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Was will denn die Telekom noch alles einstellen ...???o


19.06.2005 16:54 - Gestartet von michael ciesla
Ich kann zwar wirtschaftliches Denken und Handeln verstehen, aber leider hat die Telekom immer noch einen Gesamtversorgungsauftrag und die Pflicht dazu.
Wer erinnert die Herren Ricke & Co. eigentlich daran?
Gern dürfen sie ja diesen Gesamtversorgungsauftrag für Deutschland "zurückgeben" (ich wäre sogar sehr dafür), aber dann müßte die Deregulierung des TK-Marktes hierzulande endlich mit letzter Konsequenz betrieben werden, was für die T-Com wiederum bedeuten würde, für die letzte Meile zum Kunden TAL-Gebühren zu bezahlen (ein ein Unternehmen, welches als "Verwalter" dieser TAL's festgelegt werden müßte).
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[1] schmarti antwortet auf michael ciesla
19.06.2005 17:11
Benutzer michael ciesla schrieb:
Ich kann zwar wirtschaftliches Denken und Handeln verstehen, aber leider hat die Telekom immer noch einen Gesamtversorgungsauftrag und die Pflicht dazu. Wer erinnert die Herren Ricke & Co. eigentlich daran? Gern dürfen sie ja diesen Gesamtversorgungsauftrag für Deutschland "zurückgeben" (ich wäre sogar sehr dafür), aber dann müßte die Deregulierung des TK-Marktes hierzulande endlich mit letzter Konsequenz betrieben werden, was für die T-Com wiederum bedeuten würde, für die letzte Meile zum Kunden TAL-Gebühren zu bezahlen (ein ein Unternehmen, welches als "Verwalter" dieser TAL's festgelegt werden müßte).

Wenn ich das richtig durchblicke, geht es hier nicht um die Telekom sondern um T-Mobile.Und T-Mobile dürfte mit einem "Gesamtversorgungsauftrag" herzlich wenig am Hut haben.
Und ob ein Pagerruf eine Grundversorgung darstellt, müsste auch erst noch geklärt werden.
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[2] hdontour antwortet auf michael ciesla
19.06.2005 17:26
Benutzer michael ciesla schrieb:
Ich kann zwar wirtschaftliches Denken und Handeln verstehen, aber leider hat die Telekom immer noch einen Gesamtversorgungsauftrag und die Pflicht dazu.

Wie kommst Du denn dadrauf?

Seit der Liberalisierung des Tel.marktes, hat die Telekom nicht mehr Rechte und Pflichten wie jede andere Telephonfirma.
Halt... stimmt nicht, sie hat mehr Pflichten wie Rechte.

Wer erinnert die Herren Ricke & Co. eigentlich daran? Gern dürfen sie ja diesen Gesamtversorgungsauftrag für Deutschland "zurückgeben" (ich wäre sogar sehr dafür), aber dann müßte die Deregulierung des TK-Marktes hierzulande endlich mit letzter Konsequenz betrieben werden, was für die T-Com wiederum bedeuten würde, für die letzte Meile zum Kunden TAL-Gebühren zu bezahlen (ein ein Unternehmen, welches als "Verwalter" dieser TAL's festgelegt werden müßte).

Das wäre ein schönes Chaos!
Wer soll dann Deiner Meinung nach "Eigentümer" der letzten Meile werden? Wie wäre es mir Arcor?
Und die sollen / dürfen dann für die letzte Meile kassieren?
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[2.1] michael ciesla antwortet auf hdontour
19.06.2005 18:55
Benutzer hdontour schrieb:
Benutzer michael ciesla schrieb:
Ich kann zwar wirtschaftliches Denken und Handeln verstehen, aber leider hat die Telekom immer noch einen Gesamtversorgungsauftrag und die Pflicht dazu.

Wie kommst Du denn dadrauf?

Seit der Liberalisierung des Tel.marktes, hat die Telekom nicht mehr Rechte und Pflichten wie jede andere Telephonfirma. Halt... stimmt nicht, sie hat mehr Pflichten wie Rechte.

Wer erinnert die Herren Ricke & Co. eigentlich daran? Gern dürfen sie ja diesen Gesamtversorgungsauftrag für Deutschland "zurückgeben" (ich wäre sogar sehr dafür), aber dann müßte die Deregulierung des TK-Marktes hierzulande endlich mit letzter Konsequenz betrieben werden, was für die T-Com wiederum bedeuten würde, für die letzte Meile zum Kunden TAL-Gebühren zu bezahlen (ein ein Unternehmen, welches als "Verwalter" dieser TAL's festgelegt werden müßte).

Das wäre ein schönes Chaos!
Wer soll dann Deiner Meinung nach "Eigentümer" der letzten Meile werden? Wie wäre es mir Arcor?
Und die sollen / dürfen dann für die letzte Meile kassieren?


