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Es lebe die Republik


22.12.2004 07:32 - Gestartet von GKr
Wie viele andere Menschen sehe auch ich mit einem leicht unheimlichen Gefühl, wie es in Deutschland steht und wie die Prognosen für die Zukunft aussehen.
Ich sehe den Kanzler, der mir vorkommt, wie ein Junge, der nachts im Wald vor sich hinpfeift, damit ihm nicht unheimlich wird. Ich sehe unseren Wirtschaftsminister, der Monat für Monat erklärt, dass es nun besser wird.

Ich sehe auch die Webseiten in deutscher Sprache, z.B. des polnischen Städtchens Gdinia, das ganz offen um die Ansiedelung deutscher Firmen buhlt und mit Steuervorteilen und billigen Arbeitskräften winkt. Buchte ich mein Hotel dort unter Firmennamen und nicht, wie geschehen, unter meinem Privatnamen, träten die Stadtoberen, automatisch informiert, mit mir in Kontakt. Das versicherte mir mein dort lebender Cousin. Als Richter gehört er dort zu den Honoratioren des Städtchens.
Ich sehe auch, wer den grössten Teil dieser Osterweiterung der EU bezahlt.

Kurz und gut: Ich habe wenige Antworten, aber viele Fragen. Und es werden immer mehr. So geht es wahrscheinlich vielen.
Hier ein Text von jemandem, der sich um Antworten bemüht hat. Und, wie ich meine, sieht er das Kernproblem:

Es lebe die Republik
Der Historiker Arnulf Baring über deutsche Selbstzweifel, die Malaise der Erinnerungslosigkeit und die krampfhafte Verkürzung der deutschen Geschichte auf den Nationalsozialismus
von Arnulf Baring

Artikel erschienen am Do, 9. Dezember 2004
© WELT.de 1995 - 2004
Vollständige Url des Artikels: http://www.welt.de/data/2004/12/09/372124.html
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[1] tector antwortet auf GKr
22.12.2004 09:10
Hallo,

guter Artikel - der passt zum jetzigen Deutschland, auch zu Weihnachten 04 und Jahreswechsel 04/05.

Wie können wir etwas ändern?
Indem wir alle (ja, alle!) auf die Strasse gehen!

Es muss der legendäre Ruck durch Deutschland gehen, aber wir verfallen in Lethargie.

Das Weihnachtsgeschäft boomt trotzdem, denn es gibt bereits genug Wohlhabende und scheinbar noch zuwenige, denen es relativ schlecht geht.

Wir brauchen keine Leitbilder wie aktuell - um nur einige wenige zu nennen - Merz, Mayer, Welltecke (ist gerade mal ein Jahr her) und viele mehr, alles arroganter Selbstbedienungsladen.

Der Staat selbst ist unser grösstes Übel in diesem Land und alles was dranhängt, insbesondere jedoch die Beamten, trotzdem brauchen wir ihn teilweise leider noch.

Doch jetzt ist genug der Schelte, denn dadurch wird auch nichts besser und ich will nicht weiter lamentieren.

Dies hier ist ja eigentlich auch nicht das richtige Forum, vielleicht sollte dieses jetzt besser geschlossen werden. Diskutieren hat Deutschland noch nie weitergebracht.

Gruss
tector
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[1.1] nukumichi antwortet auf tector
22.12.2004 09:35
hallo zusammen,

sagt mal, seid ihr vielleicht im falschen forum gelandet? nichts gegen eure - aus meiner sicht hier und da nicht ganz verkehrten - aussagen, aber: nicht auf dieser plattform, oder?

was den ursprünglichen artikel über den arbeitsplatzabbau bei der t-com angeht: ich sehe das nicht als armutszeugnis für die republik. fakt ist, das die telekom (insb. t-com) immer noch einen massiven personalüberhang hat. das sie so nicht wie von allen (inkl. der vielen kleinaktionäre) gefordert wirtschaftlich arbeiten kann, sollte klar sein.

fazit: man kann nicht alle kündigungswellen bei grossunternehmen über einen kamm scheren. sie beruhen nicht alle auf fehlerhaften managemententscheidungen (siehe gm/opel), sondern haben gerade bei ehemaligen staatsunternehmen andere gründe.

frohe weihnachten wünscht,
nuku

Benutzer tector schrieb:
Hallo,

guter Artikel - der passt zum jetzigen Deutschland, auch zu Weihnachten 04 und Jahreswechsel 04/05.

