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neues Funknetz


27.04.2004 19:18 - Gestartet von monti
Ich frage mich wirklich warum die Polizei nicht das neue UMTS-Netz nutzt. Verstärkung in den Großstädten und Ballungsgebieten und ein bisschen Ausbau auf dem Land und die Sache wäre geritzt. Für die Geräte eine Umschaltung auf GPRS falls UMTS dann mal wirklich nicht zur Verfügung steht und eine Prioritätsfunktion die bei Großeinsätzen einen freien Kanal sichert. So wären doch Investitionen sinnvoll genutzt.

Gruß

Uwe
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[1] handytim antwortet auf monti
27.04.2004 20:22
Benutzer monti schrieb:
Ich frage mich wirklich warum die Polizei nicht das neue UMTS-Netz nutzt.

Nicht Dein Ernst, oder? Die UMTS-Netze bieten noch nichtmal ansatzweise eine Flächenabdeckung. Sie sind noch nicht ausfallsicher und laufen noch nicht 100%ig.

Verstärkung in den Großstädten und Ballungsgebieten und ein bisschen Ausbau auf dem Land und die Sache wäre geritzt. Für die Geräte eine Umschaltung auf GPRS falls UMTS dann mal wirklich nicht zur Verfügung steht und eine Prioritätsfunktion die bei Großeinsätzen einen freien Kanal sichert. So wären doch Investitionen sinnvoll genutzt.

GPRS? BOS brauchen doch Sprachkanäle. Vodafone hat doch ein Angebot gemacht, aber für 2,3 Mrd Euro würde ich auch selber ein Tetra-Netz bauen.

Ciao
Tim
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[1.1] berndtschuster antwortet auf handytim
27.04.2004 23:19

Ja, vielleicht für 2,3 Millionen aufbauen, aber eines, das schon jetzt flächendeckend arbeitet, dessen Betriebskosten
und Wartungskosten in den 2,3 Mio drin sind und dessen Rückbaukosten ebenfalls schon einkalkuliert sind wirst Du damit sicher nicht aufbauen.

Von den netten Gimmicks wie 10 jährige Erfahrung mit Netzbetrieb, der Redundanz im Netz (bsp. ständiges Vorhalten einer Akkupufferung aller Basisstationen) etc. mal ganz abgesehen ..

mfg b. schuster



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[1.1.1] handytim antwortet auf berndtschuster
28.04.2004 00:40
Benutzer berndtschuster schrieb:
Ja, vielleicht für 2,3 Millionen aufbauen, aber eines, das schon jetzt flächendeckend arbeitet, dessen Betriebskosten und Wartungskosten in den 2,3 Mio drin sind und dessen Rückbaukosten ebenfalls schon einkalkuliert sind wirst Du damit sicher nicht aufbauen.

Es sind 2,3 Milliarden Euro! Nicht Millionen!


Von den netten Gimmicks wie 10 jährige Erfahrung mit Netzbetrieb, der Redundanz im Netz (bsp. ständiges Vorhalten einer Akkupufferung aller Basisstationen) etc. mal ganz abgesehen ..

Was meinst Du wie toll erst die Überlast ist? Das Vodafone-Netz ist doch schon jetzt in allen größeren Städten vollkommen überlastet, wenn da noch BOS drüber gehen würde, na dann gut' Nacht!

Ciao
Tim
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[1.1.1.1] diet99 antwortet auf handytim
28.04.2004 08:47
Moin!
Benutzer handytim schrieb:
Was meinst Du wie toll erst die Überlast ist? Das Vodafone-Netz ist doch schon jetzt in allen größeren Städten vollkommen überlastet, wenn da noch BOS drüber gehen würde, na dann gut' Nacht!

Was heißt hier 'wenn da noch BOS drüber gehen würde'?
Die Planung sieht so aus, daß die normalen User einfach 'rausgekickt' werden, sobald die BOS Kapazitäten brauchen. Denke mal, daß das dann durchaus reichen würde von der Gesamtkapazität her ...

Ciao Tim

Gruß, Diet
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[1.1.1.1.1] hrgajek antwortet auf diet99
29.04.2004 18:05
Hallo,
Benutzer diet99 schrieb:

Was meinst Du wie toll erst die Überlast ist? Das Vodafone-Netz ist doch schon jetzt in allen größeren Städten vollkommen überlastet, wenn da noch BOS drüber gehen würde, na dann gut' > Nacht!

Was heißt hier 'wenn da noch BOS drüber gehen würde'? Die Planung sieht so aus, daß die normalen User einfach 'rausgekickt' werden, sobald die BOS Kapazitäten brauchen.