Das ganze Dilemma mit der Deregulierung und der Löwenanteil der Wechselschwierigkeiten kommt ja daher, daß die Telekom mit Werten wuchern (und andere Anbieter ausnutzen und behindern) darf, die sie so nicht erwirtschaften mußte, sondern aus Steuergeldern zu Noch-Monopol-Zeiten geschenkt bekommen hat. Die offizielle Lesart ist eine andere - das weiß ich - und die Telekom verwehrt sich auch gegen diese Darstellung, was aber nichts daran ändert, daß es doch so ist.
Die Telekom kassiert also für die letzte Meile, obwohl sie diese nicht mit eigenen Kräften geschaffen hat (sondern die Bundespost/Monopol-Telekom). Allenfalls unterhält sie diese letzte Meile jetzt und macht ein paar Reparaturen etc., das alles aber auch mehr als halbherzig. Und dann noch 10 € und viel mehr pro Anschluß kassieren wollen ...
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[2.1.1] Bodenseemann antwortet auf michael ciesla
19.06.2005 19:27
Benutzer michael ciesla schrieb:
Benutzer hdontour schrieb:
Benutzer michael ciesla schrieb:
Ich kann zwar wirtschaftliches Denken und Handeln verstehen, aber leider hat die Telekom immer noch einen Gesamtversorgungsauftrag und die Pflicht dazu.

Wie kommst Du denn dadrauf?

Seit der Liberalisierung des Tel.marktes, hat die Telekom nicht mehr Rechte und Pflichten wie jede andere Telephonfirma. Halt... stimmt nicht, sie hat mehr Pflichten wie Rechte.

Wer erinnert die Herren Ricke & Co. eigentlich daran? Gern dürfen sie ja diesen Gesamtversorgungsauftrag für Deutschland "zurückgeben" (ich wäre sogar sehr dafür), aber dann müßte die Deregulierung des TK-Marktes hierzulande endlich mit letzter Konsequenz betrieben werden, was für die T-Com wiederum bedeuten würde, für die letzte Meile zum Kunden TAL-Gebühren zu bezahlen (ein ein Unternehmen, welches als "Verwalter" dieser TAL's festgelegt werden müßte).

Das wäre ein schönes Chaos!
Wer soll dann Deiner Meinung nach "Eigentümer" der letzten Meile werden? Wie wäre es mir Arcor?
Und die sollen / dürfen dann für die letzte Meile kassieren?


Das ganze Dilemma mit der Deregulierung und der Löwenanteil der Wechselschwierigkeiten kommt ja daher, daß die Telekom mit Werten wuchern (und andere Anbieter ausnutzen und behindern) darf, die sie so nicht erwirtschaften mußte, sondern aus Steuergeldern zu Noch-Monopol-Zeiten geschenkt bekommen hat. Die offizielle Lesart ist eine andere - das weiß ich - und die Telekom verwehrt sich auch gegen diese Darstellung, was aber nichts daran ändert, daß es doch so ist.
Die Telekom kassiert also für die letzte Meile, obwohl sie diese nicht mit eigenen Kräften geschaffen hat (sondern die Bundespost/Monopol-Telekom). Allenfalls unterhält sie diese letzte Meile jetzt und macht ein paar Reparaturen etc., das alles aber auch mehr als halbherzig. Und dann noch 10 € und viel mehr pro Anschluß kassieren wollen ...

Es ist immer wieder witzig! Regelmäßig erscheinen hier die (in etwa) selben Postings, die unterstellen, daß die Telekom etwas vom Steuerzahler geschenkt bekommen hat.

Fehler # 1 des Posters:

Auch wenn man sich gerade erst angemeldet hat (anderst ist es nicht nachvollziebar, wie man diesen Mist immer noch glauben kann): Es wurde hier schon mindestens hundert mal erklärt, wie es sich mit der Telekom und Steuergeldern wirklich verhält. Man kann auch ältere Postings lesen. Ein Vorteil der Internetdiskussionen gegenüber dem Stammtisch in der Kneipe.

Fehler # 2 des Posters:

Die Telekom gehört noch zu einem großen Teil dem Steuerzahler und der andere Teil wurde bereits verkauft. Und zwar teilweise extrem teuer. Zu Kursen, die bei weitem über dem heutigen liegen

Fehler # 3 des Posters:

Wenn man von einem Fachgebiet (hier Finanzen/Börse) keine Ahnung hat, dann sollte man sich vieleicht raushalten.

Fehler # 4 des Posters:

Die Wiederholung von Falschem macht dieses nicht richtiger.


BM
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[2.1.1.1] michael ciesla antwortet auf Bodenseemann
19.06.2005 19:39
Benutzer Bodenseemann schrieb:
Benutzer michael ciesla schrieb:
Benutzer hdontour schrieb:
Benutzer michael ciesla schrieb:
Ich kann zwar wirtschaftliches Denken und Handeln verstehen, aber leider hat die Telekom immer noch einen Gesamtversorgungsauftrag und die Pflicht dazu.

Wie kommst Du denn dadrauf?

Seit der Liberalisierung des Tel.marktes, hat die Telekom nicht mehr Rechte und Pflichten wie jede andere Telephonfirma. Halt... stimmt nicht, sie hat mehr Pflichten wie Rechte.

Wer erinnert die Herren Ricke & Co. eigentlich daran? Gern dürfen sie ja diesen Gesamtversorgungsauftrag für Deutschland "zurückgeben" (ich wäre sogar sehr dafür), aber dann müßte die Deregulierung des TK-Marktes hierzulande endlich mit letzter Konsequenz betrieben werden, was für die T-Com wiederum bedeuten würde, für die letzte Meile zum Kunden TAL-Gebühren zu bezahlen (ein ein Unternehmen, welches als "Verwalter" dieser TAL's festgelegt werden müßte).

Das wäre ein schönes Chaos!
Wer soll dann Deiner Meinung nach "Eigentümer" der letzten Meile werden? Wie wäre es mir Arcor?
Und die sollen / dürfen dann für die letzte Meile kassieren?