Wie können wir etwas ändern?
Indem wir alle (ja, alle!) auf die Strasse gehen!

Es muss der legendäre Ruck durch Deutschland gehen, aber wir verfallen in Lethargie.

Das Weihnachtsgeschäft boomt trotzdem, denn es gibt bereits genug Wohlhabende und scheinbar noch zuwenige, denen es relativ schlecht geht.

Wir brauchen keine Leitbilder wie aktuell - um nur einige wenige zu nennen - Merz, Mayer, Welltecke (ist gerade mal ein Jahr her) und viele mehr, alles arroganter
Selbstbedienungsladen.

Der Staat selbst ist unser grösstes Übel in diesem Land und alles was dranhängt, insbesondere jedoch die Beamten, trotzdem brauchen wir ihn teilweise leider noch.

Doch jetzt ist genug der Schelte, denn dadurch wird auch nichts besser und ich will nicht weiter lamentieren.

Dies hier ist ja eigentlich auch nicht das richtige Forum, vielleicht sollte dieses jetzt besser geschlossen werden. Diskutieren hat Deutschland noch nie weitergebracht.

Gruss
tector
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[1.1.1] klaussc antwortet auf nukumichi
22.12.2004 10:47
Benutzer nukumichi schrieb:
hallo zusammen,

sagt mal, seid ihr vielleicht im falschen forum gelandet? nichts gegen eure - aus meiner sicht hier und da nicht ganz verkehrten - aussagen, aber: nicht auf dieser plattform, oder?

was den ursprünglichen artikel über den arbeitsplatzabbau bei der t-com angeht: ich sehe das nicht als armutszeugnis für die republik. fakt ist, das die telekom (insb. t-com) immer noch einen massiven personalüberhang hat. das sie so nicht wie von allen (inkl. der vielen kleinaktionäre) gefordert wirtschaftlich arbeiten kann, sollte klar sein.

fazit: man kann nicht alle kündigungswellen bei grossunternehmen über einen kamm scheren. sie beruhen nicht alle auf fehlerhaften managemententscheidungen (siehe gm/opel), sondern haben gerade bei ehemaligen staatsunternehmen andere gründe.

Richtig, besonders wenn sie vernünfig begründet werden:

"Konkrete Maßnahmen seien nicht besprochen worden, hieß es. Der Großteil des Abbaus werde voraussichtlich bei der Festnetzsparte T-Com anfallen"

Heißt: Erst die Köpfe, dann die Maßnahme.

Gruß

Klaus


frohe weihnachten wünscht, nuku

Benutzer tector schrieb:
Hallo,

guter Artikel - der passt zum jetzigen Deutschland, auch zu Weihnachten 04 und Jahreswechsel 04/05.

Wie können wir etwas ändern?
Indem wir alle (ja, alle!) auf die Strasse gehen!

Es muss der legendäre Ruck durch Deutschland gehen, aber wir
verfallen in Lethargie.

Das Weihnachtsgeschäft boomt trotzdem, denn es gibt bereits genug Wohlhabende und scheinbar noch zuwenige, denen es relativ
schlecht geht.

Wir brauchen keine Leitbilder wie aktuell - um nur einige wenige zu nennen - Merz, Mayer, Welltecke (ist gerade mal ein
Jahr her) und viele mehr, alles arroganter
Selbstbedienungsladen.

Der Staat selbst ist unser grösstes Übel in diesem Land und alles was dranhängt, insbesondere jedoch die Beamten, trotzdem
brauchen wir ihn teilweise leider noch.

Doch jetzt ist genug der Schelte, denn dadurch wird auch nichts besser und ich will nicht weiter lamentieren.

Dies hier ist ja eigentlich auch nicht das richtige Forum, vielleicht sollte dieses jetzt besser geschlossen werden. Diskutieren hat Deutschland noch nie weitergebracht.

