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Komische Meinung, die der Artikel vertritt...


12.12.2005 00:03 - Gestartet von s-elch
Das Fazit ist sicherlich nicht falsch, der Großteil der Inhalte auch nicht - trotzdem macht der Artikel so keinen Spass:

-Wo werden die SMS-Preise erwähnt?
-Der Begriff "Taktung" spielt bei den Discountern auch eine Rolle, warum suche ich den ebenfalls vergeblich?
-Günstigere Internpreise sind eine Neuerung und weisen zweifelsohne darauf hin, wo massive Margen bisher erzielt wurden / immernoch erzielt werden. Warum wird auf den dazu passenden Zwilling "günstige Preise ins Festnetz" nicht hingewiesen?
-Passend dazu: Wo ist der Ausblick - z.B. auf den 009er Tarif von TPH?
-Ein kostenloses Interngespräch von Discounter xy zum selbigen Anbieter ist ein kostengünstiges Interngespräch, Netzintern ist aber was anderes! Bitte die Begrifflichkeiten klarmachen und in Zukunft eindeutiger (sprich: korrekt) gebrauchen.
-Was bitteschön haben günstige Internpreise mit den IC-Endgelten zu tun? Netzextern ist eine ganz andere Leistung und muss daher ganz anders tarifiert werden. Selbst, wenn Netzintern kostenlos wäre, sagt das rein garnichts darüber, wie es nun aussieht, wenn ich von einem Netz in ein anderes geleitet werde, dieses Netz den Gesprächspartner sucht und ich dann verbunden werde. Einen zwingenden Zusammenhang von "intern kostet x - extern müsste y kosten" gibt es nicht. Es ist bei einem Unternehmen durchaus denkbar und logisch, dass ein Teil der Leistungen (werden zu günstig verkauft) von anderen (werden zu teuer verkauft) quersubventioniert wird. Ich sage nur DHL Brief <-> Paket.

Schade, dass aus dem interessanten Tehma so wenig herausgeholt wurde. Die ganz aktuelle Situation der Preissenkungsschlacht, Taktungsunterschiede und die Auswahl zwischen Prepaid und Postpaid, wurde kaum beachtet. Abgesehen von dem Begriff "Aldi" und den "intern kostenlos-Aktionen" hätte dieser Artikel so komplett zur Zeit der Preissenkung bei Tchibo geschrieben hätte werden können.

btw: Was ist an Base eigentlich Discount? Klar, es wird an manchen kleineren Features der traditionellen Verträge gespart. Meiner Meinung nach ist das trotzdem eher das Gegenprodukt. Vielleicht sollte sich da einer nochmal genauer Gedanken zu machen - dann kann er auch bessere Parallelen zum Festnetz ziehen: Die Entwicklung zu Discount auf der einen Seite und Flatrates auf der anderen.

Nichts für ungut, Matthias
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[1] Leohund antwortet auf s-elch
12.12.2005 00:36
ein Editorial soll ja keine Studienarbeit sein ;-)
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[2] Hightower antwortet auf s-elch
12.12.2005 09:57
Benutzer s-elch schrieb:
...
-Günstigere Internpreise sind eine Neuerung und weisen zweifelsohne darauf hin, wo massive Margen bisher erzielt wurden / immernoch erzielt werden. Warum wird auf den dazu passenden Zwilling "günstige Preise ins Festnetz" nicht hingewiesen?

günstige Internpreise sind nichts neues. Schon Ende der 90er waren Netzinterne Gespräche günstiger als Netzübergreifende. Zt. waren diese Gespräche sogar günstiger als ins Festnetz.

...

-Was bitteschön haben günstige Internpreise mit den IC-Endgelten zu tun? Netzextern ist eine ganz andere Leistung und muss daher ganz anders tarifiert werden. Selbst, wenn Netzintern kostenlos wäre, sagt das rein garnichts darüber, wie es nun aussieht, wenn ich von einem Netz in ein anderes geleitet werde, dieses Netz den Gesprächspartner sucht und ich dann verbunden werde. Einen zwingenden Zusammenhang von "intern kostet x - extern müsste y kosten" gibt es nicht. Es ist bei einem Unternehmen durchaus denkbar und logisch, dass ein Teil der Leistungen (werden zu günstig verkauft) von anderen (werden zu teuer verkauft) quersubventioniert wird. Ich sage nur DHL Brief <-> Paket.

Es ist nur eine Quersubvention aus einem Monopolmarkt und das darf nicht sein. Die Post muß dieses gerade schmerzlich lernen. Bei den Netzbetreibern ist die Termninierung ein Monopol des jeweiligen Netzbetreibers. Daher bin ich für eine schnelle Regulierung der IC-Entgelte.

