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Strafantrag gegen TelDaFax-Chef


11.04.2001 11:59 - Gestartet von juergend
Hallo,

der Teldafax - Vorstand Stefan Koch hat in einer Mail an seine Vertriebspartner zwei Dinge mitgeteilt:

1)
Ausstehende Provisionsforderungen gegen die Teldafax-Vertriebsgesellschaft werden nicht beglichen. Das betrifft einige Tarifberater des IVT e.V., sowie auch die PCS GmbH (Logistikpartner des IVTeV).

2)
Teldafax schuldete der Deutschen Telekom AG zuletzt 3 Monatsrechnungen. Das ein wesentlicher Teil des Gesamteinkaufsumsatzes von 3 Monaten,- was auf eine Verschleppung des Insolvenzantrags durch den Teldafax-Vorstand schließen lässt.

Der Interessenverband Telekommunikation e.V. stellt heute Strafantrag gegen Stefan Koch. Es kann nicht sein, dass ein Unternehmen einerseits für Millionenbeträge Fernsehwerbung macht und andererseits Vertriebsmitarbeitern die Provisionen nicht mehr auszahlt.

An dieser Stelle ist nach Meinung des Interessenverband Telekommunikation e.V. auch die Frage zu stellen, ob die Teldafax-Vertriebsmitarbeiter freie Handelsvertreter im Sinne der §§ 84 ff HGB waren, oder ob sie Angestellte in einer "Scheinselbständigkeit" waren.

Da die Mitarbeiter oft exklusiv für Teldafax gearbeitet haben, und ihr Einkommen zu einem ganz wesentlichen Teil auch nur bekamen, wenn sie an sogenannten Montagsmeetings teilgenommen haben, gibt es zumindest Indizien für das Vorhandensein eines Angestelltenverhältnisses. Dies werden die Behörden zu klären haben.

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[1] ms antwortet auf juergend
11.04.2001 12:57
Benutzer juergend beleuchtet einige sehr interessante Aspekte:

Hallo,

der Teldafax - Vorstand Stefan Koch hat in einer Mail an seine Vertriebspartner zwei Dinge mitgeteilt:

1)
Ausstehende Provisionsforderungen gegen die Teldafax-Vertriebsgesellschaft werden nicht beglichen. Das betrifft einige Tarifberater des IVT e.V., sowie auch die PCS GmbH (Logistikpartner des IVTeV).

2)
Teldafax schuldete der Deutschen Telekom AG zuletzt 3 Monatsrechnungen. Das ein wesentlicher Teil des Gesamteinkaufsumsatzes von 3 Monaten,- was auf eine Verschleppung des Insolvenzantrags durch den Teldafax-Vorstand schließen lässt.

Der Interessenverband Telekommunikation e.V. stellt heute Strafantrag gegen Stefan Koch. Es kann nicht sein, dass ein Unternehmen einerseits für Millionenbeträge Fernsehwerbung macht und andererseits Vertriebsmitarbeitern die Provisionen nicht mehr auszahlt.

An dieser Stelle ist nach Meinung des Interessenverband Telekommunikation e.V. auch die Frage zu stellen, ob die Teldafax-Vertriebsmitarbeiter freie Handelsvertreter im Sinne der §§ 84 ff HGB waren, oder ob sie Angestellte in einer "Scheinselbständigkeit" waren.

Da die Mitarbeiter oft exklusiv für Teldafax gearbeitet haben, und ihr Einkommen zu einem ganz wesentlichen Teil auch nur bekamen, wenn sie an sogenannten Montagsmeetings teilgenommen haben, gibt es zumindest Indizien für das Vorhandensein eines Angestelltenverhältnisses. Dies werden die Behörden zu klären haben.

Die Frage ist nur, ob dies wirklich einen finanziellen Erfolg für die Betroffenen haben wird. Denn wenn jemand wirklich so richtig pleite ist, spielt es de fact gar keine Rolle, wie sich seine Schulden nun detailliert zusammensetzen. Er wird so wie so niemandem auch nur einen Pfennig zurückzahlen können.

Einige erfreuliche Prinzipien in der jüngeren Praxis von Insolvenz-Abwicklungen, z.B. dass noch ausstehnden Gehältern oft Vorrang vor anderen Forderungen eingeräumt wird, nützen in diesem Fall dann auch nichts mehr.

Und apropos Provisionszahlungen. Hat TelDaFax überhaupt schon jemals korrekt Provisionen ausgezahlt? Ich weis jedenfalls aus erster Hand von zahlreichen Telefonvermittlern, dass sie genau aus diesem Grund nicht nur die Vermarktung von TelDaFax, sondern überhaupt von Festnetzprodukten aufgegeben haben und sich stattdessen auf den lukrativeren und offensichtlich zuverlässigeren Vertrieb von Mobilfunkprodukten mit transparenter Einmal-Provision konzentriert haben.