Gruss
tector
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[1.1.2] erdal-rex antwortet auf nukumichi
22.12.2004 11:17
Benutzer nukumichi schrieb:
hallo zusammen,

sagt mal, seid ihr vielleicht im falschen forum gelandet? nichts gegen eure - aus meiner sicht hier und da nicht ganz verkehrten - aussagen, aber: nicht auf dieser plattform, oder?

genau, immer schön in der Schublade bleiben und nie über den Rand hinweggucken. Die Gedanken gefälligst im Zaum ( und im richtigen Forum )halten.

was den ursprünglichen artikel über den arbeitsplatzabbau bei der t-com angeht: ich sehe das nicht als armutszeugnis für die republik. fakt ist, das die telekom (insb. t-com) immer noch einen massiven personalüberhang hat. das sie so nicht wie von allen (inkl. der vielen kleinaktionäre) gefordert wirtschaftlich arbeiten kann, sollte klar sein.

Dann frag dich mal, wie es dazu kam einst Personal einzustellen, das man heute nicht mehr beschäftigen kann. Und was mit dem Profit geschehen ist, den man vor einer Dekade erwirtschaftet hat.

fazit: man kann nicht alle kündigungswellen bei grossunternehmen über einen kamm scheren. sie beruhen nicht alle auf fehlerhaften managemententscheidungen (siehe gm/opel), sondern haben gerade bei ehemaligen staatsunternehmen andere gründe.

.....würde ich zustimmen, wenn nicht gerade die Telekom es gewesen wäre, die in Saus und Braus gelebt hat.

frohe weihnachten wünscht,
nuku

Benutzer tector schrieb:
Hallo,

guter Artikel - der passt zum jetzigen Deutschland, auch zu Weihnachten 04 und Jahreswechsel 04/05.

Wie können wir etwas ändern?
Indem wir alle (ja, alle!) auf die Strasse gehen!

Es muss der legendäre Ruck durch Deutschland gehen, aber wir
verfallen in Lethargie.

Das Weihnachtsgeschäft boomt trotzdem, denn es gibt bereits genug Wohlhabende und scheinbar noch zuwenige, denen es relativ
schlecht geht.

Wir brauchen keine Leitbilder wie aktuell - um nur einige wenige zu nennen - Merz, Mayer, Welltecke (ist gerade mal ein
Jahr her) und viele mehr, alles arroganter
Selbstbedienungsladen.

Der Staat selbst ist unser grösstes Übel in diesem Land und alles was dranhängt, insbesondere jedoch die Beamten, trotzdem
brauchen wir ihn teilweise leider noch.

Doch jetzt ist genug der Schelte, denn dadurch wird auch nichts besser und ich will nicht weiter lamentieren.

Dies hier ist ja eigentlich auch nicht das richtige Forum, vielleicht sollte dieses jetzt besser geschlossen werden. Diskutieren hat Deutschland noch nie weitergebracht.

Gruss
tector
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[1.1.2.1] nukumichi antwortet auf erdal-rex
22.12.2004 12:02
Benutzer erdal-rex schrieb:
Benutzer nukumichi schrieb:
hallo zusammen,

sagt mal, seid ihr vielleicht im falschen forum gelandet? nichts gegen eure - aus meiner sicht hier und da nicht ganz verkehrten - aussagen, aber: nicht auf dieser plattform, oder?

genau, immer schön in der Schublade bleiben und nie über den Rand hinweggucken. Die Gedanken gefälligst im Zaum ( und im richtigen Forum )halten.

jetzt mach mal halblang.. stell dir vor: ich habe diese nachricht gepostet, weil ich - so wie du - natürlich interesse an politischen themen habe, und mich aktiv damit beschäftige. das hat überhaupt nichts damit zu tun, das solche diskussionen meiner meinung nach nichts in einem telekommunikationsforum zu suchen haben.

was den ursprünglichen artikel über den arbeitsplatzabbau bei der t-com angeht: ich sehe das nicht als armutszeugnis für die republik. fakt ist, das die telekom (insb. t-com) immer noch einen massiven personalüberhang hat. das sie so nicht wie von allen (inkl. der vielen kleinaktionäre) gefordert wirtschaftlich arbeiten kann, sollte klar sein.