Außerdem ist die Luftschnittstelle, das knappe und damit teure Gut eines Mobilfunkanbieters. Wenn Netzinternegespräche für 5 (Tchibo, Aldi) oder gar für 3 (o2) Cent angeboten werden können, kann die Luftschnittstelle nicht mehr als 2,5 Cent/Min. kosten. Warum muß Vodafone bzw. T-Mobile dann über 12 Cent an E-Plus bzw. o2 zahlen?

Wenn Du sagst, daß die Zusammenschaltung der Netze so kompliziert ist können wir als 6 Cent als Fixkosten errechnen. (11 Cent-IC abzgl. 5 Cent für 2x Luftschnittstelle). Warum kosten dann Gespräche von Arcor zur T-Com nur 2 bis 3,5 Cent /Min.?

...

Meiner Meinung nach ist das trotzdem eher das Gegenprodukt. Vielleicht sollte sich da einer nochmal genauer Gedanken zu machen - dann kann er auch bessere Parallelen zum Festnetz ziehen: Die Entwicklung zu Discount auf der einen Seite und Flatrates auf der anderen.


Ich finde es gut, daß Du Dich mit dem Artikel auseinandergesetzt hast, aber Du solltest Dich dann noch etwas mehr mit den Hintergründen beschäftigen.

Grüße

H
T
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[2.1] s-elch antwortet auf Hightower
12.12.2005 10:46
Benutzer Hightower schrieb:
Es ist nur eine Quersubvention aus einem Monopolmarkt und das darf nicht sein. Die Post muß dieses gerade schmerzlich lernen. Bei den Netzbetreibern ist die Termninierung ein Monopol des jeweiligen Netzbetreibers. Daher bin ich für eine schnelle Regulierung der IC-Entgelte.

Das ist eine Meinung. Es ist durchaus umstritten, wie das im Mobilfunk gehandhabt werden muss. Zwar ist bezüglich seiner Kunden jeder Anbieter ein Monopolist - das greift aber bisher noch nicht. Um da weiterzukommen, müssen wir wohl nach Brüssel gucken und die NB's werden schon staunend nach dem französischen Vorbild Rechenoperationen und Risikoanalysen gestartet haben.

Außerdem ist die Luftschnittstelle, das knappe und damit teure Gut eines Mobilfunkanbieters.

Richtig.

Wenn Netzinternegespräche für 5 (Tchibo, Aldi) oder gar für 3 (o2) Cent angeboten werden können, kann die Luftschnittstelle nicht mehr als 2,5 Cent/Min.
kosten.

Falsch: Diese Tarife kommen nur zu Stande, weil die Tarife in anderen Bereichen teurer sind bzw. die Kunden für das Netz nicht nur mit den Anrufen bezahlen, sondern z.B. auf mit Daten/SMS/Grundgebühren etc.

Wieviel die Schnittstelle wirklich kostet kann man nicht so einfach feststellen. Je nach verwendeter Technik und je nach Aufenthaltsort wird es unterschiedliche Kosten für Wartung etc geben - so funktioniert die Preisermittlung aber nicht. Jeder festgelegter Preis ist eine Schätzung auf die Nutzung und die zu erwartenden Kosten. Daraufhin wird der Tarif festgelegt. Würde es wirklich einen festen, ansetzbaren Preis geben, käme das ganze System mit ein wenig mehr oder weniger an Nutzung sofort ins Schwanken. Außerdem sollen die Netzbetreiber ja durchaus auch Gewinne machen können. Ansonsten wäre beispielsweise mein Heimatdorf nicht einmal mit zwei Balken D1 versorgt, sondern eventuell auch das komplette Umland überhaupt garnicht versorgt.

Willst Du etwa einen Tarif "je nach dem, wo das Gespräch herlaufen musste und wieviel Wartung / sonstige Kosten die beteiligten Komponenten verursacht haben im Kontext zur Auslastung => folgende anteilige Nutzungsgebühr"? Dann gut Nacht, wenn Du jemanden an einer BTS in der Pampas erreicht hast, die nur 1000 Gespräche im Monat vermittelt hat, gerade erst gebaut wurde und vielleicht einen Defekt hatte, zu dem der Techniker ein paar Mal raus musste.

