Hallo!
Benutzer MB4LAW schrieb:
Die Arbeit bei bei BNetzA ist eine spannende Herausforderung. Schön, dass er seine Arbeit so gut gemacht hat und der Mobilfunk im Jahre 13 nach Netzstart noch immer horrende Preise verlangen darf. Das TKG enthält eigentlich alles, was nötig wäre, dem längst einen Riegel vorzuschieben.
Schön, dass er nun andere Herausforderungen sucht. Die BNetzA braucht jemanden mit Biß.
Das ist sicher richtig und in bezug auf die IC-Gebühren hätte sie früher tätig werden müssen. Aber meiner Ansicht nach liegt die Hauptschuld nicht an der Untätigkeit der BNetzA, sondern beim Verbraucher. Die Gier der meisten Kunden nach dem aktuellsten Gerät für wenig bis kein Geld hat zu der perversen Situation geführt, daß sich der Kampf der Anbieter um die Kunden nicht auf ihrem eigentlichen Geschäftsfeld, nämlich der Vermittlung von Gesprächen und Daten, sondern auf einem Nebenkriegsschauplatz, nämlich dem Verkaufen von Mobiltelefonen, abspielt. Das merkt man allein schon in der Werbung, in der meistens der Preis des Telefons im Vordergrund steht und weniger der Preis für Verbindungen. Nun kann man natürlich sagen, daß die Mobilfunkanbieter die Kunden mit ihrer jahrelangen Subventionitis so erzogen haben. Ich glaube aber, daß das falsch ist. In anderen Ländern gab es zu Beginn des Mobilfunkzeitalters für den kleinen Mann auch Subventionen und trotzdem ist die Situation heute eine andere. Ich persönlich kenne jetzt das Beispiel Dänemark aus eigener Erfahrung. Da läuft der Kampf der Anbieter hauptsächlich über den Minuten- und SMS-Preis. Simyo und Co. machen mir da Hoffnung, daß dieser Trend nun auch nach Deutschland schwappt.
Ich unterstelle mal, daß dem Kunden in Deutschland die Folgekosten größtenteils egal sind, solange nur der Preis für das Telefon stimmt. Er ist entweder zu dumm oder zu gleichgültig oder er hat genaues Rechnen nicht nötig. Ich tippe auf eine Mischung aus allen drei Komponenten. Zwar stöhnt Otto-Normal-Verbraucher gerne bei jeder Gelegenheit, wie schlecht es ihm doch finanziell geht und das in Deutschland ja sowieso alles bergab geht, aber er kann scheinbar ohne Not 200 Millionen Euro pro Jahr für Klingeltöne und 0,79 EUR pro Minute für ein Telefongespräch ausgeben. Der Mobilfunkmarkt ist für mich der beste Beweis, daß es den meisten Deutschen nach wie vor sehr gut geht.
Fazit: Der Verbraucher in Deutschland schreit nach günstigen Telefonen, also liefern die Anbieter das. Ich finde nicht, daß da übermäßig reguliert werden sollte. Das wäre ein Eingriff in den freien Markt und meiner Meinung nach sollte die Politik das lassen. Es wird schon genug an allen Ecken und Enden reguliert und gesetzlich geregelt. Die Politik sollte nicht immer den Anspruch haben, daß der kleine Mann gesetzlich vor allen Härten des Lebens und der freien Entscheidung geschützt werden muss.
Schönen Tag noch!
Holger