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Bitte?


13.06.2007 16:45 - Gestartet von Telly
Zitat:

Nach Protesten wegen angeblicher Eingriffe in die Privatsphäre von Internet-Nutzern will der Betreiber der Suchmaschine Google die Speicherung personalisierter Suchprotokolle auf anderthalb Jahre begrenzen. ... Derzeit werden diese Daten unter anderem in Verbindung mit den Computeradressen der Nutzer bis zu zwei Jahre aufbewahrt. ... Auch hätten die Internet-Surfer sich zwischen allgemeinen und personalisierten Google-Dienstleistungen entscheiden können.

Heißt das, das zu meiner IP-Adresse alle meine Suchbegriffe gespeichert werden? Habe ich nicht jedesmal eine andere IP, wenn ich online gehe? Muss ich mich jetzt vor etwas "fürchten" ? Wenn ja, vor was?

Was heißt, dass der Nutzer sich zwischen allgemeinen und personalisierten Google-Dienstleistungen entscheiden kann?

Telly
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[1] m_maier antwortet auf Telly
13.06.2007 18:48
Benutzer Telly schrieb:
Heißt das, das zu meiner IP-Adresse alle meine Suchbegriffe gespeichert werden? Habe ich nicht jedesmal eine andere IP, wenn ich online gehe? Muss ich mich jetzt vor etwas "fürchten" ? Wenn ja, vor was?

Im Zweifelsfall koennte ein Gericht vom Internet-Serviceprovider verlangen, die Info herauszuruecken, wann eine bestimmte Adresse wem zugeteilt war - oder umgekehrt, welche IP-Adressen jemand (also ein Verdaechtiger) in den letzten 2 Jahren hatte, und mit dieser Liste koennte man zu Google gehen, und nachschauen, was der/diejenige in den letzten 2 Jahren alles gesucht hat.

Wie die gesetzlichen Regelungen genau sind, weiss ich nicht. Aber man kann sich da schon so einiges ausmalen.

... Und - um die Sache mal weiter zu spinnen - bei den Benutzern von Google Mail koennte Google selbst Profile anlegen, welche Suchbegriffe bei welchen Email-Adressen anfallen. (Man nehme die IP-Adresse beim Zugriff auf die Mails und verknuepfe Suchanfragen, die von derselben Adresse ungefaehr zur selben Zeit ausgehen.)

Vielleicht sponsorn die Geheimdienste das 2,4 GB-Postfach :-)

Marcus
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[2] Turbo Tobster antwortet auf Telly
13.06.2007 19:28

3x geändert, zuletzt am 13.06.2007 19:29
Benutzer Telly schrieb:

Heißt das, das zu meiner IP-Adresse alle meine Suchbegriffe gespeichert werden? Habe ich nicht jedesmal eine andere IP, wenn ich online gehe? Muss ich mich jetzt vor etwas "fürchten" ? Wenn ja, vor was?

Mach dir mal lieber keine Gedanken um die IP-Adresse, sondern, ob dein Browser Cookies von Google akzeptiert. Falls nein: gut.
Falls ja: auch gut, wenn du sie so häufig wie möglich löschst.
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[3] fb antwortet auf Telly
24.07.2007 09:54
Benutzer Telly schrieb:

Heißt das, das zu meiner IP-Adresse alle meine Suchbegriffe gespeichert werden?

Hast du ernsthaft geglaubt, Google & Co bieten ihre Suchmaschinen aus lauter Nächstenliebe kostenfrei für alle Nutzer an? Ich hoffe, du bist nicht so naiv. Google ist auch nur im Geschäft, um Geld zu verdienen. Und mit personalisierter Werbung und Adressenverkauf verdient es sich gleich viel besser. Der ganze Geheimdienstkrams und staatliche Überwachung ist da eigentlich nur ein "praktischer" Nebeneffekt.
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[3.1] Telly antwortet auf fb
24.07.2007 13:46
Benutzer fb schrieb:
Benutzer Telly schrieb:

Heißt das, das zu meiner IP-Adresse alle meine Suchbegriffe gespeichert werden?

Hast du ernsthaft geglaubt, Google & Co bieten ihre Suchmaschinen aus lauter Nächstenliebe kostenfrei für alle Nutzer an? Ich hoffe, du bist nicht so naiv. Google ist auch nur im Geschäft, um Geld zu verdienen. Und mit personalisierter Werbung und Adressenverkauf verdient es sich gleich viel besser. Der ganze Geheimdienstkrams und staatliche Überwachung ist da eigentlich nur ein "praktischer" Nebeneffekt.