Wie Du es drehst und wendest, ein einheitliches Mobilfunk-IC-Entgeld bleibt wie jeder andere Tarif auch eine Mischkalkulation. Klar empfindet man den als zu hoch. Gerade, weil man ja die abgehende Tarifkalkulation der Anbieter dagegen halten kann. Einen zwingenden Zusammenhang dazu gibt es aber nicht. Ich möchte mal gerne das Gesetz sehen, was Deine Forderung nach in jedem Bereich kostengerechter Bezahlung umsetzt. Im Vergleich dazu ist das bei der Post ganz einfach: In diesem System, indem die Leistungserbringung selbst dem Anbieter selbst Geld kostet, kann man die wirklichen Kosten schon rausrechnen. Dem Mobilfunk-Netzbetreiber kostet das Netz aber nahezu gleich viel, egal wie viele Gespräche er ankommend, intern und abgehend vermittelt.
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[2.1.1] schnorfel antwortet auf s-elch
12.12.2005 22:28
Zwar ist bezüglich seiner
Kunden jeder Anbieter ein Monopolist - das greift aber bisher noch nicht. Um da weiterzukommen, müssen wir wohl nach Brüssel gucken und die NB's werden schon staunend nach dem französischen Vorbild Rechenoperationen und Risikoanalysen gestartet haben.


Wieder was gerlernt. Ein Mobilfunkmarkt mit 30 Anbietern besteht daher aus 30 Monpolisten?
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[2.1.1.1] Hightower antwortet auf schnorfel
12.12.2005 22:55
Benutzer schnorfel schrieb:
Zwar ist bezüglich seiner
Kunden jeder Anbieter ein Monopolist - das greift aber bisher noch nicht. Um da weiterzukommen, müssen wir wohl nach Brüssel gucken und die NB's werden schon staunend nach dem französischen Vorbild Rechenoperationen und Risikoanalysen gestartet haben.


Wieder was gerlernt. Ein Mobilfunkmarkt mit 30 Anbietern besteht daher aus 30 Monpolisten?

Es geht um die Terminierung: Nur E-Plus kann Gespräche zu E-Plus-Kunden zustellen, Nur o2 kann Gespräche zu o2-Kunden vermitteln, Ebenso Vodafone und T-Mobile.

T-Mobile Kunden können zwar E-Plus-Kunden anrufen, aber T-Mobile muß bei E-Plus die Terminierung "einkaufen" und kann das nicht bei Vodafone tun. Daher hat hier E-Plus ein Monopol. (Gleiches gilt Sinngemäß für _alle_ Netzbetreiber)

H
T

(der hofft, sich verständlich ausgedrückt zu haben.)
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[2.1.2] 7VAMPIR antwortet auf s-elch
05.01.2006 11:02
Die echten Kosten der NB sind hauptsächlich fest.
Neubau, Ersatz und Pflege der Netze nämlich.
Abgesehen von Marketingbedingten Quersubventionen oder Zahlungen an andere, spielt es also eigentlich kaum eine Rolle vieviele Gesprächsminuten, lang/kurz, Tag/Nacht, Werktag/WE geführt werden, INNERHALB der NETZKAPAZITÄT.
Daher ist der technisch gesehen logische Tarif die Flatrate.

Was das Netz insgesamt kostet ist bestens bekannt.
Die Zahl der Kunden steht ebenfalls fest.

Was liegt näher als diese Kosten, zuzüglich Benefit natürlich, und den Preis für die Netznutzung als Flat zu gestalten? (BASE!)

Möchte man dem Kunden, der eine Flatrate unter diesen Umständen zu teuer findet (BASE) ein preisgünstigeres Produkt anbieten, muss dieses natürlich der Flatrate gegenüber absichtlich verschlechtert/eingeschränkt werden.

So gesehen wäre eine PPKarte mit einem strammen Minutenpreis aber einem Preislimit von zB 25E *g* netzintern eine Möglichkeit.

Gespräche für die Fremdkosten fällig werden wie Fremdnetze und Roaming können natürlich nicht als Flatrate abgerechnet werden.
Das ginge nur wenn ein durchschnittlicher Betrag verlangt wird, der dann Massenuser mit den Einzahlungen von Wenignutzern subventioniert.
Das wäre jedoch nicht wünschenswert.

CU 7VAMPIR
DI784686944



Ps.
Ich bevorzuge Kundenkontakt mit fairen Einwahlnummern.
Hotlines sollten einfache Rufnummern ohne Sonderkosten sein.
Die Kommunikation zwischen Vertragspartnern sollte nicht Ausschüttungen für den einen zu Lasten des anderen beinhalten.
Es gibt bessere Wege für Service zu bezahlen.

Meine Kaufentscheidungen berücksichtigen den Service.


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Benutzer s-elch schrieb:
Benutzer Hightower schrieb:
Es ist nur eine Quersubvention aus einem Monopolmarkt und das darf nicht sein. Die Post muß dieses gerade schmerzlich lernen.
Bei den Netzbetreibern ist die Termninierung ein Monopol des jeweiligen Netzbetreibers. Daher bin ich für eine schnelle Regulierung der IC-Entgelte.

