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erklärungsbedürftig


24.08.2007 12:09 - Gestartet von rolf_berg
"Auf Dauer, so Obermann, könne der Mobilfunkmarkt nur noch durch Skaleneffekte angetrieben werden."

Ich vermute, 99% der Teltarif-Leser wissen nicht, was Skaleneffekte (Economies of Scale) sind. Zumal Obermann nicht erklärt, ob er positive, negative oder konstante Skaleneffekte meint.

Nun gut, er redet von Wachstum in gesättigten Märkten, also meint er wohl positive Skaleneffekte.

Positive Skaleneffekte bedeuten in der Betriebswirtschaftslehre, dass eingesetzte Mittel ein Wachstum erzeugen, welches über ihrem prozentualen Anteil liegt. Kurz: Ich habe 100 kg Fisch, fange nochmal 10 kg und habe dann 115 kg Fisch. Der Skaleneffekt läge in diesem blöden Beispiel z.B. daran, dass ich mehr Fisch im Boot habe als im See verbleibt und die dummen Fische denken, im Boot lebt es sich besser und sie springen den gefangenen Fischen hinterher.

Klar, das klappt beim Fischer nicht, bei Obermann wird´s auch schwierig. ;-)

Praktisch wird eine Durchschnittskostendegession versucht, also sinkende Fixkosten pro Stück (bzw. pro Telefonminute). Positive Skaleneffekte erreicht man durch viele Maßnahmen (gemeinsamer Einkauf, Vereinheitlichung, Lerneffekte...), doch vermutlich sind bis auf die gemeinsame Netznutzung schon alle angewendet worden.

Was übrigens hält die Netzbetreiber davon ab, in entlegenen Regionen für Netzkonkurrenten ein National Roaming einzuführen? In Tal A ist T-Mobile vertreten und läßt Vodafone roamen, in Tal B andersherum. Ebenso, wie es zwischen T-Mobile und O2 funktioniert. Eine gemeinsame Bewirtschaftung von Basisstationen ist also gar nicht nötig, demzufolge auch keine geänderten gesetzlichen Vorschriften. Aber genau das wollen die Netzbetreiber nicht, was zeigt, dass sie in Wirklichkeit nicht mehr Wettbewerb, sondern weniger wollen. Was Obermann sagt, ist also offenbar reine Propaganda.
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[1] tcsmoers antwortet auf rolf_berg
24.08.2007 12:50
Benutzer rolf_berg schrieb:
"Auf Dauer, so Obermann, könne der Mobilfunkmarkt nur noch durch Skaleneffekte angetrieben werden."

Ich vermute, 99% der Teltarif-Leser wissen nicht, was Skaleneffekte (Economies of Scale) sind. Zumal Obermann nicht erklärt, ob er positive, negative oder konstante Skaleneffekte meint.

Nun gut, er redet von Wachstum in gesättigten Märkten, also meint er wohl positive Skaleneffekte.

Positive Skaleneffekte bedeuten in der Betriebswirtschaftslehre, dass eingesetzte Mittel ein Wachstum erzeugen, welches über ihrem prozentualen Anteil liegt. Kurz: Ich habe 100 kg Fisch, fange nochmal 10 kg und habe dann 115 kg Fisch. Der Skaleneffekt läge in diesem blöden Beispiel z.B. daran, dass ich mehr Fisch im Boot habe als im See verbleibt und die dummen Fische denken, im Boot lebt es sich besser und sie springen den gefangenen Fischen hinterher.

Klar, das klappt beim Fischer nicht, bei Obermann wird´s auch schwierig. ;-)

Praktisch wird eine Durchschnittskostendegession versucht, also sinkende Fixkosten pro Stück (bzw. pro Telefonminute). Positive Skaleneffekte erreicht man durch viele Maßnahmen (gemeinsamer Einkauf, Vereinheitlichung, Lerneffekte...), doch vermutlich sind bis auf die gemeinsame Netznutzung schon alle angewendet worden.

Was übrigens hält die Netzbetreiber davon ab, in entlegenen Regionen für Netzkonkurrenten ein National Roaming einzuführen? In Tal A ist T-Mobile vertreten und läßt Vodafone roamen, in Tal B andersherum. Ebenso, wie es zwischen T-Mobile und O2 funktioniert. Eine gemeinsame Bewirtschaftung von Basisstationen ist also gar nicht nötig, demzufolge auch keine geänderten gesetzlichen Vorschriften. Aber genau das wollen die Netzbetreiber nicht, was zeigt, dass sie in Wirklichkeit nicht mehr Wettbewerb, sondern weniger wollen. Was Obermann sagt, ist also offenbar reine Propaganda.

Klasse und auch Dein letzter Satz findet meine Zustimmung.

peso
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[2] mrfon antwortet auf rolf_berg
24.08.2007 16:22
Hallo!
Gute Erklärung!
Vielen Dank dafür!
.... und nebenbei stimme ich dir voll zu. Was soll das ganze Gejammere? Den Hals nicht voll bekommen und den Kunden immer mehr melken - eine andere Strategie verfolgt die Telekom nicht!

cu

MrFon
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[2.1] first_bourbon antwortet auf mrfon
26.08.2007 20:38
Nicht ein einziger Telekommunikationsanbieter oder Mobilfunker kann den Hals voll genug bekommen.

Nicht ein einziges dieser Unternehmen melkt seine Kunden nicht.

Nicht ein einziges anderes Unternehmen hat diese Strategie nicht.

Also was bleibt?...........­..........Trommeln und Rauchzeichen.