Dann frag dich mal, wie es dazu kam einst Personal einzustellen, das man heute nicht mehr beschäftigen kann. Und was mit dem Profit geschehen ist, den man vor einer Dekade erwirtschaftet hat.

das ist doch gerade das dilemma der ehemaligen staatsunternehmen. damals wurde personal ohne ende beschäftigt (bei der tcom bevorzugt beamten) - nach der produktivität hat keiner gefragt. war ja für die auch nicht wichtig - der bund hat die verluste immer ausgeglichen. damals wurden keinesfalls, wie du vermutest, riesenprofite 'eingefahren', die man heute verteilen könnte. heute ist die telekom jedoch - zumindest der rechtsform nach - ein privatwirtschaftliches unternehmen, und muss produktiver werden.

fazit: man kann nicht alle kündigungswellen bei grossunternehmen über einen kamm scheren. sie beruhen nicht alle auf fehlerhaften managemententscheidungen (siehe gm/opel),
sondern haben gerade bei ehemaligen staatsunternehmen andere gründe.

.....würde ich zustimmen, wenn nicht gerade die Telekom es gewesen wäre, die in Saus und Braus gelebt hat.

mag ja sein - aber diese zeiten sind eben mit der privatisierung zu ende gegangen.


frohe weihnachten wünscht,
nuku

Benutzer tector schrieb:
Hallo,

guter Artikel - der passt zum jetzigen Deutschland, auch zu Weihnachten 04 und Jahreswechsel 04/05.

Wie können wir etwas ändern?
Indem wir alle (ja, alle!) auf die Strasse gehen!

Es muss der legendäre Ruck durch Deutschland gehen, aber wir
verfallen in Lethargie.

Das Weihnachtsgeschäft boomt trotzdem, denn es gibt bereits genug Wohlhabende und scheinbar noch zuwenige, denen es relativ
schlecht geht.

Wir brauchen keine Leitbilder wie aktuell - um nur einige wenige zu nennen - Merz, Mayer, Welltecke (ist gerade mal ein Jahr her) und viele mehr, alles arroganter Selbstbedienungsladen.

Der Staat selbst ist unser grösstes Übel in diesem Land und alles was dranhängt, insbesondere jedoch die Beamten, trotzdem
brauchen wir ihn teilweise leider noch.

Doch jetzt ist genug der Schelte, denn dadurch wird auch nichts besser und ich will nicht weiter lamentieren.

Dies hier ist ja eigentlich auch nicht das richtige Forum, vielleicht sollte dieses jetzt besser geschlossen werden. Diskutieren hat Deutschland noch nie weitergebracht.

Gruss
tector
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[1.1.2.1.1] erdal-rex antwortet auf nukumichi
22.12.2004 14:11

das ist doch gerade das dilemma der ehemaligen staatsunternehmen. damals wurde personal ohne ende beschäftigt (bei der tcom bevorzugt beamten) - nach der produktivität hat keiner gefragt. war ja für die auch nicht wichtig - der bund hat die verluste immer ausgeglichen. damals wurden keinesfalls, wie du vermutest, riesenprofite 'eingefahren', die man heute verteilen könnte. heute ist die telekom jedoch - zumindest der rechtsform nach - ein privatwirtschaftliches unternehmen, und muss produktiver werden.

.....würde ich zustimmen, wenn nicht gerade die Telekom es gewesen wäre, die in Saus und Braus gelebt hat.

mag ja sein - aber diese zeiten sind eben mit der privatisierung zu ende gegangen.

Ich habe auch nicht nicht von der Zeit vor der Privatisierung geschrieben, sondern von der Dekade, die 1995 beginnt. Ich meinte die Residenzbunker, die Managerhonorare inkl. des Nach-mir-die-Sintflut-Gedankens.
Wenn Vorstände Millionen kassieren und ihre Aktionäre hintergehen, wenn Bilanzen gefälscht und Auftraggeber geschmiert werden, kann ich doch mal einen Gedanken an die Arbeitslosen "verschwenden", die für dieses Vor- und Vergehen in ein paar Monaten ihren Tribut zahlen müssen.
Mag sein, dass die Gründe dafür auch nichts mehr ändern, aber wie wird die Zukunft aussehen, wenn wir alle nur zusehen und tolerieren, wie auf unsere Kosten das staatliche, soziale und wirtschaftliche System in den Ruin geschickt wird.
Ich meine, es tut Not, die Zusammenhänge zu studieren und zu verhindern, was zu verhindern ist.