Das ganze Dilemma mit der Deregulierung und der Löwenanteil der Wechselschwierigkeiten kommt ja daher, daß die Telekom mit Werten wuchern (und andere Anbieter ausnutzen und behindern) darf, die sie so nicht erwirtschaften mußte, sondern aus Steuergeldern zu Noch-Monopol-Zeiten geschenkt bekommen hat.
Die offizielle Lesart ist eine andere - das weiß ich - und die Telekom verwehrt sich auch gegen diese Darstellung, was aber
nichts daran ändert, daß es doch so ist.
Die Telekom kassiert also für die letzte Meile, obwohl sie diese nicht mit eigenen Kräften geschaffen hat (sondern die Bundespost/Monopol-Telekom). Allenfalls unterhält sie diese letzte Meile jetzt und macht ein paar Reparaturen etc., das alles aber auch mehr als halbherzig. Und dann noch 10 € und viel mehr pro Anschluß kassieren wollen ...

Es ist immer wieder witzig! Regelmäßig erscheinen hier die (in etwa) selben Postings, die unterstellen, daß die Telekom etwas vom Steuerzahler geschenkt bekommen hat.

Fehler # 1 des Posters:

Auch wenn man sich gerade erst angemeldet hat (anderst ist es nicht nachvollziebar, wie man diesen Mist immer noch glauben kann): Es wurde hier schon mindestens hundert mal erklärt, wie es sich mit der Telekom und Steuergeldern wirklich verhält. Man kann auch ältere Postings lesen. Ein Vorteil der Internetdiskussionen gegenüber dem Stammtisch in der Kneipe.

Fehler # 2 des Posters:

Die Telekom gehört noch zu einem großen Teil dem Steuerzahler und der andere Teil wurde bereits verkauft. Und zwar teilweise extrem teuer. Zu Kursen, die bei weitem über dem heutigen liegen

Fehler # 3 des Posters:

Wenn man von einem Fachgebiet (hier Finanzen/Börse) keine Ahnung hat, dann sollte man sich vieleicht raushalten.

Fehler # 4 des Posters:

Die Wiederholung von Falschem macht dieses nicht richtiger.


BM


Ich finde es legitim, daß Mitarbeiter der Telekom bzw. "Freunde" dieser den offiziellen Tenor - auch wenn er total falsch ist - unterstützen. Jedes Unternehmen möchte sich halt in ein gutes Licht stellen. Wie verwerflich das moralist sein mag, ist in wirtschaftlichem Sinne völlig egal.

Das ändert trotdem nichts an der Tatsache, wie sie auch immer dargestellt werden mag, daß 90% des heutigen Vermögens der T-Com immer noch das Ergebnis "einfach so geschenkter" Steuergelder (und nicht erarbeiteter Leistungen) sind. Die hilft auch keine "Umdeklariereung".
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[2.1.1.1.1] CHEFE antwortet auf michael ciesla
19.06.2005 23:03
Ich finde es legitim, daß Mitarbeiter der Telekom bzw. "Freunde" dieser den offiziellen Tenor - auch wenn er total falsch ist - unterstützen. Jedes Unternehmen möchte sich halt in ein gutes Licht stellen. Wie verwerflich das moralist sein mag, ist in wirtschaftlichem Sinne völlig egal.

Das ändert trotdem nichts an der Tatsache, wie sie auch immer dargestellt werden mag, daß 90% des heutigen Vermögens der T-Com immer noch das Ergebnis "einfach so geschenkter" Steuergelder (und nicht erarbeiteter Leistungen) sind. Die hilft auch keine "Umdeklariereung".

Da ich Deine These so nicht teile, würden mich mal ein paar Fakten, d.h. Links oder andere Quellen interessieren.

Von der Seite der "Geschenktheoretiker" habe ich eigentlich noch nie nachvollziehbare Fakten gelesen, immer nur irgendwelche Stammtischparolen.
Dagegen stehen dann die Eröffnungsbilanz der Telekom, die (heutige) Eigentümerstruktur der Deutschen Telekom und gewaltige Pensionslasten und ehemals viel zu viele Mitarrbeiter die der DTAG aufgebürdet wurden.
Ich bin gespannt auf Deine Fakten - ich würde mich der "Geschenktheorie" schon anschliessen, wenn mich endlich mal jemand überzeugen könnte...
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[2.1.1.1.1.1] michael ciesla antwortet auf CHEFE
20.06.2005 09:15
Benutzer CHEFE schrieb:
Ich finde es legitim, daß Mitarbeiter der Telekom bzw. "Freunde" dieser den offiziellen Tenor - auch wenn er total falsch ist - unterstützen. Jedes Unternehmen möchte sich halt in ein gutes Licht stellen. Wie verwerflich das moralist sein mag, ist in wirtschaftlichem Sinne völlig egal.

Das ändert trotdem nichts an der Tatsache, wie sie auch immer dargestellt werden mag, daß 90% des heutigen Vermögens der T-Com immer noch das Ergebnis "einfach so geschenkter" Steuergelder (und nicht erarbeiteter Leistungen) sind. Die hilft auch keine "Umdeklariereung".

Da ich Deine These so nicht teile, würden mich mal ein paar Fakten, d.h. Links oder andere Quellen interessieren.

