist allerdings geradezu abenteuerlich, wenn man den Vollzug der Übernahme im Detail betrachtet. Sowohl das britische als auch das deutsche o2-Management ist im Zuge der Übernahme total aufgewertet worden.
Ich weiß, ich las davon. Nur kann man Leute zwar öffentlich „befördern“, sonst aber mit verdammt wenig Macht ausstatten und diese Leute dann nett absägen. … Oder eben, sie sind erfolgreich, warum auch immer, und …
Rudi Gröger wurde sozusagen
nebenbei Chef von Telefonica in Deutschland. Telefonica hat o2 als erfolgreiches Unternehmen mit erfolgreichem Management übernommen. Eine Sichtweise, die den üblichen Diskutanten in diesem Forum, überwiegend recht fremd vorkommen dürfte. Allerdings werden Auszeichnungen für erfolgreiches Marketing und Management auch (glücklichweise) nicht von ihnen vergeben.
Ja, ich weiß; bei manchen ist der 1. April eben das ganze Jahr – und ich selbst wurde und werde sicher von vielen als ebensolcher eingestuft. ;-)
Aber gut, super vieles ist nicht passiert und u. a. dieses Feld interessiert mich, habe wenig Ahnung davon und wenige Leute (um genau zu sagen null), die sich in diesen Bereichen auskennen. (Was mich übrigens noch verwundert: Nehmen Geschäftskunden wirklich seit Jahren hin, dass Mobilfunk in Deutschland [ich weiß, woanders auch] recht teuer ist???)
4. Als ein Resultat aus der Übernahme wurde im Verlauf des Threads die Tatsache genannt, daß o2 ab Oktober DSL anbieten wird. Das ist SO nicht richtig: o2 hat sich unabhängig von der Telefonica-Übernahme um Kooperationspartner fürs DSL-Geschäftt bemüht (u.a. QSC). Dies geschah vor bzw. parallel zur Übernahme.
Ich weiß, las ich; u. a. auf teltarif, u. a. umts-report und heise.de
Als die Übernahme vollzogen war, lag natürlich die
Kooperation mit Telefonica näher als vorher, angedacht war sie aber bereits. 5. Generell ein großes Problem bei Fusionen/Übernahmen sind bestehende Verträge, Kooperation, Allianzen. Wurde deutlich bei der Debatte um die starmap- bzw. freemove-Allianzen.
Auch gelesen, nur eben nicht in Ansätzen begriffen.
Hier ist
ein Hauptkonkurrent von Telefonica in Spanien Kooperationspartner von o2. Im deutschen Geschäftskundenbereich kooperiert o2 derzeit mit BT, was sicherlich sukzessive beendet werden wird (zumal sich die Unternehne in UK mittlerweile auch recht "feindselig" gegenüberstehen). Außerdem gibt es eine Kooperation - eher auf der technischen Seite, was festnetzbasierte Durchleitung betrifft - mit Colt Telecom. Die sind wiederum Konkurrent von BT und Telefonica, könnten aber auch u.U. demnächst von letzteren gekauft werden. Solche Dinge zu entwirren, ist derzeit ein zentrales Aufgabenfeld der Strategieabteilungen.
Hier kann ich nur sagen: Ich hab`s mir abgespeichert, gelesen, aber völlig durchschaut… sorry. Dennoch DANKE dafür!!
6. Während das DSL-Angebot von o2 - was u.U. auch ohne Übernahme in Kooperation mit Telefonica zustande gekommen wäre
- durch die Übernahme nur einfach lukrativer wird, ist die Übernahme mittelfristig im Geschäftskundenbereich im Hinblick auf integriete Kommunikationsdienstleistungen wichtiger.
Aber selbst in meinem Briefkasten lag o2-DSL-Werbung (natürlich in Verbindung mit dem o2-Router), also doch auch privatkundenorientiert?!
