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1,4 Cent


11.08.2007 18:48 - Gestartet von Michelle-Janine
Hallo,

ein Mindesttarif von 1,4 Cent in der Minute.

Die Netzwerktechnik wird bestimmt nicht in Afrika hergestellt und die Wartung?

Vielleicht werden die Mobilfunkpreise in Deutschland unter Zusammenarbeit mit der BnetzA nur von ein paar Großverdienern künstlich in exorbitanten Höhen gehalten-
komisch, daß man in Afrika anscheinend auch ohne sie auskommt.

Gruß

Michelle
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[1] 7VAMPIR antwortet auf Michelle-Janine
11.08.2007 19:13
Benutzer Michelle-Janine schrieb:

Vielleicht werden die Mobilfunkpreise in Deutschland unter Zusammenarbeit mit der BnetzA nur von ein paar Großverdienern künstlich in exorbitanten Höhen gehalten- komisch, daß man in Afrika anscheinend auch ohne sie auskommt.

Wieso vielleicht?

CU 7VAMPIR
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[1.1] RE: 1,4 Cent Hier: Indien
Funker antwortet auf 7VAMPIR
12.08.2007 12:40
Benutzer 7VAMPIR schrieb:
Benutzer Michelle-Janine schrieb:

Vielleicht werden die Mobilfunkpreise in Deutschland unter Zusammenarbeit mit der BnetzA nur von ein paar Großverdienern
künstlich in exorbitanten Höhen gehalten- komisch, daß man in Afrika anscheinend auch ohne sie auskommt.

Wieso vielleicht?

CU 7VAMPIR

Hier eine Prepaid-Tabelle aus Indien:
http://www.bsnl.co.in/service/tariff_excel_pre.htm

Rupees mal 20 nehmen (ergibt Cent) und staunen!

Preis nach EU: 20 c/min
Preis in Indien in alle Netze: 2-4 c/min
SMS in Indien: 1-4 c
SMS international: 10 c

Die Geier fressen eben, was sie kriegen können - und das ist bei gleichen Hardwarekosten bei uns eben mehr als in Afrika oder Indien.

Hat jemand Erfahrung mit China?

CU Funker
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[1.1.1] dancer antwortet auf Funker
12.08.2007 13:55
Hi!

Und das ist sicher eine Menge Geld für einen Inder; einen indischen ABAP Programmierer bekomme ich für EUR 20 / Stunde. Das als kleinen Hinweis zum Lohnniveau. Vergleiche das mit den Preisen in Deutschland.

Der VW Golf den Du in Indien kaufst ist zB nicht genauso (gut) gebaut, wie für den deutschen Markt. Ein Grund, warum er dort billiger sein. Bei Medikamenten gibt es ganz zB ganz offen kommuniziert eine Gegenfinanzierung durch die Industriestarten, damit die "armen" Länder sich diese leisten können.

Wie es genau bei Mobilfunk ist, weiss ich nicht. Aber die Betreuung des Service erfolgt sicher durch preiswerte Techniker vor Ort, was den Gesamtpreis der Dienstleistung auch drückt.

Aber letztendlich ist es eine ebensolche Wahrheit, dass man den Preis nimmt, den der Markt her gibt. Wenn Du auf einem Flohmarkt verkaufst und Deine alten TKKG Kassetten sind dir 50Cent/Stück wert und Du merkst,dass doch einige bereit sind 1 EUR zu geben, wirst Du den gerne auch von allen anderen nehmen.


Guido
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[1.1.1.1] Funker antwortet auf dancer
12.08.2007 14:13
Benutzer dancer schrieb:

Der VW Golf den Du in Indien kaufst ist zB nicht genauso (gut) gebaut, wie für den deutschen Markt. Ein Grund, warum er dort billiger sein. Bei Medikamenten gibt es ganz zB ganz offen kommuniziert eine Gegenfinanzierung durch die Industriestarten, damit die "armen" Länder sich diese leisten können.

VW habe ich dort (fast) keine gesehen. National sind Tata als PKW und LKW im Gebrauch, und viele viele Japaner und Koreaner.
Ich bezweifle auch, dass unsere High-Tech-Fahrwerke dort überleben würden...