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[2] danyer antwortet auf GKr
22.12.2004 10:53
Nun, es gibt ja immer zwei Seiten.
Mit der EU-Osterweiterung hat das nicht viel zu tun (ganz davon abgesehen - auch Italien war mal Netto-Nehmerland und ist jetzt Nettozahler in der EU. Spanien ist der groesste Nettonehmer. Vielleicht sollte man auch da mal ansetzen, aber das ist ein anderes Thema.)

Ich denke, das hat eher damit zu tun, wie flexibel und wie gut ausgebilted die potentiellen Arbeitnehmer sind. Und da sind zum Beispiel die Polen den Deutschen mittlerweile voraus, was zum Beispiel die Anzahl der Uniabsolventen betrifft oder derer, die Fremdsprachen sprechen (Englisch und Deutsch sind oft schon Standard.)

Wenn es nur um den Standortwettbewerb ginge - da machen sich deutsche Bundeslaender schon genug Konkurrenz, indem sie sich mit niedrigen Steuern und Abgaben unterbieten.



Benutzer GKr schrieb:
Wie viele andere Menschen sehe auch ich mit einem leicht unheimlichen Gefühl, wie es in Deutschland steht und wie die Prognosen für die Zukunft aussehen.
Ich sehe den Kanzler, der mir vorkommt, wie ein Junge, der nachts im Wald vor sich hinpfeift, damit ihm nicht unheimlich wird. Ich sehe unseren Wirtschaftsminister, der Monat für Monat erklärt, dass es nun besser wird.

Ich sehe auch die Webseiten in deutscher Sprache, z.B. des polnischen Städtchens Gdinia, das ganz offen um die Ansiedelung deutscher Firmen buhlt und mit Steuervorteilen und billigen Arbeitskräften winkt. Buchte ich mein Hotel dort unter Firmennamen und nicht, wie geschehen, unter meinem Privatnamen, träten die Stadtoberen, automatisch informiert, mit mir in Kontakt. Das versicherte mir mein dort lebender Cousin. Als Richter gehört er dort zu den Honoratioren des Städtchens. Ich sehe auch, wer den grössten Teil dieser Osterweiterung der EU bezahlt.

Kurz und gut: Ich habe wenige Antworten, aber viele Fragen. Und es werden immer mehr. So geht es wahrscheinlich vielen. Hier ein Text von jemandem, der sich um Antworten bemüht hat.
Und, wie ich meine, sieht er das Kernproblem:

Es lebe die Republik Der Historiker Arnulf Baring über deutsche Selbstzweifel, die Malaise der Erinnerungslosigkeit und die krampfhafte Verkürzung der deutschen Geschichte auf den Nationalsozialismus von Arnulf Baring

Artikel erschienen am Do, 9. Dezember 2004
© WELT.de 1995 - 2004
Vollständige Url des Artikels:
http://www.welt.de/data/2004/12/09/372124.html
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[2.1] GKr antwortet auf danyer
22.12.2004 14:25
Benutzer danyer schrieb:
Nun, es gibt ja immer zwei Seiten. Mit der EU-Osterweiterung hat das nicht viel zu tun (ganz davon abgesehen - auch Italien war mal Netto-Nehmerland und ist jetzt Nettozahler in der EU. Spanien ist der groesste Nettonehmer. Vielleicht sollte man auch da mal ansetzen, aber das ist ein anderes Thema.)

Ich denke, das hat eher damit zu tun, wie flexibel und wie gut ausgebilted die potentiellen Arbeitnehmer sind. Und da sind zum Beispiel die Polen den Deutschen mittlerweile voraus, was zum Beispiel die Anzahl der Uniabsolventen betrifft oder derer, die Fremdsprachen sprechen (Englisch und Deutsch sind oft schon Standard.)

