Hallo zusammen,
Zunächst zur teltarif-Meldung einige Anmerkungen:
Siemens Kamp-Lintfort hat mit Siemens Bocholt recht wenig zu tun.
Kamp-Lintfort ist die Handyproduktion, Bocholt werden fast ausschliesslich Festnetzgeräte, DVB-T/S-Boxen u.ä. produziert.
Warum das immer in einen Topf geworfen wird, ist mir nicht klar, da die beiden Standorte doch auch unterschiedlichen Siemens-Sparten zugeordnet sind (Segmentierung).
Interessant wäre, wie sich der "Betriebsverlust von 152 Millionen Euro" genauer zusammensetzt: Da gab es doch die Rückrufaktion der CX/M/S 65er Serie in diesem Jahr... Ausserdem fragt sich, ob im Vorjahr schon alle Xelibri-Bestände hinreichend abgeschrieben wurden (Real-Verkaufspreis: 49,-- Euro ohne Vertrag und ohne Simlock). Desweiteren könnten Rückstellungen für die von Mitarbeitern zu erwartenden (und mittlererweile z.T. eingereichten) Klagen entalten sein.
Benutzer RobbieG schrieb:
Laufend neue Modelle, die nicht richtig funktionieren.
ja, aber das machen andere Hersteller auch - jedoch gibt es bei Siemens die Möglichkeiten des Firmware-Udates (leider ohne Garantie während des Update-Vorgangs...).
Also sind Siemens-Handys softwaremäßig eher "Banaenprodukte", die beim Kunden reifen, als Wegwerfprodukte...
Klapprig, knarzig [...] :-(
So schlecht verarbeitet finde ich sie in der Regel nicht.
Hallo?`Nokia ist immer noch Marktführer. Das sollte zu denken geben.
Siemens müßte: 150% kompatibel zu Nokia sein
Vielleicht dürfen sie das nicht ohne Lizenzzahlungen etc?
Nokia hat auch gewaltige Schwächen, die Siemens konsequent ausnutzen müßte:
- Service muß super gut sein. Gerätetausch ohne lange Diskussion, wenn der Kunde das will. Ja das kostet Geld, aber aus defekten Altgeräten kann man viel lernen und zufriedene Kunden bringen neue Kunden.
So denkt man bei Siemens nicht. Der Service kostet Siemens schon jetzt "viel zu viel".
Softwareupdates durch den Kunden : Das geht bei Siemens - bei Nokia und den meisten anderen gehts nicht.
Nur das muß mehr beworben werden.
Das stimmt - bessere Werbung für dieses Detail!
Klingeltöne und Logos von my-siemens. Wenn ihr schon Jamba dafür einspannt, muß der Service 150% klappen. Klappt er aber nicht. Kunde zahlt und bekommt ... nix. Reklamationen werden freundlich bearbeitet, aber auf mein bezahltes Logo warte ich noch heute. Das frustet.
Wenn sie Jamba benutzen, machen sie sich nur Ihren Namen schlecht...
kaputt. Leute, benutzt ihr Eure eigenen Handy auch? :-(
Nein, benutzen sie nicht. Private "Kamera"-Handys dürfen nämlich nicht auf das Betriebsgelände ;-)). Ausserdem wird nicht alles in Kamp-Linfort entwickelt. USA, China(Jointventure) und Indien grüßen.
Siemens SX1: Endlich ein kompatibles Symbian-Gerät, aber mit einer grottenschlecht unbedienbaren Tastatur.
Ja, das SX1 mit "normaler" Tastatur wäre schon sinnvoller.
Aber Siemens konzentrierte sich in der Vergangenheit sehr auf die Billighandys, die sich in anderen Ländern z.T. sehr gut verkauft haben - ob die dabei erzielten "Kampf"-preise hinreichend waren, weiss nur das Siemens-Controlling (hoffe, dass sie es wissen ;-)).
Wie wärs mal mit altem Design und neuer Technik? Wäre ne Marktlücke. Auf die Idee kommt ihr nicht. Lieber macht ihr die Bude zu und hinterlasst gefrustete Mitarbeiter.
Gefrustet sind die Mitarbeiter zu großen Teilen sowieso schon. Im Management sind auch viele (vertraute) Werte völlig entfallen. Dann noch immer diese armen Manpower-Hundertschaften, die für wenige Wochen jeweils "verheizt" werden dürfen...
Die Leute wollen
- bedienbare
- stabile
- zuverlässige
- fertig entwickelte Geräte.
ja, davon ist der "Markt" jedoch im Moment _weit_ entfernt. Konsequenterweise müssten die Einkäufer(also wer ? ;-)) Firmen meiden, die schon neue Handys als Nachfolgemodell auf den Markt werfen, ohne dass auch nur die gröbsten "Schnitzer" aus dem Vorgänger entfernt wurden. Man könnte fast den Eindruck gewinnen: Es hat sich rumgesprochen, dass unser Handy "Happy 007" nicht so doll ist, jetzt muessen wir es mal mit einem neuen Namen versehen "Happy 008". Ach ja, Happy 008 hat natürlich zwei Features mehr, die nicht funktionieren, aber das wissen die Kunden ja nicht und kaufen dann den Nachfolger fleissig zu wieder erhöhten Preisen...
Zurück zu Siemens: Die Ankündigung von "Mischprodukten" aus den Segmenten Handysparte und Festnetzprodukten innerhalb der nächsten 2 Jahre könnte ein Vorwand sein, um "verdiente" Mitarbeiter _unauffällig_ von Kamp-Linfort nach Bocholt zu verschieben, bevor Kamp-Lintfort verkauft/zerschlagen/"was auch immer" wird.
Ich denke, man muss davon ausgehen, dass Siemens Handysparte ernsthaft bedroht ist und durchaus in 2 Jahren einfach eingestampft werden kann. Die Konkurrenz aus Taiwan, Korea, China ist deutlich zu erkennen. Sie müssen nur noch "Verkaufsstellen" finden und _etwas_ besseren Service bieten (können sie ja IMHO billiger als europäische Firmen, bei gleichem (deutschen) Standort, der jedoch nahezu ausschliesslich mit Mitarbeitern aus Fernost besetzt ist.) Ob sich ein solches Unternehmen den Siemensianern erbarmt, und hauptsächlich die Marke als weniger die Mitarbeiter übernimmt, müssen wir wohl abwarten.
Ciao
AnnaB