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Web.de - Es geht auch anders


08.02.2005 12:00 - Gestartet von kamischke
Trotz anhaltend großer Breitband-Nachfrage: Bei WEB.DE ist der DSL-Anschluss innerhalb weniger Tage verfügbar

02.02.2005

Karlsruhe (ots) - Seit einiger Zeit berichten die Medien verstärkt
darüber, dass über 100.000 DSL-Neukunden von T-DSL-Resellern der
Deutschen Telekom auf die Bereitstellung ihres Breitbandanschlusses
warten müssen. Die anhaltende Verzögerung in der Bearbeitung hat
betroffene DSL-Anbieter dazu veranlasst, ihre Kunden um Geduld zu
bitten. Die gute Nachricht: für WEB.DE DSL-Kunden war und ist nach
wie vor der DSL-Anschluss innerhalb weniger Tage verfügbar. Trotz der
anhaltend großen Nachfrage nach den beliebten, schnellen
Internet-Anschlüssen gibt es bei der Antragsbearbeitung und
Bereitstellung von WEB.DE DSL keinerlei Verzögerung.

Jörg Mayer, verantwortlicher DSL-Manager bei WEB.DE betont: 'Wir
haben diese Engpässe vorhergesehen und uns daher bewusst gegen das
Resale-Modell entschieden. WEB.DE DSL kombiniert einen original
T-DSL-Anschluss der Deutschen Telekom mit einem eigenen
pfeilschnellen Backbone ins Internet und ist von allen Abläufen her
auf größtmöglichen Kundenservice optimiert. Dazu gehört für uns auch
eine umgehende Bearbeitung von DSL-Neubestellungen.'
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[1] bjr antwortet auf kamischke
08.02.2005 14:29
Ja, kann das eigentlich wer bestätigen? Die Logik die dahinter steckt, ist ja bestechend :-) Bleibt die Frage, ob Resaler eigentlich an das Vertriebsmodell gebunden sind oder aber nach gutdünken mal einen Resale-Anschluß verkaufen dürfen und mal einen Nur-Tarif via T-DSL. Noch dazu kommt, dass ja die Resaler angeblich eh nur wenig Rabatt auf einen T-DSL-Anschluss kriegen. Ob sich das dann lohnt, ausser im Sinne der Kundenbindung?

Fragen über Fragen... :-)
Björn von apropos-dsl.de
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[1.1] kamischke antwortet auf bjr
09.02.2005 15:35
Berichten der ARD zufolge warten derzeit 100.000 Kunden auf ihren DSL-Anschluss.
Schuld sollen Probleme mit der Software sein, über die Reseller bei der T-Com Anschlüsse bestellen können.
Einige Anbieter versprechen dennoch die Bereitstellung innerhalb weniger Tage.

Wie das Magazin 'Plusminus' in seiner Sendung vom 1. Februar 2005 berichtete, warten derzeit 100.000 potenzielle Kunden auf ihren T-DSL-Anschluss.
Die Einrichtung ist in diesen Fällen bei Resellern der Telekom-Dienste wie 1&1, Arcor oder Freenet bestellt worden.
1&1 machte gegenüber dem Fernsehsender die Software verantwortlich, über die Reseller bei der T-Com die Anschlüsse bestellen können.

T-Com-Sprecher Frank Domagala bestätigte die Schwierigkeiten gegenüber Plusminus: 'Ich will das alles nicht beschönigen, diese Probleme gibt es. Und wir arbeiten mit Nachdruck daran, diese Probleme zu lösen.'
Einige Kunden, bei denen T-DSL technisch gesehen verfügbar wäre, warten laut Plusminus bereits 18 Monate auf die Freischaltung ihres Anschlusses.

Da wirkt es etwas verwunderlich, dass Web.de, ebenfalls Anbieter von T-DSL-Anschlüssen, als Reaktion auf die Ausstrahlung eine Pressemitteilung veröffentlichte, in welcher das Unternehmen verspricht, seine Anschlüsse seien 'innerhalb weniger Tage verfügbar'.
Gegenüber Golem.de erklärte Web.de-Sprecherin Eva Vennemann, ihr Unternehmen sei nicht auf die problematische T-Com-Software angewiesen:
Wie Web.de nach Erscheinen dieser Meldung genauer erklärte, kauft das Unternehmen nicht nur direkt bei der T-Com ein, vielmehr landen die Anträge direkt beim rosa Riesen.
Daher ist Web.de auch nicht auf die fragliche Software angewiesen.
Sofern T-DSL durch die Eingabe der Rufnummer seitens der Telekom als verfügbar bezeichnet wird, könne man in wenigen Tagen mit der Freischaltung rechnen, erklärte Vennemann weiter.
Einen genauen Zeitrahmen nannte die Sprecherin jedoch nicht.