Wenn es nur um den Standortwettbewerb ginge - da machen sich deutsche Bundeslaender schon genug Konkurrenz, indem sie sich mit niedrigen Steuern und Abgaben unterbieten.


Kernaussage ist:
Niemand, egal, ob Arbeiter oder Manager in Deutschland, identifiziert sich genügend mit diesem unserem Land.
Nur ein Beispiel aus dem o.g. Artikel: Niemand hier spricht von Deutschland als Person. Niemand empfindet das Wort Deutschland als etwas, womit er sich identifiziert.

Das ist das Kernübel. Wir drohen, von Konzernen aus dem Ausland verwirtschaftet zu werden. Wenn wir nicht bald eine Möglichkeit finden, uns wieder bewusst zu machen, dass WIR Deutschland sind und dass dieses Deutschland erhaltenswert ist, dann wird es in 100 Jahren Deutschland nicht mehr geben.

Und wir werden die Entwicklung dieses Weges finanziert haben und parallel darüber lamentieren, wie schlecht es uns doch geht und was man hätte anders machen müssen und wer "damals" alles Fehler gemacht hat.

GKr


Benutzer GKr schrieb:
Wie viele andere Menschen sehe auch ich mit einem leicht unheimlichen Gefühl, wie es in Deutschland steht und wie die
Prognosen für die Zukunft aussehen.
Ich sehe den Kanzler, der mir vorkommt, wie ein Junge, der nachts im Wald vor sich hinpfeift, damit ihm nicht unheimlich wird. Ich sehe unseren Wirtschaftsminister, der Monat für Monat
erklärt, dass es nun besser wird.

Ich sehe auch die Webseiten in deutscher Sprache, z.B. des polnischen Städtchens Gdinia, das ganz offen um die Ansiedelung deutscher Firmen buhlt und mit Steuervorteilen und billigen Arbeitskräften winkt. Buchte ich mein Hotel dort unter Firmennamen und nicht, wie geschehen, unter meinem Privatnamen, träten die Stadtoberen, automatisch informiert, mit mir in Kontakt. Das versicherte mir mein dort lebender Cousin. Als Richter gehört er dort zu den Honoratioren des Städtchens. Ich sehe auch, wer den grössten Teil dieser Osterweiterung der
EU bezahlt.

Kurz und gut: Ich habe wenige Antworten, aber viele Fragen. Und es werden immer mehr. So geht es wahrscheinlich vielen. Hier ein Text von jemandem, der sich um Antworten bemüht hat.
Und, wie ich meine, sieht er das Kernproblem:

Es lebe die Republik Der Historiker Arnulf Baring über deutsche Selbstzweifel, die Malaise der Erinnerungslosigkeit und die krampfhafte Verkürzung der deutschen Geschichte auf den Nationalsozialismus von Arnulf Baring

Artikel erschienen am Do, 9. Dezember 2004
© WELT.de 1995 - 2004
Vollständige Url des Artikels:
http://www.welt.de/data/2004/12/09/372124.html
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[2.1.1] erdal-rex antwortet auf GKr
22.12.2004 15:25
Benutzer GKr schrieb:

Kernaussage ist: Niemand, egal, ob Arbeiter oder Manager in Deutschland, identifiziert sich genügend mit diesem unserem Land. Nur ein Beispiel aus dem o.g. Artikel: Niemand hier spricht von Deutschland als Person. Niemand empfindet das Wort Deutschland als etwas, womit er sich identifiziert.

Da gebe ich dir vollkomen Recht.
Am Anfang war das Wort.
Wie leben die kollektive Neurose der Vergangenheit aus, indem wir tunlichst vermeiden das Wort Deutschland in Zusammenhang mit unserer Identität zu benutzen. So haben wir es geschafft uns im Laufe der (Nachkriegs-) Zeit zu Wirkungskreis-Patriotisten zu entwickeln. Das was der Kopf nicht denkt, kann der Mund nicht reden.
Nicht einmal die Wiedervereinigung hat langfristig den nötigen Auftrieb gegeben, als von Ostdeutscher Seite die Worte über die Grenze schwappten: Wir sind ein Volk.
Aber wir sind eines, aber wenn wir es nicht Wert sind und uns weiterhin eintüten lassen, stimmt.. dann werden wir auch keines bleiben.