Wie es genau bei Mobilfunk ist, weiss ich nicht. Aber die Betreuung des Service erfolgt sicher durch preiswerte Techniker vor Ort, was den Gesamtpreis der Dienstleistung auch drückt.

Ja, die Netze breiten sich rapide aus, mit regionalen Schwerpunkten und nationalem Roaming. Sind eben 1100 Millionen Menschen!!!

Aber letztendlich ist es eine ebensolche Wahrheit, dass man den Preis nimmt, den der Markt her gibt.

So ist es! Mit meinem CRASH 5-Tarif bin ich jetzt fast auf indischem Niveau :-)

CU
Funker
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[1.1.1.2] Michelle-Janine antwortet auf dancer
12.08.2007 14:16
Benutzer dancer schrieb:
Aber letztendlich ist es eine ebensolche Wahrheit, dass man den Preis nimmt, den der Markt her gibt. Wenn Du auf einem Flohmarkt verkaufst und Deine alten TKKG Kassetten sind dir 50Cent/Stück wert und Du merkst,dass doch einige bereit sind 1 EUR zu geben, wirst Du den gerne auch von allen anderen nehmen.


Guido

Hallo Guido,

aber noch schöner wäre es doch, wenn es einen, von einer Behörde festgelegten, Mindestpreis von 3 Euro pro Kassette zu erzielen gilt.
Bei nur 4 Kassettenverkäufern, die sich auch noch "gut untereinander" und mit der Behörde verstehen, wäre das doch ein tolles Geschäft.

Gruß

Michelle
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[1.1.1.2.1] 7VAMPIR antwortet auf Michelle-Janine
12.08.2007 15:28
Schön gesagt… !-)

CU 7VAMPIR
SMS º¹¬¬S²¹¹º²º

https://www.teltarif.de/forum/s22749/3-1.html
http://pda.teltarif.de/arch/2006/kw30/s22570.html


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[1.1.1.2.2] dancer antwortet auf Michelle-Janine
12.08.2007 15:57
Hallo!

Kewl, dann würde ich meinen Keller räumen.

Guido
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[1.1.1.2.2.1] Michelle-Janine antwortet auf dancer
12.08.2007 16:08
Benutzer dancer schrieb:
Hallo!

Kewl, dann würde ich meinen Keller räumen.

Guido


Hallo Guido,

gut dosieren, bis der Keller leer ist.
Ansonsten hast Du keine regulierungsbedürftige "Infrastruktur" mehr.
;-)

Gruß

Michelle
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[1.1.1.2.2.1.1] dancer antwortet auf Michelle-Janine
12.08.2007 16:09
In Indien für 10 Cent nachproduizieren lassen?

Guido
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[1.1.1.2.2.1.1.1] Michelle-Janine antwortet auf dancer
12.08.2007 18:39
Benutzer dancer schrieb:
In Indien für 10 Cent nachproduizieren lassen?

Guido

Hallo Guido,

und dann in Deutschland in Deinem Keller zusammensetzen lassen. Ein Mercedes-Zeichen drauf und fertig ist der Lack.
;-)

Gruß

Michelle
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[2] Kai Petzke antwortet auf Michelle-Janine
13.08.2007 00:11
Benutzer Michelle-Janine schrieb:

ein Mindesttarif von 1,4 Cent in der Minute.

Die Netzwerktechnik wird bestimmt nicht in Afrika hergestellt

So ist es. Allerdings kann man immer sofort das allerneueste kaufen und sofort verbauen (UMTS, HSDPA, EDGE, jeweils inklusive der Lizenzen etc. pp.) oder anderen den Vortritt lassen und die Technik dann kaufen, wenn sie schon etwas billiger geworden ist. Hinzu kommt: Ein nicht erheblicher Anteil der Gesamtkosten eines Netzes besteht faktisch aus klassischen "Immobilien", die in den genannten Ländern garantiert preisgünstiger aufzubauen sind: Antennenträger, BTS-Container etc. pp. Auch die Genehmigung für einen hohen Masten (der dann deutlich mehr Fläche versorgen kann, als die hierzulande überwiegend verwendeten Dachaufbauten) ist in Ländern, in denen es keine so gute und selbstverständliche Festnetz-Infrastruktur gibt, wie hierzulande, garantiert einfacher zu bekommen.

und die Wartung?

