Zeitungsbericht

FAS: Siemens will Handy-Sparte verkaufen

IG Metall fordert langfristige Strategie
Von AFP / Thorsten Neuhetzki

Der Siemens-Konzern will laut einem Zeitungsbericht seine defizitäre Handy-Sparte verkaufen. Eine Vorentscheidung darüber sei bereits gefallen, berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS). Siemens suche Partner zumindest für einen Teil-Verkauf. Die Mobiltelefone hatten im letzten Geschäftsjahr einen Betriebsverlust von 152 Millionen Euro verursacht. Daraufhin hatte die Konzernspitze angekündigt, alle Optionen zu prüfen. "Bis jetzt lässt der Vorstand keine langfristige Strategie erkennen", sagte der IG-Metall-Vertreter im Siemens-Aufsichtsrat, Wolfgang Müller, dazu der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Wir warten auf ein Bekenntnis zur Handy-Sparte. Die Belegschaft hat genug Opfer gebracht."

Erst im vergangenen Juni hatten die Beschäftigten in den nordrhein-westfälischen Werken Kamp-Lintfort und Bocholt eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 35 auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich akzeptiert, um ihre Arbeitsplätze zu sichern. Siemens verzichtete im Gegenzug auf die Verlagerung von 2000 Stellen nach Ungarn und gab den beiden Werken eine zweijährige Bestandsgarantie. Nun aber wieder die Angst vor einem Job-Verlust. "Die Braut wurde schön gemacht für einen Verkauf", zitiert das Blatt Arbeitnehmerverteter.