Das ist das Kernübel. Wir drohen, von Konzernen aus dem Ausland verwirtschaftet zu werden. Wenn wir nicht bald eine Möglichkeit finden, uns wieder bewusst zu machen, dass WIR Deutschland sind und dass dieses Deutschland erhaltenswert ist, dann wird es in 100 Jahren Deutschland nicht mehr geben.

Und wir werden die Entwicklung dieses Weges finanziert haben und parallel darüber lamentieren, wie schlecht es uns doch geht und was man hätte anders machen müssen und wer "damals" alles Fehler gemacht hat.

GKr


Benutzer GKr schrieb:
Wie viele andere Menschen sehe auch ich mit einem leicht unheimlichen Gefühl, wie es in Deutschland steht und wie die
Prognosen für die Zukunft aussehen.
Ich sehe den Kanzler, der mir vorkommt, wie ein Junge, der nachts im Wald vor sich hinpfeift, damit ihm nicht unheimlich wird. Ich sehe unseren Wirtschaftsminister, der Monat für Monat
erklärt, dass es nun besser wird.

Ich sehe auch die Webseiten in deutscher Sprache, z.B. des polnischen Städtchens Gdinia, das ganz offen um die Ansiedelung deutscher Firmen buhlt und mit Steuervorteilen und billigen Arbeitskräften winkt. Buchte ich mein Hotel dort unter Firmennamen und nicht, wie geschehen, unter meinem Privatnamen, träten die Stadtoberen, automatisch informiert, mit mir in Kontakt. Das versicherte mir mein dort lebender Cousin. Als Richter gehört er dort zu den Honoratioren des Städtchens. Ich sehe auch, wer den grössten Teil dieser Osterweiterung der
EU bezahlt.

Kurz und gut: Ich habe wenige Antworten, aber viele Fragen. Und es werden immer mehr. So geht es wahrscheinlich vielen. Hier ein Text von jemandem, der sich um Antworten bemüht hat.
Und, wie ich meine, sieht er das Kernproblem:

Es lebe die Republik Der Historiker Arnulf Baring über deutsche Selbstzweifel, die Malaise der Erinnerungslosigkeit und die krampfhafte Verkürzung der deutschen Geschichte auf den Nationalsozialismus von Arnulf Baring

Artikel erschienen am Do, 9. Dezember 2004 © WELT.de 1995 - 2004
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http://www.welt.de/data/2004/12/09/372124.html
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[2.1.2] GKr antwortet auf GKr
22.12.2004 21:00
Benutzer andy 200 schrieb:
Benutzer GKr schrieb:

Kernaussage ist: Niemand, egal, ob Arbeiter oder Manager in Deutschland, identifiziert sich genügend mit diesem unserem Land. Nur ein Beispiel aus dem o.g. Artikel: Niemand hier spricht von Deutschland als Person. Niemand empfindet das Wort Deutschland
als etwas, womit er sich identifiziert.

Das ist das Kernübel. Wir drohen, von Konzernen aus dem Ausland verwirtschaftet zu werden. Wenn wir nicht bald eine Möglichkeit finden, uns wieder bewusst zu machen, dass WIR Deutschland sind und dass dieses Deutschland erhaltenswert ist, dann wird es in
100 Jahren Deutschland nicht mehr geben.

in 100 jahren wird es uns Deutsche eh nicht mehr geben ! "siehe Geburtenrate"
nicht mal das bekommen wir hin.

keiner für alle - jeder für sich.

schönes Fest

Ja, Dir auch ein paar ruhige Tage.
Ansonsten: Nicht böse sein, aber mit so einer Einstellung kommst Du nicht weit - bei gar nichts.

Ich glaube schon, dass wir das hinbekommen können und werden.
Die Leute müssen nur endlich wach werden, bevor es zu spät ist.
Sich darauf besinnen, dass das WIR in ihrem Eigeninteresse ist.

GKr
www.alleswirdgut.tk