Von der Seite der "Geschenktheoretiker" habe ich eigentlich noch nie nachvollziehbare Fakten gelesen, immer nur irgendwelche Stammtischparolen.
Dagegen stehen dann die Eröffnungsbilanz der Telekom, die (heutige) Eigentümerstruktur der Deutschen Telekom und gewaltige Pensionslasten und ehemals viel zu viele Mitarrbeiter die der DTAG aufgebürdet wurden.
Ich bin gespannt auf Deine Fakten - ich würde mich der "Geschenktheorie" schon anschliessen, wenn mich endlich mal jemand überzeugen könnte...


Geschenk"theoretiker" hört sich gut an ...

Es ist doch unabänderlicher Fakt (also gehabte Praxis und gar nicht so lange her), daß die Deutsche Bundespost (die gelbe und die schwarze Post damals noch zusammen; gelb=Briefdienst, schwarz=Telefondienst) nach dem Krieg ein Staatsunternehmen war (was es ja heute quasi auch fast noch ist, nur nicht mehr direkt aus dem Staatssäckl bedient wird). Der Chef der Deutschen Bundespost war Postminister der Bundesrepublik Deutschland (man kann's auch umgedreht sagen). Die Namen Schwarz-Schilling und Bötsch sind - wenn man sich mit den entsprechenden Themen beschäftigt - noch immer in aller Munde (leider aber fast ausschließlich in negativem Sinne).
Die Deutsche Bundespost war also eine Staatsbehörde und wurde demzufolge wie jede andere Behörde auch aus Steuergeldern finanziert. Der Staat kam also für Gehälter und Investitionen auf und laufenden Unterhalt (z.B. Pensionen).
Natürlich wurden für das tägliche Geschäft (Briefporto, Telefongebühren) eingenommen, aber die Tragik besteht ja darin, daß noch nicht mal daraus vernünftige Pensionsrückstellungen gebildet wurden.

Vor einigen Jahren wurde dann aus mehreren Gründen die Deutsche Bundespost "privatisiert". Einerseits war absehbar, daß man im europäischen Rahmen dazu gezwungen werden würde, außerdem wollte der Staat erst einmal "offiziell die Last loswerden", die nämlich immer schwerer wurde.
Die Post wurde in 2 privatwirtschaftliche Unternehmen aufgeteilt (die beide zu 100% dem Bund gehörten!! Oho!!).
Die Deutsche Post AG übernahm das ganze Vermögen und die Verpflichtungen der "gelben" Post, die Deusche Telekom AG das gleiche von der schwarzen Post.
Also geschenkt!!! Natürlich auch die o.g. Pensionsverpflichtungen, was aber den Kunden bzw. Normal-Menschen (also nicht die aktuellen/ehemaligen Bundespost Mitarbeiter) wenig interessiert.
Zum Schein der Ordnungs-/Rechtmäßigkeitsüberwachung wurde eine "Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation" (RegTP) gegründet, die - ein Schelm, wer Böses dabei denkt - nicht etwa ein unabhängiges "Institut" ist, sondern ebenfalls eine staatliche Behörde (und zwar desselben Staates, der 100% Anteile an den zu regulierenden Unternehmen hat ??!!).

Zum Thema Pensionen und Pensionsrückstellungen möchte ich mich nicht äußern.
Nur soviel, jeder, der sich damit ein wenig beschäftigt weiß, daß das System Pensionen in der Bundesrepublik Deutschland eigentlich schon jetzt kollabiert ist, im Moment aber noch künstlich am Leben erhalten werden kann. Wie lange das noch funktioniert, darüber streiten sich verschiedene Analysten. Fakt ist, daß heute im Prinzip niemand mehr Rückstellungen für zukünftige Pensionen bildet (also woher sollen die bald bezahlt werden?). Eigentlich müßten alle zukünftigen Pensionsempfänger in höchstem Maße beunruhigt sein und Sturm laufen...
Schon zu Adenauers Zeiten (als das heutige Pensions- und Rentensystem auf die Beine gestellt wurde - übrigens als Köder für die Menschen und Wähler, um eine Wahl zu gewinnen) wußte man ganz genau, daß die Lösung maximal 40 (!!) Jahre einigermaßen funktionieren würde.
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[2.1.1.1.1.1.1] CHEFE antwortet auf michael ciesla
20.06.2005 09:33
Geschenk'theoretiker' hört sich gut an ...

Es ist doch unabänderlicher Fakt (also gehabte Praxis und gar nicht so lange her), daß die Deutsche Bundespost (die gelbe und die schwarze Post damals noch zusammen; gelb=Briefdienst, schwarz=Telefondienst) nach dem Krieg ein Staatsunternehmen war (was es ja heute quasi auch fast noch ist, nur nicht mehr direkt aus dem Staatssäckl bedient wird). Der Chef der Deutschen Bundespost war Postminister der Bundesrepublik Deutschland (man kann's auch umgedreht sagen). Die Namen Schwarz-Schilling und Bötsch sind - wenn man sich mit den entsprechenden Themen beschäftigt - noch immer in aller Munde (leider aber fast ausschließlich in negativem Sinne).
Bisher stimme ich zu... ;-)

Die Deutsche Bundespost war also eine Staatsbehörde und wurde demzufolge wie jede andere Behörde auch aus Steuergeldern finanziert. Der Staat kam also für Gehälter und Investitionen auf und laufenden Unterhalt (z.B. Pensionen).
Natürlich wurden für das tägliche Geschäft (Briefporto, Telefongebühren) eingenommen, aber die Tragik besteht ja darin, daß noch nicht mal daraus vernünftige Pensionsrückstellungen gebildet wurden.
Diese Tragik ist durchaus richtig - der Bund bezahlt die Pensionen immer aus dem laufenden Haushalt, ist/war also nichts besonderes.
Allerdings hat die Bundespost damals auch Geld an den Staat abgeführt - bei den damaligen Preisen haben die sogar Geld verdient...