Der Trick ist, daß die bei BOS-GSM eine BOS-Gruppe auf einen Zeitschlitz setzen können (weil nur einer redet, die anderen hören zu), während bei "normalen" Telefonaten immer nur einer drauf ist.

Der Trick bei GSM BOS ist, daß das Netz nur ein wenig umorganisiert und um ein paar Funktionen erweitert wird, aber SOFORT bundesweit fast flächendeckend da steht und läuft.
Dort wo es noch Funklöcher gibt und die BOS auf Netzdeckung besteht, kommen dann Sender dazu, die sonst nie gebaut würden und die kommen dann auch Jedermann (Dir und mir) zu Gute.

In den 2,3 Mrd sind schon die Betriebskosten mit drin.

Das ist der Charme der Lösung. Es ist flott, bezahlbar, weil es im Prinzip "morgen früh" schubweise losgehen kann.

Was unklar ist, ob ein um BOS aufgebohrtes GSM-Netz ein "Großereignis" verkraften kann, weil dann die Zivilkunden beim Versuch zu Telefonieren und beim Ablehnen durch das Netz auch Last produzieren, das weiß noch keiner so genau.

Unklar ist noch, welche Endgeräte es für BOS gibt, weil Hersteller wie Nokia abgewunken haben, die haben nämlich TETRA im Angebot und wollen sich (logisch) nicht selbst Konkurrenz machen :-)

Die Alternative, welche die BOS gerne hätte, wäre ein supermodernes neues EIGENES Netz auf TETRA oder TETRAPOL Basis
was jenachdem so um 10-15 Mrd zum Aufbau kostet, um halbwegs flächendeckend zu sein.
(TETRA = Trans European Trunking Radio genormter digitaler Bündelfunk, TETRAPOL ein nicht von ETSI genormter Industriestandard aus Frankreich, der vom Hersteller sehr stark gepusht wird, es gibt noch einige technische Unterschiede, das würde den Rahmen hier sprengen )

Da flächendeckendes TETRA(Pol) keiner bezahlen kann, wurden die Planungen so reduziert, daß es gerade noch so eine Funkversorgung outdoor mit Mobilgeräten geben muß, d.h. indoor oder mit Handgeräten in der Walachei ist Essig.

Unklar ist dabei die Frage der Alarmierung. Ein Löcher-Tetra-Netz kann das nicht (logisch), da köme dann e*message (das sind die mit Cityruf und Skyper) mit POCSAG Paging auf eigenen Frequenzen ins Spiel, die sagen, sie können das.
Durch die eigenen Frequenzen sind die BOS-Alarmierer von den "normalen" Kunden getrennt.

Bei GSM-BOS würde per SMS alarmiert, wobei diese "Blaulicht-SMS" irgendwie priorisiert durchs Netz gejagt werden (eigenes SMSC), keiner weiß, ob das zuverlässig klappt.

In Deutschland bieten Vodafone und T-Mobile GSM-BOS an.
Die Tatsache, daß D1 kurz vor der CeBIT auf den GSM-BOS-Zug aufgesprungen ist, gibt mir zu denken. Vielleicht gibts in Berlin doch ein paar Leute, die ein wenig gerechnet haben.

Sicher wäre ein TETRA Netz aus BOS-Sicht das NonPlusUltra, aber wenn kein Geld da ist, ist kein Geld da. Zumal die Funkgeräte örtlich gekauft werden müßten und die kosten richtig Geld (was nicht da ist), bei GSM-BOS könnte man am Anfang jede Ramschmarkt-Gurke nehmen (kann aber dann halt die Sonderfunktionen nicht oder nicht alle nutzen)

Die Gelehrten streiten sich noch über die organisatorischen Details, klar BOS mächte sein EIGENES Netz (hier funkt uns keiner dazwischen!), denkbar wäre ein eigener BOS-Provider,
der seine BOS-SIM-Karten selbst verwaltet und Zugriff auf die Netzbetreiber-Technik hat, soweit es für BOS wichtig ist.

Die Fußball WM 2006 ist der notwendig Schub, daß mal was voran geht, sonst diskutieren die morgen früh noch.

Wie es am Ende ausgeht, keine Ahnung.
Aus End-User-Sicht hätte GSM einen Charme (bessere Netzabdeckung, bezahlbar)
aus Techniker Sicht hätte die TETRA / POCSAG Lösung natürlich mehr Charme, ist aber IMHO teurer, wenn sie was taugen soll.

Die nächsten Jahre könnten spannend werden.
(Wilde Mischung aus GSM, Analogfunk, Digitalfunk :-)