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Käufermarkt? Kundenbedürfnisse?


22.12.2007 21:46 - Gestartet von eggx
Seltsamerweise treffe ich immer diesselben Leute an: überfordert von dem Tarif- und Produktedschungel, frustriert von Verkäufern, die überhaupt nicht kundenfreundlich agieren, sondern erstmal verkaufen wollen, d.h. den ach so potenten Käufer über den Tisch zu ziehen. Die Käufer sind nicht so technisch "gebildet", dass er tatsächlich die Macht hätte die Verkäufer für sich arbeiten zu lassen und ihre Kundenbedürfnisse erfüllen. Fast alle "Verbraucher", die ich kenne fühlen sich nach dem Kauf von den Verkäufern/Produktwerbung "veralbert". Deswegen kommen viele danach zu mir um sich entweder auszuheulen oder sich dann doch noch unabhängig beraten zu lassen.
Leider wird aber auch an der Universität schon ganz unkritisch von dem Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt referiert. Man könnte meinen, dass dies tatsächlich stattgefunden hat, auf Mäkten mit Produkten, die "einfach" sind. Nur: was ist in dieser Welt nicht komplex, etwa mit Zusatzstoffen und Chemikalien hergestellte Lebensmittel, Spielzeug, usw.
Ein Käufermarkt bräuchte nämlich auch keine derzeitigen Verbraucherschutz-Organisationen und Verbraucherschutzgesetze, die ihre nicht besonders gut informierten Klienten gut "beschützen", sondern nur intelligente und aufgeweckte Käufer, die sich selbst gegenüber dem Verkäufer mit technischen u. juristischen Wissen bewaffnet entgegentreten können und ihre Interessen durchsetzen können und die sich darüberhinaus selbst organisieren. Das ist derzeit aber nicht der Fall.
Noch ein Indiz für einen Verkäufermarkt: Welcher Kunde hat schon Interesse an Preiserhöhungen ohne Gegenwert (derzeitige Nahrungs-/Lebensmittel bei Discountern)? Ausserdem sind die Mobilfunk-Discountangebote ja genauso preisabhängig wie die Lebensmittel-Discountprodukte, die genauso von denselben grossen Anbietern gestellt werden, nur unter einer anderen Marke. D.h., wenn zuviele Mobilfunkkunden Discountangebote nutzen werden die Netzbetreiber genauso reagieren wie derzeit bei den Lebensmittelprodukten, und damit das Ende des Discounts. Oder glaubt hier noch jemand an die nette Geschichte mit den armen Bauern??
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[1] froschman88 antwortet auf eggx
23.12.2007 17:28
hallo eggx,
machst du diese "unabhängige Beratung" ehrenamtlich oder machst du das beruflich? wie sieht bei dir denn eine beratung aus, das heisst wie gehst du dabei vor? würde mich sehr über eine antwort freuen! ansonsten schöne weihnachten!

gruss froschman88
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[2] Forum 2008 antwortet auf eggx
23.12.2007 17:35
Benutzer eggx schrieb:
Oder glaubt hier noch jemand an die nette Geschichte mit den armen Bauern??

Damit die Bauern nicht arm werden, bekommen sie Subventionen aus der EU Kasse.
Diese Subventionen werden nun aber in Milliardenhöhe für das Galileo Projekt umgeleitet.
Ergo, müssen die Preise für Agrarprodukte aus der EU angehoben werden.
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[3] musikbox antwortet auf eggx
23.12.2007 18:33

einmal geändert am 23.12.2007 18:50
Benutzer eggx schrieb:
Noch ein Indiz für einen Verkäufermarkt: Welcher Kunde hat schon Interesse an Preiserhöhungen ohne Gegenwert (derzeitige Nahrungs-/Lebensmittel bei Discountern)? Ausserdem sind die Mobilfunk-Discountangebote ja genauso preisabhängig wie die Lebensmittel-Discountprodukte, die genauso von denselben grossen Anbietern gestellt werden, nur unter einer anderen Marke. D.h., wenn zuviele Mobilfunkkunden Discountangebote nutzen werden die Netzbetreiber genauso reagieren wie derzeit bei den Lebensmittelprodukten, und damit das Ende des Discounts. Oder glaubt hier noch jemand an die nette Geschichte mit den armen Bauern??

Mobilfunkangebote sind nicht vergleichbar mit Produkten aus der Lebensmittelbranche. Gerade bei den Lebensmitteln sind Knappheit und höhere Energiepreise zwei wichtige Einfluss-Faktoren auf den Endpreis von Lebensmittelprodukten. Deutschland war und ist das Land mit den niedrigsten Preisen für Lebensmittel, da der Wettbewerb im Discountbereich sehr hart ist.
Die Entwicklung ist erst der Anfang einer Preisspirale nach oben, da durch zunehmende kritische Umwelteinflüsse Ernteausfälle zur Tagesordnung gehören werden. Und auch die Energie- und Strompreise werden zukünftig noch deutlich teurer als heute sein. Das ist übrigens auch der Grund, warum ALDI seine Logistikzentren ab 2008 mit Solaranlagen ausrüsten wird.