Vor einigen Jahren wurde dann aus mehreren Gründen die Deutsche Bundespost 'privatisiert'. Einerseits war absehbar, daß man im europäischen Rahmen dazu gezwungen werden würde, außerdem wollte der Staat erst einmal 'offiziell die Last loswerden', die nämlich immer schwerer wurde.
Die Post wurde in 2 privatwirtschaftliche Unternehmen aufgeteilt (die beide zu 100% dem Bund gehörten!! Oho!!).
Die Deutsche Post AG übernahm das ganze Vermögen und die Verpflichtungen der 'gelben' Post, die Deusche Telekom AG das gleiche von der schwarzen Post.
Also geschenkt!!! Natürlich auch die o.g.
Pensionsverpflichtungen, was aber den Kunden bzw. Normal-Menschen (also nicht die aktuellen/ehemaligen Bundespost Mitarbeiter) wenig interessiert.

Geschenkt?? Schon wieder die Geschenktheorie...
Hier verweise ich jetzt auf die recht einfache und anschauliche Erklärung von 'Bodenseemann' eines Börsenganges in diesem Thread.
Der Staat hat die Telekom+Post also mitnichten hergeschenkt - sondern privatisiert. Und hält jeweils immernoch einen großen Anteil. Der Staat besitzt also noch einen Teil dieser Firmen.
Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt, ist aber hier auch nicht wichtig.

Zum Schein der Ordnungs-/Rechtmäßigkeitsüberwachung wurde eine 'Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation' (RegTP) gegründet, die - ein Schelm, wer Böses dabei denkt - nicht etwa ein unabhängiges 'Institut' ist, sondern ebenfalls eine staatliche Behörde (und zwar desselben Staates, der 100% Anteile an den zu regulierenden Unternehmen hat ??!!).

Irgendwie ist Dir ja doch klar, dass Telekom und Post noch in Teilen in Staatsbesitz ist, also nicht verschenkt wurde. Also wieso bist Du immernoch ein 'Geschenktheoretiker?' ;-))
Ich bin jedenfalls immernoch keiner und keinen Millimeter mehr davon überzeugt als zuvor.
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[2.1.1.1.2] Bodenseemann antwortet auf michael ciesla
20.06.2005 02:56
Benutzer michael ciesla schrieb:
Benutzer Bodenseemann schrieb:
Benutzer michael ciesla schrieb:
Benutzer hdontour schrieb:
Benutzer michael ciesla schrieb:
Ich kann zwar wirtschaftliches Denken und Handeln verstehen, aber leider hat die Telekom immer noch einen Gesamtversorgungsauftrag und die Pflicht dazu.

Wie kommst Du denn dadrauf?

Seit der Liberalisierung des Tel.marktes, hat die Telekom nicht mehr Rechte und Pflichten wie jede andere Telephonfirma. Halt... stimmt nicht, sie hat mehr Pflichten wie Rechte.

Wer erinnert die Herren Ricke & Co. eigentlich daran? Gern dürfen sie ja diesen Gesamtversorgungsauftrag für Deutschland "zurückgeben" (ich wäre sogar sehr dafür), aber dann müßte die Deregulierung des TK-Marktes hierzulande endlich mit letzter Konsequenz betrieben werden, was für die T-Com wiederum bedeuten würde, für die letzte Meile zum Kunden TAL-Gebühren zu bezahlen (ein ein Unternehmen, welches als "Verwalter" dieser TAL's festgelegt werden müßte).

Das wäre ein schönes Chaos!
Wer soll dann Deiner Meinung nach "Eigentümer" der letzten Meile werden? Wie wäre es mir Arcor?
Und die sollen / dürfen dann für die letzte Meile kassieren?


Das ganze Dilemma mit der Deregulierung und der Löwenanteil der Wechselschwierigkeiten kommt ja daher, daß die Telekom mit Werten wuchern (und andere Anbieter ausnutzen und behindern) darf, die sie so nicht erwirtschaften mußte, sondern aus Steuergeldern zu Noch-Monopol-Zeiten geschenkt bekommen hat.
Die offizielle Lesart ist eine andere - das weiß ich - und die Telekom verwehrt sich auch gegen diese Darstellung, was aber
nichts daran ändert, daß es doch so ist.
Die Telekom kassiert also für die letzte Meile, obwohl sie diese nicht mit eigenen Kräften geschaffen hat (sondern die Bundespost/Monopol-Telekom). Allenfalls unterhält sie diese letzte Meile jetzt und macht ein paar Reparaturen etc., das alles aber auch mehr als halbherzig. Und dann noch 10 € und viel mehr pro Anschluß kassieren wollen ...

Es ist immer wieder witzig! Regelmäßig erscheinen hier die (in
etwa) selben Postings, die unterstellen, daß die Telekom etwas
vom Steuerzahler geschenkt bekommen hat.