Ist mit afrikanischen ITlern sicherlich günstiger als mit europäischen. Der Service (Verkauf von SIMs und Aufladekarten etc.) ebenfalls.

Weitere Unterschiede: Hierzulande erwarten die Kunden von den Netzbetreibern selbstverständlich lückenlose Versorgung bei Tempo 200 auf der Autobahn, Tempo 250 bis 300 im ICE oder im Souterrain in der dicht bebauten Innenstadt. In den genannten Ländern sind die Kunden schon froh, wenn sie überhaupt Versorgung haben. Wenn das heißt, dass man zum Telefonieren vor die Tür gehen muss, dann geht man halt vor die Tür. Eine vernünftige Festnetz-Alternative ist i.d.R. eh nicht vorhanden, mit der Folge, dass die Handynetze auch nicht mit dem Festnetz um Minuten konkurrieren.

Vielleicht werden die Mobilfunkpreise in Deutschland unter Zusammenarbeit mit der BnetzA nur von ein paar Großverdienern künstlich in exorbitanten Höhen gehalten- komisch, daß man in Afrika anscheinend auch ohne sie auskommt.

Es ist ein bisschen, wie das bekannte Henne-Ei-Problem: So lange die meisten Telefonminuten über das Festnetz abgewickelt werden, müssen die fixen Kosten des Mobilfunknetzes auf wenige Mobilfunkminuten verteilt werden, die somit teuer sind. Steigt die Nutzung der Handynetze hingegen an, verteilen sich die Fixkosten auf mehr Minuten und der Preis kann sinken. Österreich ist da schon weiter. Deutschland - mit einem (für Telefonie, nicht Breitband!) der besten Festnetze weltweit und relativ preissensiblen Verbrauchern - hinkt da hinterher.


Kai
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[2.1] Michelle-Janine antwortet auf Kai Petzke
13.08.2007 13:27
Benutzer Kai Petzke schrieb:


Hallo Kai,

erst einmal Zustimmung zu Deinen Ausführungen, die die Qualität und laufende Kosten für Mobilfunknetze der Dritt/Schwellenländer betreffen.


Es ist ein bisschen, wie das bekannte Henne-Ei-Problem: So lange die meisten Telefonminuten über das Festnetz abgewickelt werden, müssen die fixen Kosten des Mobilfunknetzes auf wenige Mobilfunkminuten verteilt werden, die somit teuer sind. Steigt die Nutzung der Handynetze hingegen an, verteilen sich die Fixkosten auf mehr Minuten und der Preis kann sinken. Österreich ist da schon weiter. Deutschland - mit einem (für Telefonie, nicht Breitband!) der besten Festnetze weltweit und relativ preissensiblen Verbrauchern - hinkt da hinterher.


Kai

Somit können Afrikaner und Inder in freudiger Erwartung von Tarifen weit unter 1 Cent/Min sein, wenn die Netzinfrastruktur und dessen Wartung im Anfangsstadium schon so billig sind.


Nun bleibt noch die offenen Frage, warum bei uns, z.B. T-Mobile,
einen bereinigten Gewinn vor Steuern von etwa 30% des Umsatzes hat und sogar in der Lage ist, das Ergebnis der Konzernmutter zu beschönigen.
Weiterhin möchte ich auf das Hickhack um die Interconnectiongebühren hinweisen, die zuerst so, dann wieder so und schließlich so festgesetzt wurden.
Alles wird bei der BnetzA anscheinend pi mal Daumen und in konspirativen Gesprächen mit den Netzbetreibern gemacht.
Wenn dann noch eine Rendite erzeugt wird, von der normale Unternehmen, die keine BnetzA als "Netz" haben, nur träumen können, hinterläßt dies bei mir eben diesen merkwürdigen Eindruck.

Gruß

Michelle