Web.de mache dabei aber laut 1 & 1 nichts besonderes: Die DSL-Anmeldungen würden dabei über die sogenannte INDIV-Schnittstelle (Indirekter Vertrieb) der Telekom laufen, die auch alle anderen Provider nutzen können.
1 & 1 probiert selbst erst den Weg über die problematische Software und wenn Anträge mit unerklärlichen Fehlermeldungen zurückkommen, geht man über INDIV.





PS: Das Problem scheint also eindeutig bei der Software zu liegen.
Warum 1&1,freenet,GMX und Arcor aber nicht gleich auf die unproblematische INDIV-Lösung setzen und statt dessen ihre neuen Kunden in der Luft hängen lassen, kann ich leider nicht nachvollziehen.
Vermutlich geht es hier letztendlich doch nur um den Preis eines vermittelten Kunden.
Könnte mir gut vorstellen,das ein über Software vermittelter Neukunde günstiger ist als ein Kunde über die INDIV-Schnittstelle,welche evtl. durch die Mitarbeiter der T-Com noch nachbearbeitet werden muß.
Sind aber nur meine persönlichen Mutmaßungen, vielleicht kann teltarif das Thema mal etwas näher beleuchten.
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[1.1.1] bjr antwortet auf kamischke
09.02.2005 15:42
Benutzer kamischke schrieb:
Könnte mir gut vorstellen,das ein über Software vermittelter Neukunde günstiger ist als ein Kunde über die INDIV-Schnittstelle,welche evtl. durch die Mitarbeiter der T-Com noch nachbearbeitet werden muß.
Sind aber nur meine persönlichen Mutmaßungen, vielleicht kann teltarif das Thema mal etwas näher beleuchten.

Also so ganz klar ist es mir noch nicht. Könnte es nicht sein, dass die "problematische Software" die ist, welche Resale-Aufträge (1&1-DSL) macht und die INDIV-Software die, die nur zur Auftragsvermittlung für T-DSL dient? Das würde dann ja auch insofern passen, als das 1&1 sagt, sie bestellen ím Zweifelsfall T-DSL-Anschlüsse für den Kunden, wenn es zu lange dauert / was nicht passt. Und Web.de macht ja definiv nur T-DSL.

Ciao, Björn
apropos-dsl.de
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[1.1.1.1] kamischke antwortet auf bjr
09.02.2005 18:19
Benutzer bjr schrieb:
Benutzer kamischke schrieb:
Könnte mir gut vorstellen,das ein über Software vermittelter Neukunde günstiger ist als ein Kunde über die INDIV-Schnittstelle,welche evtl. durch die Mitarbeiter der T-Com noch nachbearbeitet werden muß.
Sind aber nur meine persönlichen Mutmaßungen, vielleicht kann teltarif das Thema mal etwas näher beleuchten.

Also so ganz klar ist es mir noch nicht. Könnte es nicht sein, dass die "problematische Software" die ist, welche Resale-Aufträge (1&1-DSL) macht und die INDIV-Software die, die nur zur Auftragsvermittlung für T-DSL dient? Das würde dann ja auch insofern passen, als das 1&1 sagt, sie bestellen ím Zweifelsfall T-DSL-Anschlüsse für den Kunden, wenn es zu lange dauert / was nicht passt. Und Web.de macht ja definiv nur T-DSL.

Ciao, Björn
apropos-dsl.de


Ärger mit der Telekom
Reseller klagen über lange Lieferfristen

Seit dem Sommer können Telekom-Mitbewerber den T-DSL-Anschluss selbst vermarkten und die Gebühren dafür selber einziehen.
Das System läuft aber alles andere als reibungslos - die Reseller werfen der Telekom schlampige Arbeit vor.

Nur die größten Telekom-Konkurrenten haben sich bisher auf das so genannte Resale-Geschäft eingelassen.
Sie verkaufen den Kunden T-DSL-Anschlüsse auf eigenen Namen und eigene Rechnung.
So wird aus dem Telekom-DSL- ein 1&1-, Arcor- oder Freenet-Anschluss.
Technisch unterscheidet er sich nicht, taucht aber nicht mehr auf der Telekom-Rechnung auf.
Ansprechpartner für den Kunden bei Fragen und Problemen ist der Resale-Anbieter.
Der erhält dafür den Anschluss von der Telekom verbilligt; der Preisnachlass beträgt laut Branchen-Insidern aber nur knapp über 10 Prozent.

Die Anbieter übergeben die Daten der Neukunden bei der Einrichtung eines solchen Anschlusses vollautomatisch über eine dafür vorgesehene Schnittstelle an die Telekom.
Diese veranlasst dann die Schaltung und meldet dies dem jeweiligen Anbieter zurück.
Dieser Vorgang klappt aber offenbar nicht immer wie vorgesehen.
Die betroffenen Anbieter klagen mittlerweile unisono über kryptische Fehlermeldungen, fehlende Rückmeldungen, falsche Terminangaben, fehlerhafte Prüfungsergebnisse und schleppende Bearbeitung der Aufträge durch die Telekom.
Die Kunden müssen deshalb mitunter lange auf den ersehnten schnellen Internetanschluss warten.