Telefonica hat ein sehr gutes Standing bei großen Unternehmen (z.B. Bertelsmann), o2 hingegen weniger
Das heißt UNBEKANNT oder eher einen schlechten Ruf?! (Ich höre und lese ab und an, dass sich o2 in so einigen Bereichen ziemlich unprofessionell verhalten hat, die Hotline ist auch nicht die beste und…
: Ergo bekommt
telefonica als Anbieter von kompletten Unternehmenslösungen einen Mobilfunkanbieter aus dem eigenen Haus, und o2 bekommt Zugang zum lukrativen Großkundenmarkt. Dementsprechend gehe ich davon aus, daß Synergieeffekt in absehbare Zeit vor allem im Geschäftskundenbereich zu erwarten sind, hier werden die Vertriebsaktivitäten von Telefonica und o2 sicherlich zusammengeführt werden. Und nebenbei wird o2 halt die Privatkundenmarke für Telefonica-Festnetzprodukte, einem Segment wiederum wo sie bisher überhaupt nicht vertreten waren.
Der Kleinkunde (oder Kleinstkunde wie ich) darf sich demnach doch freuen, ab Oktober oder gar früher, dass es alles aus einer Hand gibt OHNE dass die Telekom als Festnetzanschluß benötigt wird? (Las ich u. a. in CONNECT; ich weiß, nicht jeder hier schätzt diese Zeitschrift, aber es stand in einem Interview mit eben Rudi Gröger.)
7. Nicht zuletzt hat Telefonica eine starke Marke gekauft.
Kannst Du mir mal übersetzen, was eine „starke Marke“ ist? Für MICH ist das bei der Telefonie doch eher: Ich bekomme gute Verbindungen zu einem guten Preis. Gute Verbindungen, die halten, und die qualitativ ohne Rauschen und … auskommen.
Das
Gerede von der Premium-Marke war doch keine Geblubber (schönes Wort in Zusammenhang mit o2), um Gelächter bei teltarif-usern angesichts einiger Unzulänglichkeiten des Anbieters hervorzurufen
Sicher nicht, und doch, in Anbetracht der Tatsache, dass so manche Verbindungen bei z.B. mir abrissen, schlecht waren und dann sch** Antworten von o2 bekam. PREMIUM und dann Nieten bei Qualität und Hilfestellungen?!??
, sondern es war ganz bewußtes Pushen des
shareholder-value. Telefonica hätte sicherlich nicht 26 Mrd. für eine Discount-Marke gezahlt.
ALDI ist auch Discounter und die Chefs zählen nicht wirklich zu den neuen Hartz_IV-Empfängern.
Sowohl in Deutschland als auch
in UK hat sich o2 einigermaßen geschickt in einem gesättigten Markt verhalten
WIE?? (Ich meine im Unterschied zu UNgeschickt?!
, und das ist vor allem guten Marketing und
einer starken Marke zu verdanken.
„Gutes Marketing“ werde ich als Sozialarbeiter wohl so schnell nicht begreifen. ;-) Hilfst Du mir?
„Starke Marke“ siehe oben.
Sicherlich wird sich das
Kundenwachstum bei o2 in absehbarer Zeit verlangsamen.
Hier leichte „Kritik“: in einem o2-Shop hörte ich jetzt neulich, dass die Telefonica bis 2008 15 Millionen Kunden haben möchte; es klang nach einem Wachstum im Privatkundenbereich.
In jenen
Bereichen, in denen in Zukunft einigermaßen Geld zu verdienen sein wird (integrative Kommunikationslösungen, web 2.0, entertainment), kann man nur mit einer "angesagten" Marke erfolgreich sein. Wie wichtig telefonica die Marke "o2" ist kann man übrigens u.a. daran erkennen, daß das ebenfalls von ihnen übernommenene Unternehmen Cesky Telekom (samt dem dazugehörigen Mobilfunkanbieter eurotel) in Zukunft o2 heißen wird. Die Marke wird also nicht nur einfach weitergeführt, wo sie schon erfolgreich ist. Nein, sie wird eingeführt, um noch erfolgreicher zu werden.
Das nahm ich einfach mal an bei einem erfolgreichen Unternehmen, dass dort mehr Gripps hintersteckt als ein: Wir gucken mal, ob`s klappt. – Jedoch etwas komisch dabei: Quam. Sicherlich oberhalb meines Horizonts, aber da hat die Telefonica …. („Quam“ hörte sich doch nicht schlecht an als Name, die Läden waren sehr ansprechend, usw..)
Und es ist anzunehmen, daß auch noch
das ein oder andere weitere europäische Unternehmen (u.U. auch ohne eigenem Netz) so heißen wird.
Hier sprichst Du welches Unternehmen an? Oder welche Gedanken?