Fehler # 1 des Posters:

Auch wenn man sich gerade erst angemeldet hat (anderst ist es nicht nachvollziebar, wie man diesen Mist immer noch glauben kann): Es wurde hier schon mindestens hundert mal erklärt, wie es sich mit der Telekom und Steuergeldern wirklich verhält. Man kann auch ältere Postings lesen. Ein Vorteil der Internetdiskussionen gegenüber dem Stammtisch in der Kneipe.

Fehler # 2 des Posters:

Die Telekom gehört noch zu einem großen Teil dem Steuerzahler und der andere Teil wurde bereits verkauft. Und zwar teilweise extrem teuer. Zu Kursen, die bei weitem über dem heutigen liegen

Fehler # 3 des Posters:

Wenn man von einem Fachgebiet (hier Finanzen/Börse) keine Ahnung hat, dann sollte man sich vieleicht raushalten.

Fehler # 4 des Posters:

Die Wiederholung von Falschem macht dieses nicht richtiger.


BM


Ich finde es legitim, daß Mitarbeiter der Telekom bzw. "Freunde" dieser den offiziellen Tenor - auch wenn er total falsch ist - unterstützen. Jedes Unternehmen möchte sich halt in ein gutes Licht stellen. Wie verwerflich das moralist sein mag, ist in wirtschaftlichem Sinne völlig egal.

Das ändert trotdem nichts an der Tatsache, wie sie auch immer dargestellt werden mag, daß 90% des heutigen Vermögens der T-Com immer noch das Ergebnis "einfach so geschenkter" Steuergelder (und nicht erarbeiteter Leistungen) sind. Die hilft auch keine "Umdeklariereung".

WOW!!! Du hast sogar Zahlen!!!
90% ??? Wieviele Milliarden wurden denn der Telekom geschenkt?
Ach halt - wem wurde was geschenkt???

Ich erklär dir mal die Sachlage an einem Beispiel, so wie du es vieleicht verstehst:

Wenn dein Papa einen Laden aufmacht um dort, sagen wir mal Schuhe zu verkaufen, dann muss er ganz viel Geld ausgeben. Zum Beispiel für Regale, für Schuhe und auch für Werbung, damit alle Leute in der Stadt wissen, daß dein Papa schöne Schuhe verkauft. Das nennt man "investieren".
Irgendwann möchte dein Papa aber den Laden verkaufen. Und dafür gibt Ihm dann der neue Käufer Geld. Weil dein Papa aber über Jahre gaaanz viel Geld in den Laden gesteckt hat, ist dieser jetzt sooooo groß, daß er ihn in kleinen Teilen verkauft. Er schreibt kleine Zettlechen auf denen steht: "Wer diesen Zettel besitzt, dem gehört ein Teil von meinem Laden". Für diesen Zettel bekommt dein Papa Geld. Diesen Zettel nennt man übrigens "Aktie". Auch deine Tante hat deinem Papa ein paar dieser Aktien abgekauft. Dafür musste sie deinem Papa auch ganz Ordentlich viel Geld geben.

Jetzt kommt die Frage:

Hat Papa dem Schuladen was geschenkt???
Wie kann das sein, wenn Papa aber den Schuladen selber besitzt???
Kann ein Schuhladen überhaupt was besitzen oder sind die Sachen, die einem Schuhladen gehören nicht Eigentum der Besitzer dieses Schuladens? Also zuerst der Papa und dann die Zettelbesitzer???
Hat Papa sich dann selber beschenkt???
Hat er deiner Tante was geschenkt???
Oder hat deine Tante dem Papa was geschenkt, als Sie Ihm Geld für das Geschenk gegeben hatte, das Papa dem Laden und damit sich selber gemacht hat??? Ups, jetzt wirds kompliziert!

Oder hat hier niemand niemandem was geschenkt sondern gaaaaanz einfach einen Laden aufgebaut und dann (teilweise) verkauft???

---

Wenn du dieses Beispiel nachvollziehen kannst, dann hast du verstanden, warum deine Argumentation falsch war.
Wenn du dieses Beispiel nicht nachvollziehen kannst, dann solltest du dir dies von einem Grundschüler deiner Wahl erklären lassen.

BM
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[2.1.1.1.2.1] michael ciesla antwortet auf Bodenseemann
20.06.2005 10:28
Ich erklär dir mal die Sachlage an einem Beispiel, so wie du > es
vieleicht verstehst:

Wenn dein Papa einen Laden aufmacht um dort, sagen wir mal Schuhe zu verkaufen, dann muss er ganz viel Geld ausgeben. Zum Beispiel für Regale, für Schuhe und auch für Werbung, damit alle Leute in der Stadt wissen, daß dein Papa schöne Schuhe verkauft. Das nennt man "investieren".


RISCHTISCH (würde Paul Panzer sagen).
Aber woher das Geld nehmen, wenn ich es nicht habe?
Also suche ich mir jemand, der mir das Geld vielleicht ausleiht. Oder noch besser schenkt.
So wie Onkel Schwarz-Schilling z.B. vor vielen Jahren oder auch Onkel Bötzsch.
Beides ganz liebe Onkels, denn die hatten ja viel Geld, denn sie brauchten ja nur in ihr Staatssäckl zu greifen.


Irgendwann möchte dein Papa aber den Laden verkaufen. Und dafür
gibt Ihm dann der neue Käufer Geld.


