Benutzer CHEFE schrieb:
Benutzer csbb schrieb:
Eine Netzabtrennung von der Telekom wäre das einzig Sinnvolle für echten Wettbewerb unter den Telekom-Anbietern - und hätte schon bei der Privatisierung erfolgen sollen.
Kann sein. Aber der Zug ist abgefahren. Davon abgesehen, glaube
Nun ja, wenn nun EU-seitig die Netzabtrennung wieder ins Gespräch gebracht wird, heißt das, das der Zug keineswegs für immer und alle Zeiten abgefahren ist.
ich nicht, dass das wirklich der Weisheit letzter Schluss gewesen wäre. (s.u.)
Ich erhebe nicht den Anspruch, im Besitz des letzten Schlusses der Weisheit zu sein. Aber ich habe die begründete Meinung, daß es weiser gewesen wäre - und noch immer wäre -, das Netz abzutrennen, um mehr Wettbewerb zu ermöglichen und die Regulationsnotwendigkeit(en) zu reduzieren.
Das Netz stellt - wie auch bei der Bahn - ein natürliches Monopol dar. Es bei einem Unternehmen zu belassen, das auch selbst Netznutzung betreibt (DTAG; Deutsche Bahn AG), stellt eine Benachteiligung der anderen Netznutzungsunternehmen dasr.
Anderen Anbietern wird ja auch Zugang gewährt. Die Telekom hat sicher dadurch Vorteile - aber dafür musste sie ja auch
Du räumst also zumindest ein, daß es der Telekom Vorteile bring, das Netz zu besitzen. Langfristig ist es schlecht, wenn ein Unternehmen "natürliche" Vorteile hat. ("Natürlich" möchte ich sie mal nennen in Anlehnung an das "natürliche" Monopol, das sich darauf bezieht, daß es einfach nicht praktikabel wäre, wenn mehrere Anbieter Kabel verlegen.) Das erfordert immer Regulierung, und Regulierung kann nie so gut sein wie die [Selbtregulierung der freien] Marktwirtschaft.
Hundertausende von Mitarbeitern übernehmen, die sie eigentlich
Für die Beamten erhält sie Zahlungen vom Bund. Außerdem wächst sich das irgendwann raus - und es geht hier ja darum, langfristig das Richtige zu tun.
nicht braucht - trotz jahrelangem Abbau sind es immernoch zu viele.
Zudem wurde das Netz in beiden Fällen mit Steuergeldern über Jahrzehnte hinweg aufgebaut. Es einfach einem einzelnen Unternehmen zu überlassen, scheint volkswirtschaftlich nicht sinnvoll.
Bitte nicht schon wieder die Steuern und (Telekom)Netz Diskussion. Die gab es hier schon zur genüge und das Argument wird durch Wiederholung nicht richtiger. Es war im Gegenteil sogar, dass der Telefonteil der Bundespost Geld an den Staat abgeführt hat.
Entschuldige die unpräzise Ausdrucksweise. Ich meinte nicht "Steuergelder" im eigentlichen Sinne, sondern steuerähnliche Abgaben - Zahlungen in Form überhöhter Telefongebühren aufgrund des staatlichen Monopols. Das kommt Steuern recht nahe. (Die GEZ-Gebühren sind auch keine Steuer, aber Steuer-ähnlich.)
Und selbst wenn Steuergelder geflossen wäre - der Gegenwert der privatisierten Bundespost ist der Wert der Telekom AG (und Post AG). Und von der gehört dem Bund immer noch ein großer Prozentsatz, ein großer Teil der Aktien wurde auch zu Geld gemacht und ist an den Bund zurückgeflossen...
Richtig, aber das ändert nichts daran, daß es volkswirtschaftlich langfristig einfach unklug ist, ein natürliches Monopol wie das Leitungsnetz an ein einzelnes _privatwirtscahftliches_ Unternehmen zu geben.
Bei einer Netzabtrennung wäre wahrscheinlich auch weniger Regulierung nötig.
Wahrscheinlich/ Vielleicht gäbe es dann aber auch kein digitales Netz, DSL? Welchen Anreiz zu Innovation hat eine reine Netzgesellschaft (ohne wirkliche Konkurrenz).
Zum einen hat DSL nicht wirklich etwas mit dem Kuzpferleitungsnetz zu tun: Man klemmt am einen Ender der Leitung (beim Endnutzer) ein DSL-Modem an; in der Vermittlungsstelle hängt das Gegenstück (DSLAM). So werden auch die höheren Frequenzen im Kupferkabel genutzt. Für den, dem das Kupferkabel gehört und der es "wartet" und instandhält, ist es weitgehend irrelevant, welche Frequenzen denn die Netznutzer nutzen.
Speziell bei DSL sehe ich das keine Probleme. Wahrscheinlich wäre DSL dann sogar wesentlich billiger. Die rund 17 EUR, die man mindestens pro Monat dafür zahlen muß, daß man auf ein paar Metern Kupferkabel zusätzlich noch die höheren Frequenzten nutzen darf, sind aberwitzig überteuert.
Zum anderen könnte Wettbewerb durchaus auch so stattfinden, daß das Netz z.B. 3-jährlich - und dazu noch regional gestuft - neu ausgeschrieben wird und derjenige den Zuschlag erhält, der eine bestimmte Kennzahl am günstigsten anbietet. Diese Kennzahl könnte z.B. sein "Gesamtdatenübertragungskapazität des Netzes / Kosten".
Konnte ich Deine Argumente entkräften und Dich überzeugen?
Viele Grüße
csbb