Die notwendigen Nacharbeiten und Zeitverluste schädigen nicht nur das Renommee des Resale-Anbieters, sondern drücken auch die Gewinne aus diesem Geschäft.
Gerade einmal 36 Prozent der Aufträge konnten im November automatisiert abgewickelt werden, rechnete Freenet gegenüber c't vor.

Die Reseller werfen der Telekom vor, dass die Rückmeldungen aus deren System häufig falsch seien.
Wenn dieses meldet, der Anschluss sei „nicht verfügbar“ oder „schon vorhanden“, liegt die Fehlerquote nach Angaben von Freenet nach manueller Nachprüfung bei satten 50 Prozent.
1&1 konnte die Erfolgsquoten indes nach eigenen Angaben durch eine verbesserte automatisierte Verarbeitung der Fehlermeldungen etwas erhöhen.
Dennoch sind dort bis zu 30 Mitarbeiter ganztägig damit beschäftigt, Problemfälle bei der Auftragsabwicklung manuell zu bearbeiten, sprich mit der Telekom abzuklären.
Fehlerflut

Wenn ein Auftrag nicht auf Anhieb korrekt abgewickelt wird, dann zieht dies oft einen Rattenschwanz weiterer Fehler nach sich.
Ein typischer Fall ist beispielsweise ein dreimaliger Versuch, DSL für einen bestimmten Telekom-Anschluss zu bekommen.
Im ersten Versuch erhält der Anbieter die Fehlermeldung „Der Auftrag wurde nicht korrekt verarbeitet“.
Beim zweiten Versuch erhält er die Meldung „Es liegt ein offener DSL-Auftrag zum Anschluss vor“.
Der dritte Versuch ergibt dann die Fehlermeldung „Am Anschluss besteht bereits DSL“.
Der Reseller erhält dabei keine Erfolgsmeldung und der Kunde keinen DSL-Anschluss.

Verschärfend kommt hinzu, dass zwischen den Anträgen rund eine Woche liegen muss - so lange benötigt die Telekom offenbar, um Datensatzfragmente und Flags des vorherigen Auftrags aus allen Teilen des Systems zu entfernen.
Hält der Reseller diese Frist nicht ein, wird ein weiterer Auftrag mit einer kryptischen und unzutreffenden Fehlermeldung quittiert.

Ein weiterer Problempunkt sind falsche Adressdaten.
Wer innerhalb eines Ortes umgezogen ist, hat eine neue Rechnungsanschrift.
Als Anschlussort ist aber in den Datenbanken der Telekom noch der alte Anschluss vermerkt - an den Reseller ergeht dann die Mitteilung, dass Anschluss- und Auftragsanschrift nicht übereinstimmen.

In Fällen, die sich auch nach mehreren Anläufen nicht klären lassen, bestellt 1&1 sogar Telekom-DSL-Anschlüsse für die Kunden, um diese nicht zu verärgern und damit für immer zu verlieren.
Gelegentlich erhält der Kunde dann innerhalb weniger Tage seinen DSL-Anschluss - dann eben nicht von 1&1, sondern von der Telekom selber.
Laut 1&1 klappte dieses Verfahren bei immerhin 17 Prozent der zunächst abgelehnten Anschlüsse.

Arcor-Pressesprecher Thomas Rompczyk beklagt vor allem die langen Durchlaufzeiten, die nach seinen Angaben bei durchschnittlich drei Wochen liegen.
Arcor gibt sich aber betont optimistisch; man gehe davon aus, dass die Probleme in naher Zukunft bereinigt werden, so Rompczyk.

Auch der 1&1-Pressesprecher Michael Frenzel gibt sich zuversichtlich:
Seit dem 13. Dezember sei zumindest die unbefriedigende Situation, dass ein 1&1-Kunde weder umziehen noch die Art des Telefonanschlusses zwischen ISDN und analog wechseln konnte, entschärft worden.
Zudem sei von der Telekom für Januar ein neues Release der Schnittstelle in Aussicht gestellt worden.