Halt, in der Zwischenzeit passiert noch was, was wir vergessen haben:

Die beiden lieben Onkels wollen inzwischen nichts mehr davon wissen, daß Ihnen mein Laden eigentlich gehört, denn Sie haben dafür ja viel Geld reingeschossen (zugegebenermaßen nicht das eigene, aber wen schert fremdes Elend). Das ganze Eisen wird ihnen einfach zu heiß, außerdem könnte es sein, daß der böse Opa in Brüssel irgendwann auf die Idee kommt, die Onkels zu zwingen, den Laden anzustoßen.
Also verschenken sie den Laden auf dem Papier erst einmal zu etwa gleichen Teilen an die zwei Söhne (beide untereinander also Brüder). Der eine nimmt den "schwarzen" Teil des Ladens (und schreibt jetzt "Deutsche Telekom AG" auf sein Schild), der andere nimmt den "gelben" Teil des Ladens (und schreibt "Deutsche Post AG" auf sein Schild).

Mit dem Bruder, der den gelben Teil hat, können wir jetzt nicht mehr so gut ...
Also beobachten wir nur noch den Bruder, der den schwarzen Teil übernommen hat (geschenkt bekommen hat!!).
Daß sich die beiden o.g. Onkels allerdings ausbedungen haben, für eine unbestimmte Zeit noch mitzubestimmen, was in dem Unternehmen gemacht wird und wie es gemacht wird und sich sogar noch ein Veto-Recht sichern lassen, ist zwar fürchterlich lästig, aber nicht zu umgehen und gerade so noch zu ertragen.
Deutsches Sprichwort: einem geschenkten Gaul schaut man nicht in's Maul.

Fakt:
Er hat ein Unternehmen, das einen gewissen (streitbaren) Wert hat, dafür hat er aber keinen Cent (damals Pfennig) bezahlt. Ganz ehrlich: Dieses Geschäft würde so ziemlich jeder von uns mitmachen. Ohne lange zu überlegen.



Weil dein Papa aber über Jahre gaaanz viel Geld in den Laden gesteckt hat, ist dieser jetzt sooooo groß, daß er ihn in kleinen Teilen verkauft.


Sagen wir's mal anders, vor allem so deutlich und unverklausuliert, damit es betriebswirtschaftlich nicht so bewanderte Leute verstehen können (jetzt aus Sicht des Bruders, dem der "schwarze" Teil gehört):

Es wurde viel Geld in den Laden gesteckt (das es geschenktes war, soll mir doch egal sein).
Der Laden ist eigentlich recht unübersichtlich geworden und deshalb schwer zu überwachen und zu steuern.
Ich verkaufe täglich anscheinend recht viel, aber was genau, weiß ich oft nicht so richtig.
Meine Verkaufsmitarbeiter verdienen für das, was sie verkaufen, irgendwie zu viel Geld (denn ich stelle fest, daß unterm Strich für mich Jahr für Jahr nicht allzu viel für's eigene Bedürfnis übrigbleibt. Ich muß mir also was einfallen lassen an dieser Stelle.

Und irgendwie stelle ich überhaupt fest, daß der Laden irgendwie nicht ganz so läuft, wie ich es mir vorgestellt habe.
Ich muß z.B. für die Leute, die früher mal bei mir gearbeitet haben, Geld ausgeben, obwohl diese doch gar nicht mehr bei mir arbeiten. Komisch, ich finde das ungerecht. Irgendsoein komisches Wort mit "Pension" am Anfang wird mir da immer wieder vorgehalten ....

Ich sollte also mal versuchen, ob ich Leute finde, die irgendwie bereit sind, mir noch etwas frisches Geld für meinen Laden zu geben.
Leider werde ich diesen Leuten irgendwas dafür versprechen müssen.
Wie ich das einhalten kann, weiß ich allerdings im Moment auch nicht.
Und hoffentlich kriegen die Leute nicht mit, daß es eigentlich recht gefährlich ist, Geld in meinen Laden zu stecken.
Ich muß mir also was einfallen lassen, um bei den Leuten den Glauben zu erwecken, es wäre richtig geil, mir Geld zu geben.

Dafür werde ich mal viele bunte Prospekte drucken und richtig überall viel Werbung machen. Kostet zwar ein Heidengeld, aber die paar Piepen mehr auf der Negativseite machen es dann auch nicht. Der Zweck heiligt schließlich die Mittel.
Ach so, und was mir gerade einfällt: alle reden hier ja gerade viel über Immobilien. Da werde ich mal schnell meine Häuser frisch anpinseln, da glauben die alle, das sind tolle Schlösser, die mir gehören. Ob die aber nur mir gehören, muß ich allerdings später mal im Grundbuch feststellen, aber das kriegt ja sowieso niemand mit. Und daß das von innen Bruchbuden sind, kriegt auch keiner mit.



Er schreibt kleine Zettlechen auf denen steht: "Wer diesen Zettel besitzt, dem gehört ein Teil von meinem Laden". Für diesen Zettel bekommt dein Papa Geld. Diesen Zettel nennt man übrigens "Aktie". Auch deine Tante hat deinem Papa ein paar dieser Aktien abgekauft. Dafür musste sie deinem Papa auch ganz Ordentlich viel Geld geben.



