"lr" schrieb:
Solange Supermärkte neuerdings bis 22 Uhr Hunderte von Quadratmetern sinnlos beleuchten, solange immer mehr grelle Reklametafeln auf Bahnhöfen etc. aufgestellt werden, brauchen wir über Energiesparlampen, Leerlaufstrom von Netzteilen etc. nicht zu diskutieren.
Ganz großer Widerspruch!
Ich denke zwar auch, dass es richtig und sehr wichtig ist, die Größenordnung von Energieverbrauch oder Energiesparmaßnahmen im Gesamtbild zu sehen. Aber daraus zu schließen, dass man die kleinen Sparmaßnahmen gar nicht anzugehen braucht, solange die großen nicht verwirklicht werden, ist ein GROSSER Fehler!
Was wir brauchen ist nämlich Energiesparen und bessere Energienutzung auf _allen_ Ebene, im Kleinen wie im Großen! Jede Einsparung hat ihren Wert - und auch ihre Wirkung!
Man sollte nicht unterschätzen, dass
a) auch Kleinvieh Mist macht! So sind 0.5% (geratener Wert, halt ein kleiner) durch bessere Netzteile gesparte Energie besser als die 0%, wenn man's gar nicht angepackt hat!
b) auch die Psychologie sehr wichtig ist. Wer bei seinen vielen kleinen Energiesünden sich jedesmal denkt, dass "das bisschen" Verschwendung ja völlig egal ist im Vergleich zu den großen Verschwendungen, der macht es sich arg leicht und gewöhnt sich schnell daran, dass für's Energiesparen immer nur "die Anderen, die Großen" zuständig sind. Aber erstens summieren sich die kleinen Sünden von Millionen auch zu durchaus bemerkenswerten Beträgen, und zweitens führt die verschwenderische Gewohnheit im Kleinen nur zu leicht auch zu Verschwendung im Großen! Wo sollte auch Energiebewusstsein her kommen, wenn man es nicht schärft ...?
Al Gore drückt das Ganze zugespitzt in seinem Film "An Inconvenient Truth" sogar so aus: Wir haben alles, was wir [zur erfolgreichen Bekämpfung der globalen Erwärmung] brauchen - bis vielleicht den politischen Willen dazu". Die Summe der vielen kleinen möglichen Sparmaßnahmen - jede für sich vielleicht aberwitzig unbedeutend erscheinend - würde schon helfen!
Ciao,
__ Martin