Das ist eine Meinung. Es ist durchaus umstritten, wie das im Mobilfunk gehandhabt werden muss. Zwar ist bezüglich seiner Kunden jeder Anbieter ein Monopolist - das greift aber bisher noch nicht. Um da weiterzukommen, müssen wir wohl nach Brüssel gucken und die NB's werden schon staunend nach dem französischen Vorbild Rechenoperationen und Risikoanalysen gestartet haben.

Außerdem ist die Luftschnittstelle, das knappe und damit teure
Gut eines Mobilfunkanbieters.

Richtig.

Wenn Netzinternegespräche für 5 (Tchibo, Aldi) oder gar für 3 (o2) Cent angeboten werden können, kann die Luftschnittstelle nicht mehr als 2,5 Cent/Min.
kosten.

Falsch: Diese Tarife kommen nur zu Stande, weil die Tarife in anderen Bereichen teurer sind bzw. die Kunden für das Netz nicht nur mit den Anrufen bezahlen, sondern z.B. auf mit Daten/SMS/Grundgebühren etc.

Wieviel die Schnittstelle wirklich kostet kann man nicht so einfach feststellen. Je nach verwendeter Technik und je nach Aufenthaltsort wird es unterschiedliche Kosten für Wartung etc geben - so funktioniert die Preisermittlung aber nicht. Jeder festgelegter Preis ist eine Schätzung auf die Nutzung und die zu erwartenden Kosten. Daraufhin wird der Tarif festgelegt. Würde es wirklich einen festen, ansetzbaren Preis geben, käme das ganze System mit ein wenig mehr oder weniger an Nutzung sofort ins Schwanken. Außerdem sollen die Netzbetreiber ja durchaus auch Gewinne machen können. Ansonsten wäre beispielsweise mein Heimatdorf nicht einmal mit zwei Balken D1 versorgt, sondern eventuell auch das komplette Umland überhaupt garnicht versorgt.

Willst Du etwa einen Tarif "je nach dem, wo das Gespräch herlaufen musste und wieviel Wartung / sonstige Kosten die beteiligten Komponenten verursacht haben im Kontext zur Auslastung => folgende anteilige Nutzungsgebühr"? Dann gut Nacht, wenn Du jemanden an einer BTS in der Pampas erreicht hast, die nur 1000 Gespräche im Monat vermittelt hat, gerade erst gebaut wurde und vielleicht einen Defekt hatte, zu dem der Techniker ein paar Mal raus musste.

Wie Du es drehst und wendest, ein einheitliches Mobilfunk-IC-Entgeld bleibt wie jeder andere Tarif auch eine Mischkalkulation. Klar empfindet man den als zu hoch. Gerade, weil man ja die abgehende Tarifkalkulation der Anbieter dagegen halten kann. Einen zwingenden Zusammenhang dazu gibt es aber nicht. Ich möchte mal gerne das Gesetz sehen, was Deine Forderung nach in jedem Bereich kostengerechter Bezahlung umsetzt. Im Vergleich dazu ist das bei der Post ganz einfach: In diesem System, indem die Leistungserbringung selbst dem Anbieter selbst Geld kostet, kann man die wirklichen Kosten schon rausrechnen. Dem Mobilfunk-Netzbetreiber kostet das Netz aber nahezu gleich viel, egal wie viele Gespräche er ankommend,
intern und abgehend vermittelt.
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[3] Kai Petzke antwortet auf s-elch
12.12.2005 10:06
Benutzer s-elch schrieb:

Es ist bei einem Unternehmen durchaus denkbar und logisch, dass ein Teil der Leistungen (werden zu günstig verkauft) von anderen (werden zu teuer verkauft) quersubventioniert wird.

Denkbar sind solche Quersubventionen in der Tat, "logisch" sind sie zumeist nicht, und marktgerecht meistens auch nicht.

Die ganz aktuelle Situation der Preissenkungsschlacht, Taktungsunterschiede und die Auswahl zwischen Prepaid und Postpaid, wurde kaum beachtet.

Der Text ist so schon lang genug. Ich kann nicht jeden Sonntag von neu auf den kompletten Markt inklusiver aller Details kommentieren, sondern muss sich auf einzelne Aspekte beschränken. Gerade die für die Verbraucherentscheidung relevanten Fakten hat die Redaktion wiederholt verglichen, siehe https://www.teltarif.de/arch/2005/kw46/... oder
https://www.teltarif.de/i/prepaid-discou...


Kai