Dummerweise hat diese Tante ein paar Tage später gefragt, was eigentlich dieser blöde Zettel, den sie für viel Geld bekommen hat, wirklich wert sei.
Oh, oh! Da bin ich aber ganz schön ins Schleudern gekommen. Konnte ihr doch nicht sagen, daß sie den Zettel zwar theoretisch jederzeit wieder loswerden könnte, wenn es jemand gibt, der ihr für den Zettel Geld bezahlt. Aber daß sie wahrscheinlich in den nächsten 4-5 Jahren wenig bis gar kein Weihnachtsgeld für diesen Zettel kriegt, konnte ich gerade so noch abwürgen. Na ja, und irgendwann werde ich ihr wohl Jahr für Jahr ein bißchen was geben müssen für diesen Zettel. Wie ich das schaffen soll, weiß ich im Moment noch nicht so genau, aber bis dahin ist ja noch viel Zeit. Zum Glück geht die Tante in ihrer irren Vorstellung immer noch davon aus, daß, wenn sie den Zettel dann doch mal verkauft, der Käufer ihr dafür mindestens genauso viel gibt, wie sie mir dafür gegeben hat ...
Ihr Problem! Macht nichts, ich habe ja ihr Geld, was sie mir für den Zettel gegeben hat, längst verbraten. Und außerdem habe ich mir ja von ihr unterschreiben lassen, daß für das ultrahypersupertolle Recht, einen Zettel zu haben, wo draufsteht, ihr gehört ein Teil meines Ladens, sie damit rechnen muß, dafür nie wieder auch nur einen einzigen Cent wieder zu sehen. Jetzt hab ich ihr's aber gezeigt! Wow!




Jetzt kommt die Frage:

Hat Papa dem Schuladen was geschenkt???

Nein. Völlig richtig. Warum soll Papa dem Schuladen auch was schenken. Er möchte doch nur, daß ihm der Schuhladen viel Geld bringt (nach Möglichkeit mit dem allergeringsten Arbeitsaufwand).

Wie kann das sein, wenn Papa aber den Schuladen selber besitzt???

Weil er ihn geschenkt gekriegt hat vom Onkel.

Kann ein Schuhladen überhaupt was besitzen oder sind die Sachen, die einem Schuhladen gehören nicht Eigentum der Besitzer dieses Schuladens? Also zuerst der Papa und dann die Zettelbesitzer???

Ja, genauso, wie den "Schuhladen" (den es ja als solches nicht gibt), gehört alles, was im Laden steht, dem Papa. Das ist es, was er konkret geschenkt bekommen hat, sowie das Recht, diesen Laden unter diesem Namen aufrechterhalten zu dürfen.

Hat Papa sich dann selber beschenkt???

Nein. Er wurde beschenkt.

Hat er deiner Tante was geschenkt???

Nein, die Tante hat ihm was (Geld) geschenkt. Und dafür ein (nicht einklagbares) Versprechen erhalten. Ob sie es je wiederkriegt, ist unklar, Hauptsache, die Tante glaubt dran.

Oder hat deine Tante dem Papa was geschenkt, als Sie Ihm Geld für das Geschenk gegeben hatte, das Papa dem Laden und damit sich selber gemacht hat??? Ups, jetzt wirds kompliziert!

Hat sie, s.o.


Oder hat hier niemand niemandem was geschenkt sondern gaaaaanz einfach einen Laden aufgebaut und dann (teilweise) verkauft???

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Wenn du dieses Beispiel nachvollziehen kannst, dann hast du verstanden, warum deine Argumentation falsch war. Wenn du dieses Beispiel nicht nachvollziehen kannst, dann solltest du dir dies von einem Grundschüler deiner Wahl erklären lassen.

BM



Kann also das schöne Beispiel bestens nachvollziehen.
Natürlich kann ein guter Grundschüler das reine Beispiel sehr gut nachvollziehen. Da aber der Teufel für gewöhnlich im Detail liegt und das geschickte Weglassen entscheidender Fakten nicht als Lüge gilt, lassen sich Menschen eben problemlos manipulieren.

Merke: jeder Verkäufer lernt in seiner Ausbildung, daß der Vorgang/Akt eines Verkaufes jeglicher Art an sich eine Manipulation des Käufers durch den Verkäufer darstellt.


PS:
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten natürlichen oder juristischen Personen sind natürlich rein zufällig, da es sich hier um eine totale Fiktion handelt, die es in der Bundesrepublik Deutschland nicht geben kann!
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[2.1.1.1.2.1.1] nachhilfestunde
d1-inside.de antwortet auf michael ciesla
20.06.2005 19:30
aehm ja, was sich doch aus einer simplen meldung ueber die abschaffung eines gateways entwickeln kann...

wenn jeder kleinanleger verstehen wuerde, dass sein unternehmensanteil auch bei grossen unternehmen fast nichts mehr wert sein kann (z.b. aktuell gm) wuerde so mancher rosa riese seine bunten zettel nicht mehr loskriegen - obwohl sie so schoen sind und von serioesen onkeln angepriesen wurden...
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[2.1.1.1.2.1.1.1] michael ciesla antwortet auf d1-inside.de
20.06.2005 19:42
Benutzer d1-inside.de schrieb:
aehm ja, was sich doch aus einer simplen meldung ueber die abschaffung eines gateways entwickeln kann...

wenn jeder kleinanleger verstehen wuerde, dass sein unternehmensanteil auch bei grossen unternehmen fast nichts mehr wert sein kann (z.b. aktuell gm) wuerde so mancher rosa riese seine bunten zettel nicht mehr loskriegen - obwohl sie so schoen sind und von serioesen onkeln angepriesen wurden...


Hauptsache, die Farbe "magenta" ist patentiert und geschützt ...