Naja. Soweit hätte ich meine Frage auch beantworten können;-)

Doch ich hatte weitere. Könntest Du die bitte auch beantworten?

Habe ich nicht jedesmal eine andere IP, wenn ich online gehe?

Muss ich mich jetzt vor etwas "fürchten" ? Wenn ja, vor was?

Was heißt, dass der Nutzer sich zwischen allgemeinen und personalisierten Google-Dienstleistungen entscheiden kann?

Telly
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[3.1.1] toco antwortet auf Telly
24.07.2007 14:31
Hallo,

Benutzer Telly schrieb:

Naja. Soweit hätte ich meine Frage auch beantworten können;-)

Doch ich hatte weitere. Könntest Du die bitte auch beantworten?

Habe ich nicht jedesmal eine andere IP, wenn ich online gehe?

Muss ich mich jetzt vor etwas "fürchten" ? Wenn ja, vor was?

Sicherlich hast Du jedesmal eine andere IP-Adresse. Allerdings hilft Dir das für Deine Privatsphäre wenig:
Einerseits können Deine gesammelten Suchanfragen auch unter verschiedenen IP-Adressen dem "Paket Telly sucht im Internet" zugeordnet werden - dann nämlich, wenn Du Deine Cookies nicht regelmäßig löschst und sich der Cookie jedesmal als Dein Rechner identifiziert, egal ob die IP eine andere ist.
Und selbst wenn z.B. Dein Browser bei jedem Schließen automatisch Cookies löscht, kann natürlich bei einer strafbaren Handlung die Staatsanwaltschaft vom Provider die Zuordnung der IP-Adresse zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Person angefordert werden. Jedenfalls dann, wenn Dein Provider [derzeit noch bei Flatrates rechtswidrig] IP-Adressen seiner Nutzer speichert.

Was meinst Du mit "fürchten"?
Daß eine Firma derart viele private Informationen ansammelt, ist für mich persönlich bereits ein Grund zum fürchten.

Was heißt, dass der Nutzer sich zwischen allgemeinen und personalisierten Google-Dienstleistungen entscheiden kann?

Googlemail z.B. ist ein personalisierter Dienst.
Die allgemeine Google-Suche dagegen nicht.
Wenn jemand aber zum Beispiel ein googlemail-Konto hat und unter diesem Namen angemeldet ist und das Häkchen bei "angemeldet" bleiben gesetzt hat, können die angesammelten Daten natürlich noch leichter einer Person zugeordnet werden.

Der einzige Trost, den es in dieser einerseits von staatlicher Seite im "Antiterror"-Wahn kontrollierten und andererseits von geschäftlicher Seite im Werberausch gespeicherten Internetwelt gibt, ist meines Erachtens die Tatsache, daß so unendlich viele Daten gesammelt werden, daß man die Menge gar nicht mehr bewältigen kann.

Darum halte ich dieses angebliche Eingehen auf Datenschutzbedenken auch nur für einen Trick. Man speichert die Daten jetzt "nur noch" für eine gewisse Zeit, damit man sie besser handhaben kann. Und nicht aus Menschenfreundlichkeit.

Grüße,
Gabriel (eh im Internet nicht anonym unterwegs sein könnend)
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[3.1.1.1] Telly antwortet auf toco
24.07.2007 15:25
Danke! Sachlich und nicht persönlich. So kenne ich Dich. Bist wirklich nicht anonym. Grins.

IP: toco2.0

Grins.

Jetzt habe ich es jedenfalls verstanden!

Telly
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[3.1.1.2] beccon antwortet auf toco
25.07.2007 22:22
>> ist meines Erachtens die Tatsache, daß so unendlich viele Daten gesammelt werden, daß man die Menge gar nicht mehr bewältigen kann.<<
Das galt für die Stasi 1.x (Version "Mielke").

Die nach einer kleinen Denkpause bald nach dem Beitritt der 11 Länder erschienene Version 2.0 kommt dank fortgeschrittener Techniken, wie großen Datenbanken, Data Mining etc. zunehmend mit derartigen Datenmengen zurecht.

Merke: Verfolgen wollen sie ja immer nur wenige. So ein System hat dann verloren, wenn sie 70-80% des eigenen Volkes gegen sich haben. Das war in der DDR 1.x ab den späten 80ern der Fall.

Conrad