Damian Schmidt, Leiter Access der Freenet.de AG, sieht einen schwierigen Spagat zwischen den Kundenanfragen und den technischen Möglichkeiten:
„Es bedarf einer großen Anstrengung, mit der Telekom die bestehenden Prozess-Schwierigkeiten zu lösen - wir hoffen, dass die Kunden sich nicht irritieren lassen und Resale-Produkte auch weiterhin so wie bisher nachfragen, um einen echten Wettbewerb in Deutschland zuzulassen.“

Anlaufprobleme

Die Telekom räumt zwar ein, dass es aufgrund des hohen Zeitdrucks Anlaufprobleme gegeben habe, daraus dürfe man jedoch nicht den Schluss ziehen, dass die Ursache dafür immer bei der Telekom liege.
„Im engen Zusammenspiel mit den Resellern wurden die Schwachstellen identifiziert, und es wird mit Hochdruck an deren Beseitigung gearbeitet“, beschreibt Pressesprecher Willfried Seibel das derzeitige Vorgehen aus Sicht der Telekom.

Die neutrale Instanz RegTP hält sich derzeit aus dem Streit heraus:
Nachdem die Telekom in diesem Jahr von sich aus Resale-Anschlüsse angeboten hatte, sah die Behörde keinen Anlass, den Markt zu regulieren.
Nur falls einer der Anbieter die Regulierungsbehörde um Hilfe bäte, käme der Fall auf die Tagesordnung.
Offensichtlich setzen die Reseller aber derzeit lieber auf direkte Gespräche mit der Telekom als auf ein langwieriges offizielles Verfahren.



@ Björn
Du hast Recht.
Die Probleme in der Software treten offenbar vermehrt auf,wenn DSL-Kunden auch noch gleichzeitig ihren Anschluß von ISDN auf Analog oder auch umgekehrt umstellen wollen.
Das man hier seitens der Reseller aber nicht im Interesse der neuen Kunden handelt und den schwarzen Peter nur der Telekom zuschiebt, kann ich leider nicht ganz nachvollziehen.
Schliesslich setzen andere Anbieter im Interesse ihrer Kunden auch auf die funktionierende INDIV-Schnittstelle.
Als Reseller sollte man dann doch wenigstens auch so ehrlich dem Kunden ggü. sagen,das man nicht auf die höher erzielbaren Margen bei der Direktvermarktung verzichten möchte und der Kunde nur aus diesem Grund länger auf seinen DSL-Anschluß warten muß.
Eine Einigung der Reseller mit der Telekom wäre sicherlich auch kein Problem gewesen, zumal die Telekonm die Probleme bei der Software schon selbst eingeräumt hat.
Sie aber auf dem Rücken der Kunden auszutragen halte ich für den falschen Weg.

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[1.1.1.1.1] bjr antwortet auf kamischke
09.02.2005 18:44
Benutzer kamischke schrieb:
@ Björn Schliesslich setzen andere Anbieter im Interesse ihrer Kunden auch auf die funktionierende INDIV-Schnittstelle. Als Reseller sollte man dann doch wenigstens auch so ehrlich dem Kunden ggü. sagen,das man nicht auf die höher erzielbaren Margen bei der Direktvermarktung verzichten möchte und der Kunde nur aus diesem Grund länger auf seinen DSL-Anschluß warten muß.

Nun ja, was dahinter steckt ist ja eigentlich vorsichtig ausgedrückt 'kein Unterschied'. Die notwendigen Änderungen für Resale-DSL beziehen sich doch hauptsächlich auf die interne Buchhaltung der Telekom. Deswegen konnten die Resaler schon berechtigterweise davon ausgehen, dass sie, da gleiche technische Voraussetzungen, ebensoschnell Resale-Anschlüsse bekommen können wie auch vormals die T-DSL-Anschlüsse. Darauf basierend große Werbung, viele Kunden, schlechte Schnittstelle der Telekom. Richtig macht es 1&1 nun schon, wenn Sie Dauerwarte-Kunden einen T-DSL-Anschluss verschaffen. Das sowas natürlich nur die letzte Alternative sein kann, ist eigentlich klar, denn die Kunden wollten ja 1&1-Kunden werden. Das ist wohl auch aus rechtlicher Sicht dann mal ein Unterschied, wenn zum Beispiel T-DSL teuerer wird und 1&1-DSL aber nicht.

Eine Einigung der Reseller mit der Telekom wäre sicherlich auch kein Problem gewesen, zumal die Telekonm die Probleme bei der Software schon selbst eingeräumt hat.
Acu das würde ich eher vorsichtig einschätzen. Die Telekom ist hier in der absoluten Machtposition. Und es gehen ja auch Gerüchte rum, dass 1&1-Kunden, die angeblich kein DSL bekommen können, später ein Angebot von der Telekom im Kasten haben. Gerüchte, wohlgemerkt. Ich denke die Telekom hat kein großes Interesse daran, die Situation zu verbessern, solange a) die Kunden den Fehler bei den Resellern sehen und b) die Regulierungsbehörde nicht einschreitet. Ach ja, und c) falls 1&1 und Co demnächst wirklich selber Infrastruktur in großen Städten haben, dann könnte die Telekom vielleicht auch nervös werden :-)

Björn von apropos-dsl.de